Christus, der Ehemann der Gläubigen

Jesaja 54,5: „Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann.“

Obwohl auch die Gläubigen von Natur fern von Gott und Kinder des Zorns sind, wie auch die anderen 1Eph 2,3 ist es doch erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt, wie nahe sie wieder zu ihm gebracht werden durch das Blut Jesu Christi. Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, 21Kor 2,9 das ist, vollständig die Nähe und Zuneigung der Beziehung, in der sie zu ihrem gemeinsamen Haupt stehen, zu begreifen. Er schämt sich nicht, sie Brüder zu nennen. 3Heb 2,11Siehe“ sagt der gesegnete Jesus in den Tagen seines Fleisches „meine Mutter und meine Brüder.“ 4Mk 3,34 Und noch einmal nach seiner Auferstehung: „Geht hin, verkündet meinen Brüdern.“ 5Mt 28,10 Ja, manchmal bereitete es ihm Wohlgefallen, die Gläubigen als seine Freunde zu bezeichnen. „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde.“ 6Joh 15,15Unser Freund Lazarus schläft.“ 7Joh 11,11 Und was ist ein Freund? Nun es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder, 8Spr 18,24 ja so lieb wie die eigene Seele. 91Samu 18,1Dein Freund (sagt Gott im Buch Deuteronomium), der dir so lieb wie deine Seele ist.“ 105Mo Das sind alles freundliche und liebenswürdige Bezeichnungen, die zweifellos etwas von einer sehr engen und unbeschreiblich innigen Verbindung zwischen dem Herrn Jesus und den wahren lebendigen Gliedern seines mystischen Körpers verraten! Aber mir scheint, die Worte unseres Textes weisen uns auf eine Beziehung hin, die in Bezug auf Nähe und Zuneigung alle anderen Beziehungen nicht nur umfasst, sondern noch übertrifft. Ich meine die mit einem Ehemann: „Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann; der Herr der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser, der Heilige Israels, der Gott der ganzen Erde soll er genannt werden.

   Diese Worte wurden ursprünglich an das Volk der Juden gerichtet, das insgesamt als ein besonderes Volk betrachtet wurde und das unser Herr mit sich selbst verlobt und verheiratet hatte; und sie scheinen gesprochen worden zu sein, als die Religion in ihren Versammlungen im Niedergang begriffen war; als sie das Leben und die Kraft, die sie einst erlebt hatten, im grossen Maß verloren hatten; und ihre Feinde begannen, sie mit einem „Wo ist denn ihr Gott?“ 11Ps 115,2 zu beleidigen. Solche Umstände waren zweifellos sehr betrüblich für die wahren Trauernden von Zion; 12Jes 61,3 und brachten sie dazu, in ihrer tiefen Not zum Herrn zu schreien. Er hört ihr Gebet, sein Innerstes wurde aufgewühlt wegen ihnen; 131Mo 43,30 und im Vers davor versichert er ihnen, dass, obwohl der Bedränger wie ein Wasserstrom über sie hereingebrochen ist, 14Jes 59,19 (KJV) When the enemy shall come in like a flood, the Spirit of the Lord shall lift up a standard against him ihre Ausnamesituation seine Gelegenheit sein wird, 15“Man’s extremity is God’s opportunity.” John Flavel (1627-1691) ein Banner gegen ihn zu erheben: „Fürchte dich nicht, (sagt das große Oberhaupt und König seiner Kirche) denn du sollst nicht enttäuscht werden, und schäme dich nicht, denn du wirst nicht wieder zu erröten brauchen; (obwohl ich es für eine Weile zu deiner Demütigung und zur größeren Verwirrung deiner Feinde zulasse, dass sie über dich triumphieren) sondern sollst die Schande deiner Jugendzeit vergessen und der Schmach deines Witwenstandes nicht länger gedenken müssen.” 16Jes 54,4 Das heißt, ich werde dir einen weiteren gewaltigen Sturm 17Apg 2,2 meines gesegneten Geistes schenken, damit du deinen früheren, unruhigen Zustand als Witwe ganz vergisst und deinen Feinden keine Gelegenheit mehr gibst, dich zu beleidigen, sondern vielmehr, dass sie dich beneiden und mit den Zähnen knirschen und dahinschmelzen beim Anblick deiner ungeahnten Herrlichkeit und deines Wohlergehens. Und warum wird der unendlich große und sich zu uns herablassende Jesus so mit seinem Volk umgehen? Weil die Gemeinde seine Ehefrau ist. „Denn (wie in den Worten, die euch gerade vorgelesen wurden) dein Schöpfer ist dein Ehemann; und dein Erlöser ist der Heilige Israels;“ und deshalb liebt er dich zu sehr, als dass er es zulassen würde, dass dich deine Feinde beständig unter ihren Füssen zertrampeln. „HERR der Heerscharen ist sein Name: Er wird „Gott der ganzen Erde“ genannt.“ und deshalb ist er mit ausreichender Macht gewappnet, um sein unterdrücktes Volk zu befreien und alle seine hochmütigen und unverschämten Feinde zu besiegen und sich an ihnen zu rächen.

   Dies scheint die primäre Interpretation von Text und Kontext zu sein, insbesondere wenn wir hinzufügen, dass beide einen weiteren Ausblick auf die Herrlichkeit der Letzten Tage gewähren und auf diesen gesegneten Zustand der Gemeinde, nach welchen Gottes Volk in allen Zeiten Ausschau hält und zweifellos beten wir für ihre schnelle Ankunft, wenn wir die Bitte unseres Herrn vorbringen: „Dein Reich komme.“ 18Mt 6,10

   Aber obwohl die Worte ursprünglich zu den Juden gesprochen wurden, sind sie doch zweifellos auf alle Gläubigen zu allen Zeiten anwendbar und werden uns, wenn sie auf angemessene Weise erweitert werden, einen geeigneten Stoff zur Lehre sowohl für Sünder als auch für Heilige liefern; sowohl für diejenigen, die Gott kennen, als auch für diejenigen, die ihn nicht kennen; und ebenso für diejenigen, die einst im Licht seines gesegneten Antlitzes wandelten, 19Ps 89,16 jetzt aber von ihm abgefallen sind, ihre Harfen an die Weiden gehängt haben 20Ps 137,2 und fürchten, dass ihr Geliebter verschwunden ist 21Hld 6,5 und nicht mehr zu ihren Seelen zurückkehren wird. Dementsprechend weil ich annehme, dass heute eine gemischte Schar von Heiligen, unbekehrten Sündern und Abtrünnigen hier anwesend ist, werde ich es ohne weitere lange Vorrede unternehmen, über die Worte des Textes so zu sprechen, dass alle ihren angemessenen Anteil erhalten und niemand leer fortgeschickt wird. 22Lk 1,53

Mein Aufbau ist folgender, euch zu zeigen:

  • Was zwischen Jesus Christus und unserer Seele passieren muss, bevor wir sagen können: Dass unser Schöpfer unser Ehemann ist.“
  • Die Liebespflichten, welche die unserem Herrn schulden, die ihm so nahestehen,
  • Den elenden Zustand derjenigen, die noch nicht von sich sagen können, dass „ihr Schöpfer ihr Ehemann ist.“
  • Und ich werde mit einer allgemeinen Ermahnung an alle solchen unglücklichen Seelen schließen, zu kommen und sich mit dem lieben Herrn Jesus zu verbünden.

Und oh! Möge Gott, der Abrahams Diener gesegnet hat, als er sich auf die Suche nach einer Frau für seinen Sohn Isaak machte, auch mich jetzt segnen; ich vertraue darauf, mich auf die göttliche Kraft zu verlassen, da ich gekommen bin, um arme Sünder einzuladen und Abtrünnige zurückzurufen, zu meinem Meister Jesus!

Und zunächst werde ich zeigen, was zwischen Jesus Christus und unseren Seelen geschehen muss, bevor wir sagen können: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann.“

Aber bevor ich damit fortfahre, möchte ich noch die Bemerkung machen, falls irgendwelche unter euch, unter denen ich jetzt das Königreich Gottes predige, der inneren Religion feindlich gegenüberstehen und die Lehre von innerlichen Gefühlen als Schwärmerei, Scheinheiligkeit und Schwachsinn abtun, dass ich dann nicht überrascht sein werde, wenn eure Herzen sich gegen mich auflehnen, während ich predige. Denn ich werde jetzt über echte, lebendige, innere Frömmigkeit lehren; und ein inspirierter Apostel hat uns gesagt, „dass der natürliche Mensch was vom Geist Gottes ist nicht erkennt, denn es muss geistlich beurteilt werden.“ 231Kor 2,14 Also seid edel gesinnt wie die Beröer; und forscht in der Schrift, wie sie es taten; 24Apg 17,11 legt Vorurteile beiseite; hört wie Nathanael, mit einem wahrhaftigen israelitischen 25Joh 1,47 Ohr; seid willig, den Willen Gottes zu tun; und dann werdet ihr gemäß der Verheißung unseres liebsten Herrn „von der Lehre wissen, ob sie von Gott ist oder ob ich von mir selbst spreche.“ 26Joh 7,17

   Ich möchte außerdem noch anmerken, dass, wenn irgendjemand hier heute eine geschliffene Predigt von mir erwartet, er aller Wahrscheinlichkeit nach enttäuscht nach Hause gehen wird. Denn ich bin nicht hierhergekommen, um elegante Reden zu schwingen, sondern vielmehr, wenn es dem Herrn gefällt, mich zu segnen, um eure Herzen zu erreichen. Dementsprechend werde ich mich bemühen, meine Ideen in eine so klare Sprache zu kleiden, dass auch der einfachste Bedienstete hier im Raum mich verstehen kann, wenn es Gott gefällt, ein hörendes Ohr zu geben. Denn ich bin mir sicher: Wenn die Armen und Ungebildeten verstehen können, müssen es auch die Gelehrten und Reichen tun.

   Nachdem das jetzt gesagt ist, machen wir weiter und ich werde zeigen, was zwischen Jesus Christus und unserer Seele passieren muss, bevor wir sagen können: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann.“

   Um sachdienlicher und verständlicher über diesen Punkt diskutieren zu können, ist es vielleicht nicht verkehrt, zu überlegen, was getan werden muss, bevor eine Eheschließung zwischen zwei Parteien von uns in den Augen Gottes und der Menschen als gültig angesehen werden kann. Und das wird uns auf vertraute Weise dazu führen, aufzuzeigen, was getan werden muss oder was zwischen uns und Jesus Christus passieren muss, bevor wir sagen können: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann.“

   Erstens ist es bei allen rechtmäßigen Ehen absolut notwendig, dass die Parteien, die in diesem heiligen und ehrenhaften Stand vereint werden sollen, tatsächlich und rechtlich von allen Vorverpflichtungen jeglicher Art befreit sind. „Eine Frau ist an ihren Mann gebunden (spricht der Apostel), solange ihr Mann lebt.“ 271Kor 7,39 Dasselbe Gesetz gilt auch für den Mann. Und wenn also eine der beiden Parteien verlobt und versprochen ist, auch wenn sie nicht wirklich mit einer anderen Person verheiratet ist, ist die Ehe nicht rechtmäßig, bis diese vorherige Verlobung und dieses Versprechen rechtmäßig und gegenseitig aufgelöst worden sind.

   Nun, es ist genauso zwischen uns und dem Herrn Jesus. Denn wir alle sind von Natur aus unter dem Gesetz geboren und mit ihm verbunden, als ein Bund von Werken.  Deswegen ist es so, dass wir uns so sehr darum bemühen und dabei so geschickt vorgehen, unsere eigene Gerechtigkeit aufzurichten. 28Röm 10,3 Das ist für uns genauso selbstverständlich wie das Atmen. Selbst nachdem ihnen der Bund der Gnade in dieser Verheißung offenbart worden war: „Der Same der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten;291Mo 3,15 streckten unsere ersten Eltern, Adam und Eva, ihre Hände aus und hätten erneut nach dem Baum des Lebens gegriffen, den sie ja für sich verwirkt hatten, hätte Gott sie nicht aus dem Paradies vertrieben und sie gleichsam dazu gezwungen, durch Gnade gerettet zu werden. Und so rennen alle ihre Nachkommen ganz natürlich ihren Werken nach und wollen zumindest teilweise, wenn nicht ganz, durch sie gerettet werden. Und selbst gnädige Seelen, die innerlich erneuert sind, finden eine starke Neigung zu diesem Weg, sofern der alte Mensch in ihnen bleibt. Daher ist es so, dass natürliche Menschen diese Prinzipien im Allgemeinen so sehr schätzen: „Tue und lebe“: Das ist die Muttersprache eines stolzen, selbstgerechten Herzens. Aber bevor wir sagen können: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann“, müssen wir von unserem alten Ehemann, dem Gesetz, befreit werden; wir müssen auf unsere eigene Gerechtigkeit, unsere eigenen Taten und Leistungen verzichten, sei es ganz oder teilweise, es wie für Dreck halten, gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, unseres Herrn. 30Phil 3,8 Denn so spricht der Apostel Paulus zu den Römern, Kapitel 7,4: „Auch ihr seid durch den Leib Christi dem Gesetz (als einem Bund der Werke) gestorben, dass ihr mit einem anderen verheiratet werdet, nämlich mit dem, der von den Toten auferweckt worden ist.“ Wie er auch an anderer Stelle sagt: „Ich habe euch als keusche Jungfrau mit Jesus Christus verlobt.“ 312Kor 11,2 Das war bei ihm selbst der Fall gewesen. Während er sich darauf verließ, ein Hebräer von Hebräern 32Phil 3,5 zu sein, und sich sicher glaubte, weil er im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen war, 33Phil 3,6 war ihm das göttliche Leben völlig fremd. Aber als er begann, die Macht der Auferstehung Jesu Christi zu erfahren, sehen wir ihn in seinem Brief an die Philipper, wie er völlig auf alle seine äußeren Privilegien und seine ganze Gerechtigkeit als Pharisäer verzichtete; „ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden; ja für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens.“ 34Phil 3,8-9 Und so muss es sein. Vorher können wir nicht sagen: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann.“ Auch wenn wir nicht ein Leben mit außergewöhnlichen Belastungen führen wie der Apostel, müssen wir doch dem Gesetz gegenüber gestorben sein, wir müssen als keusche Jungfrauen mit Jesus Christus verlobt werden und alle äußeren Privilegien und unsere großartigsten Leistungen erachten „für Schaden, ja für Dreck, gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, unseres Herrn.“

   Und weiter: Bevor eine Ehe zwischen uns rechtlich Bestand haben kann, müssen nicht nur beide Parteien von allen Vorverpflichtungen befreit werden, sondern es muss auch eine gegenseitige Zustimmung auf beiden Seiten vorliegen. Wir sind es nicht gewohnt, Menschen gegen ihren Willen zu heiraten. Das ist es, was die Juden Verlobung nannten, etwas, was der Feierlichkeit der Eheschließung vorausgeht. So finden wir, dass die Jungfrau Maria in Matthäus 1,18 als mit Joseph verlobt bezeichnet wurde, bevor sie tatsächlich zusammenkamen. Und so ist es auch unter uns. Beide Parteien sind zuerst miteinander übereingekommen und miteinander verlobt, bevor wir das, was wir die betreffenden Ehegelübde nennen, veröffentlichen. Und so wird es auch mit der spirituellen Eheschließung zwischen Jesus Christus und unseren Seelen sein. Bevor wir tatsächlich mit ihm verheiratet oder vereint sind durch den Glauben; oder, um bei den Worten des Textes zu bleiben: Bevor wir sicher sagen können, dass „unser Schöpfer unser Ehemann ist“, müssen wir zu willigen Menschen gemacht werden durch Gottes Kraft, wir müssen vom Heiligen Geist Gottes sanft und wirksam überzeugt werden, dass der glorreiche Emanuel bereit ist, uns zu akzeptieren, so wie wir sind, und dass wir auch bereit sind, ihn zu seinen eigenen Bedingungen anzunehmen, ja, zu allen Bedingungen. Und wenn es so weit ist, steht der geistlichen Heirat nichts mehr im Weg, und es fehlt nur noch eines, um sie zu vervollständigen. Und was ist das? Eine tatsächliche Vereinigung.

   Anhand des Gesagten kann auch der einfachste und ungebildetste Mensch hier unter den Anwesenden ganz einfach erkennen, ob er wirklich mit Jesus Christus verheiratet ist oder nicht. Ich fürchte, einige sind in der Tat so anmaßend, zu behaupten oder zumindest anzudeuten, dass es so etwas nicht gibt, zu wissen oder völlig versichert zu sein, ob wir in Christus sind oder nicht, solange wir hier unten auf Erden sind. Oder wenigstens, falls es so etwas gibt, dann kommt das sehr selten vor oder war nur das Privileg der ersten Gläubigen. Ein Teil davon ist wahr, und der andere Teil absolut falsch. Dass dieses herrliche Privileg einer vollständigen Gewissheit sehr selten ist, ist wahr, nur allzu wahr. Und so ist es ebenso wahr, dass echte Christen vergleichsweise auch sehr selten sind. Aber dass es so etwas nicht gibt oder dass es nur das Privileg der ersten Anhänger unseres gesegneten Herrn war, steht in direktem Widerspruch zum Wort Gottes. „Daran erkennen wir, (sagt der heilige Johannes, wenn er von den Gläubigen im Allgemeinen spricht) dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat;“ 351Joh 4,13 und: „Wer glaubt, der hat das Zeugnis in sich selbst;361Joh 5,10Weil ihr nun Söhne seid, (sagt der heilige Paulus) hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!“ 37Gal 4,6 Nicht, dass ich es wage zu behaupten, dass niemand ein wahrer Christ ist, der nicht diese volle Gewissheit des Glaubens hat und ganz klar weiß, dass sein Schöpfer sein Ehemann ist. Mit so einer Rede würde ich zweifellos einige aus der Generation der lieben Kinder Gottes verurteilen, die aufgrund des vorherrschenden Unglaubens, der innewohnenden Sünde, der geistlichen Trägheit oder vielleicht auch, weil sie nicht über die Privilegien der Gläubigen informiert sind, im Finstern wandeln und denen kein Licht scheint. 38Jes 50,10 Deshalb, obwohl ich es nicht wage zu behaupten, dass eine volle Gewissheit des Glaubens absolut notwendig ist für das blosse „Sein“, wage ich es trotzdem zu behaupten, dass diese absolut notwendig ist für das „Wohlsein“ eines Christen. Und ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, wie jemand, der sich zum Christentum bekennt, ohne diese zufrieden und beruhigt ausruhen kann. Das ist so wie auf der anderen Seite des Jordan stehenzubleiben, vor Zeugen. Und es gibt anderen zu viele Gründe zu vermuten, dass solche Personen, wie groß ihr Bekenntnis auch sein mag, noch überhaupt keine echte rettende Gnade erfahren haben.

   Menschen, deren Herz auf die Güter dieser Welt gerichtet ist, oder, um die Sprache unseres Herrn zu verwenden, „die Kinder dieser Welt,“ 39Lk 16,8 handeln nicht so. Ich vermute, dass es in dieser großen Gemeinde, besonders in diesen unruhigen Zeiten, keinen einzigen Kaufmann gibt, der sich mit Schiff oder Ladung auf See herauswagt, ohne beide vorher gegen Überfälle oder einen Sturm zu versichern. Und ich nehme an, dass es in einer bevölkerungsreichen Stadt kein einziges Haus von nennenswertem Wert gibt, dessen Eigentümer nicht eine Versicherung abgeschlossen hat, um es im Brandfall gegen Feuer abzusichern. Und kann ich so irrational sein zu denken, dass es so etwas wie die Sicherung meiner Besitztümer und meines Hauses gibt und dass es nicht so etwas wie die Sicherung dessen gibt, was unendlich wertvoller ist: Meine kostbare und unsterbliche Seele? Oder wenn es so etwas gibt, was zweifellos der Fall ist, was für eine Torheit von Dummheit muss dann bei den Männern herrschen, die so tun als seien sie Männer von Vernunft, gesundem Menschenverstand und solidem logischem Denken und die so darauf achten, nur ja ihre Schiffe gegen einen zu erwartenden Sturm und ihre Häuser gegen ein Feuer zu versichern und gleichzeitig nicht unsagbar mehr Sorgfalt darauf verwenden, eine Police beim Versicherungsbüro des Himmels abzuschliessen; bei der Seele und dem Zeugnis des gesegneten Geistes Gottes, um ihre Seelen vor dem Sturm des göttlichen Zorns und der Rache des ewigen Feuers zu schützen, welche am letzten entscheidenden Tag über alle kommen werden, die Gott nicht kennen und seinem Evangelium der Gnade nicht gehorcht haben? Deshalb; zu behaupten, dass es kein Wissen gibt, dass „unser Schöpfer unser Ehemann ist“; oder dass es ein besonderes Privileg nur der ersten Christen war, ist absolut irrational und unbiblisch und das ist noch milde ausgedrückt.

   Nicht alle, welche sagen können, dass ihr Schöpfer ihr Ehemann ist, können genaue Angaben machen über Zeitpunkt, Art und Weise und die Mittel, als sie geistlich mit dem gesegneten Bräutigam der Kirche vereint und verheiratet wurden durch den Glauben. Einige mögen jetzt wie schon in früheren Zeiten vom Mutterleib an geheiligt sein. Und andere haben sich in Kindheit und Jugend sozusagen stillschweigend bekehrt. Solche würden vielleicht so reden, wie ein kleines schottisches Mädchen, das jetzt bei Gott ist, als ich sie fragte, ob Jesus Christus ihr das alte Herz genommen und ihr ein neues gegeben habe: „Sir, es mag sein (sagte sie), ich kann Ihnen die Zeit und den Ort nicht direkt sagen, aber das weiß ich, es ist geschehen.“ Und in der Tat ist es nicht so sehr von Bedeutung, (obwohl es zweifellos sehr zufriedenstellend ist) wenn wir nicht alle winzigen und besonderen Umstände erzählen können, die unsere Bekehrung begleiteten; wichtig ist, wir sind jetzt wirklich bekehrt und können sagen, dass es geschehen ist und dass „unser Schöpfer unser Ehemann ist.“ Und ich stelle die Frage, ob es jetzt auf der Erde einen einzigen erwachsenen Gläubigen gibt, der vor der Bekehrung in geheimer oder offener Sünde gelebt hat, und einen ziemlich akkuraten Bericht über den Beginn und den Fortschritt eines Werkes der Gnade in seinem Herzen erstatten kann?

   Was meint ihr? Muss ich meinen verheirateten Personen in dieser Gemeinde sagen, dass sie erst zur Universität gehen und die Sprachen lernen müssen, bevor sie erkennen können, ob sie verheiratet sind oder nicht? Oder, falls ihre Heirat angezweifelt werden würde, könnten sie nicht einfach ihre Urkunden mitbringen, um den Zeitpunkt und den Ort ihrer Heirat zu bestätigen; und den Geistlichen, der sie in diesen heiligen Zustand vereinte? Und wenn ihr erwachsen seid und tatsächlich mit Jesus Christus verheiratet seid; selbst wenn ihr vielleicht ungebildet seid oder was die Welt Analphabeten nennt; könnt ihr mir nicht von Beginn, Fortschritt und Vollzug der geistlichen Heirat zwischen Jesus Christus und euren Seelen erzählen? Wisst ihr nicht die Zeit, als ihr zum ersten Mal unter dem Ziehen des Vaters standet und Jesus begann, für sich um euch zu werben? Sage mir, oh Mann, sag mir, oh Frau, weißt du nicht, wann die Zeit war, oder weißt du zumindest nicht, dass es eine Zeit gab, in der der gesegnete Geist Gottes dir die Feigenblätter deiner eigenen Gerechtigkeit auszog, dich hinter den Bäumen des Gartens deiner Werke hervorjagte, dich aus den Umarmungen deines alten Ehemannes, des Gesetzes, mit Gewalt herauslöste und dich dazu brachte, deine eigene Gerechtigkeit zu verabscheuen wie ein schmutziges Kleid? 40Jes 64,5 Kannst du dich nicht daran erinnern, als Jesus dir erschien, alles an ihm begehrenswert, 41Hld 5,16 ein Held, der rettet 42Zef 3,17 und dazu auch willig ist, nach einem langen Kampf mit dem Unglauben? Und kannst du dich nicht an eine Zeit erinnern, als dein eigenes hartnäckiges Herz sich beugen musste; und du wurdest willig gemacht, ihn zu umarmen, so wie es dir so großzügig im ewigen Evangelium angeboten wurde? Und kannst du dich nicht mit unaussprechlicher Freude 431Petr 1,8 an eine glückliche Zeit, an einen bestimmten Zeitpunkt zurückerinnern, in dem ein heiliges Etwas (vielleicht konntest du es damals nicht genau beschreiben, was) dein Herz gefangen nahm und erfüllte, so dass du in der Verzückung von heiliger Überraschung und von göttlicher Liebe sagen konntest: „Mein Herr und mein Gott! 44Joh 20,28 Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein; 45Hld 2,16 ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ 46Hi 19,25 Oder, um bei den Worten unseres Textes zu bleiben: „Mein Schöpfer ist mein Ehemann.“ Sicherlich gibt es inmitten dieser großen und feierlichen Versammlung viele, die diese Fragen mit Ja beantworten können. Denn das sind Vorfälle, die man nicht so leicht vergisst; und der Tag unserer Verheiratung ist im Allgemeinen ein sehr bemerkenswerter Tag; ein Tag, der in ewiger Erinnerung bleiben wird.

   Und kann irgendjemand von euch tatsächlich mit gutem Grund sagen, dass euer Schöpfer euer Ehemann ist? Darf ich euch dann nicht (wie es üblich ist, Personen, die gerade in die Ehe eingetreten sind, Freude zu wünschen) zu eurer glücklichen Veränderung gratulieren und euch von ganzem Herzen Freude wünschen? Ich bin mir sicher, dass am Tag eurer Vermählung Freude im Himmel herrschte: Und warum sollte die gesegnete Nachricht nicht Freude auf Erden hervorrufen? Darf ich mich an euch mit den Worten unseres Herrn an die Frauen wenden, die sein Grab besuchten: „Seid gegrüßt!“ 47Mt 28,9 Ihr Begnadeten; ihr Gesegnete unter den Männern, Gesegnete unter den Frauen! 48Lk 1,28 Alle Geschlechter werden euch glückselig preisen. 49Lk 1,48 Was! Ist euer Schöpfer euer Ehemann? Der Heilige Israels, euer Erlöser? Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! 50Jes 49,13 Was für eine erstaunliche Herabneigung zu uns ist das! Was für ein Neues hat Gott auf der Erde da geschaffen! 51Jes 43,19 Brennen nicht eure Herzen in euch, 52Lk 24,32 ihr Gläubigen, wenn ihr nachsinnt über diese unaussprechliche Herablassung des Hohen und Erhabenen, der in Ewigkeit wohnt? 53Jes 57,15 Während ihr darüber nachdenkt, entzündet sich nicht das heilige Feuer der göttlichen Liebe in euren Seelen? Und, aus dem guten Schatz eures Herzens, 54Lk 6,45 lobt und preist ihr nicht oft mit euren Zungen und allem, was in euch ist, den heiligen Namen eures Erlösers? 55Ps 103,1 Nehmt ihr nicht diesen Gott verherrlichenden, selbsterniedrigenden Ausspruch häufig in den Mund: „Warum ich, Herr, warum ich?“ Und werdet ihr nicht oft überwältigt, in den frommen Ausruf Salomos auszubrechen, als die Herrlichkeit des Herrn den Tempel erfüllte: „Sollte Gott wirklich bei den Menschen auf Erden wohnen?“ 562Chr 6,18 Bei den undankbaren, rebellischen, kranken und die Hölle verdienenden Menschen! O meine Brüder, mein Herz ist groß für euch! Während ich spreche, sind die Tränen bereit, herauszusprudeln. Aber es sind Tränen der Liebe und der Freude. Wie soll ich den starken Gefühlen Luft verschaffen? Wie soll ich dein Glück erklären, oh Gläubiger, du Braut Gottes! Und ist dein Schöpfer dein Ehemann? Ist sein Name „Der Herr der Heerscharen“? Vor wem solltest du dich dann fürchten? 57Ps 27,1 Und ist dein Erlöser der Heilige Israels? Er wird „Gott der ganzen Erde“ genannt! Vor wem sollte dir dann grauen? 58Ps 27,1 Wer dich antastet, der tastet den Augapfel Gottes selbst an. 59Sach 2,12Die Haare auf deinem Haupt sind alle gezählt.“ 60Lk 12,7 und „Wer dir Anstoß zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“ 61Mt 18,6

   Sei gegrüßt (ich muss es noch einmal wiederholen), du Braut des Lammes! 62Offb 21,9 Denn du bist ganz herrlich im Innern 63Ps 45,14 und anmutig schön durch den Schmuck, den dein himmlischer Bräutigam dir angelegt hat. 64Hes 16,14 Tatsächlich ist dein Gewand aus gewirktem Gold; 65Ps 45,14 und schon bald wirst du in gestickten Kleidern zum König geführt werden, 66Ps 45,15 der dich tadellos vor seinen Vater hinstellen wird, 67Kol 1,22 ohne Flecken oder Runzeln oder etwas dergleichen. 68Eph 5,27 In der Zwischenzeit soll es euch gut gehen und glücklich sollt ihr sein, die ihr mit Jesus Christus vermählt seid; denn alles, was Christus hat, gehört euch. „Er ist euch von Gott gemacht worden zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.“ 691Kor 1,30Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas oder die Welt, das Leben oder der Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige; alles gehört euch.“ 701Kor 3,22 Alle seine Eigenschaften dienen eurer Erhaltung, und alle Dinge sollen euch zum Besten dienen, 71Röm 8,28 die ihr Gott liebt, und indem ihr auf diese Weise mit dem Herrn Jesus verheiratet seid, beweist ihr es ganz offensichtlich, dass ihr nach seinem Vorsatz berufen seid. 72Röm 8,28 Was sagt ihr dazu? Wenn ihr über diese Dinge nachdenkt, seid ihr dann nicht oft bereit auszurufen: „Wie sollen wir dem HERRN vergelten all seine Wohltaten an uns, 73Ps 116,12 die er uns nach dem Wohlgefallen seines Willens aus seiner herrlichen, unverdienten Gnade heraus erwiesen hat?“ 74Eph 1,5-6

Kommen wir nun zum zweiten Punkt, unter dem ich zeigen werde, welche Liebespflichten die Jesus Christus schulden, die so glücklich sind, sagen zu können: „Mein Schöpfer ist mein Ehemann.“

   Ich sage, Pflichten der Liebe. Da ihr jetzt mit Jesus Christus verheiratet seid, sind eure Werke nicht für das Leben, sondern kommen vom Leben. Die Liebe zu Gott schränkt euch ein, so dass, auch wenn es kein geschriebenes Gesetz gäbe oder angenommen, Jesus würde euch von seinem Joch befreien, ihr sagen würdet, wenn die Gnade in euren Herzen regiert: „Wir lieben unseren gesegneten Bräutigam und wollen nicht freigelassen werden.“ 752Mo 21,5

   Und was verlangt der Herr von euch? Damit wir über diesen Punkt so klar wie möglich sprechen, werden wir die Methode verfolgen, mit der wir begonnen haben; und indem wir die Allegorie weiterführen und untersuchen, was nach dem Evangelium von wahrhaft christlichen Ehefrauen verlangt wird, können wir ableiten, was unser Herr zu Recht von denen verlangen darf, die durch den Glauben mit ihm vereint sind und deshalb sagen können: „Unser Schöpfer ist unser Ehemann.“

   Und hier kommen wir zum Gesetz und zum Zeugnis. Was sagt die Schrift? „Die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht.“ 76Eph 5,33 Es ist zweifellos die Pflicht verheirateter Frauen, ihre Ehemänner zu achten. Von wem können Ehemänner mit Recht Respekt verlangen, wenn nicht von ihren Frauen? Der Ausdruck des Apostels ist eindringlich. „Die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht.“ Das impliziert, dass Frauen, zumindest einige von ihnen, zu leicht dazu neigen, ihre Ehemänner nicht zu respektieren; so wie Michal, Sauls Tochter, David in ihrem Herzen verachtete, als sie höhnisch sagte: „Wie herrlich war heute der König von Israel, der sich heute vor den Augen der Mägde seiner Diener entblößte, wie einer der eitlen Kerle sich schamlos entblößt.“ 772Sam 6,20

   Das ist die Quelle, aus der unzählige häusliche Übel entspringen. Frauen sollten sich an den Charakter erinnern, den Ehemänner in der Heiligen Schrift vertreten. Diese sind für sie das, was Christus für die Gemeinde ist. Und es wird zu Ehren Saras erwähnt, dass sie Abraham „Herr“ nannte. „Nun, da ich alt bin, soll ich noch ein Kind bekommen, und auch mein Herr ist alt?“ 781Mo 18,12 Es ist bemerkenswert, dass dieser ganze Satz nur zwei gute Worte enthält: „Mein Herr“ (denn alle anderen sind die Sprache des Unglaubens) und dennoch erwähnt der Heilige Geist diese beiden Worte zu ihrer ewigen Ehre und begräbt den Rest in Vergessenheit. „So wie Sara (sagt der heilige Petrus) Abraham gehorchte und ihn „Herr“ nannte.“ 791Petr 3,6 Ein offensichtlicher Beweis dafür, wie angenehm es in den Augen Gottes ist, dass verheiratete Frauen ihre Ehemänner ehren und respektieren. Trotzdem sollten Ehemänner nicht über ihre Frauen herrschen oder zu viel Respekt von ihnen fordern. Das wäre unchristlich und in der Tat ungnädig. Sie sollten vielmehr, da Gott so viel Wert daraufgelegt hat, ihre Autorität aufrechtzuerhalten, ihre Frauen darin führen, sie zu ehren und zu respektieren; sie sollten, sage ich, doppelt darauf achten, dass sie so heilig und tadellos leben, dass sie ihre Frauen nicht der Versuchung aussetzen, sie zu verachten. Aber um von diesem Exkurs zurückzukommen. Also sagt der Apostel: „Die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht“? Darf ich also dann diese Warnung nicht auch an euch richten, die ihr mit Jesus Christus verheiratet seid? Seht zu, dass ihr euren Ehemann ehrt und respektiert. Ich sage, seht zu. Denn der Teufel wird euch oft harte und gemeine Gedanken über euren Ehemann einflößen. So bedrängte er unsere Mutter Eva, noch in einem Zustand der Unschuld. Er wollte sie gerne davon überzeugen, schlecht von ihrem glorreichen Wohltäter zu denken: „Was, hat Gott gesagt, ihr sollt nicht von den Bäumen des Gartens essen? War er so grausam, euch hier in einen wunderschönen Garten zu bringen, nur um euch zu ärgern und zu quälen?“ Das nutzte er als Eintrittskarte für alle seine weiteren Unterstellungen. Und dieses Geschäft betreibt er immer noch und wird es bis ans Ende der Zeit tun. Außerdem hat Jesus Christus in den Augen der Welt keine Gestalt und keine Schönheit, dass sie Gefallen an ihm finden würden; 80Jes 53,2 und deshalb werdet ihr, wenn ihr nicht „wacht und betet,81Mt 26,41 in Versuchung geraten und nicht so ehrwürdige Gedanken über euren gesegneten Jesus aufrechterhalten, wie er es zu Recht verdient. Dabei könnt ihr niemals übertreiben. Vielleicht mögen manche Frauen zu viel von ihrem irdischen Gemahl halten und ihn durch übermäßige Liebe auf ungesunde Weise vergöttern. Aber es ist unmöglich für euch, jemals euren himmlischen Ehemann, Jesus Christus, zu hoch wertzuschätzen.  

   Was sagt der Apostel außerdem in seinem Brief an die Korinther? Über den Stand der Ehe sagt er: „Die Frau ist die Ehre des Mannes.“ 821Kor 11,7 als ob er gesagt hätte, eine christliche Frau sollte sich so benehmen und wandeln, dass sie ihrem Mann Ehre macht. So wie Abigail eine Ehre für Nabal war und durch ihr freundliches Benehmen in gewissem Maße die Unhöflichkeit ihres Mannes ausgleichen konnte. So soll in der Tat eine Hilfe sein, die ihm entspricht. 831Mo 2,18 Eine solche Frau wird in den Toren gerühmt werden; 84Spr 31,31 und ihr Mann wird ihretwegen geehrt und respektiert. Und sollte eine Frau die Ehre ihres Mannes sein? Und wie viel mehr solltet dann ihr, die die Braut des Lammes seid, so leben und wandeln, dass ihr Ehre bringt und Respekt erlangt für die Sache und die Interessen eures Ehemanns Jesus? Das ist es, worauf der Apostel überall abzielt, wo er eine Parallele zwischen einer irdischen und einer geistlichen Ehe zieht. „Die Frau ist die Ehre ihres Mannes, so wie die Gemeinde die Ehre Christi ist.“ In diesem Sinne sagt er zu den Korinthern: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.“ 851Kor 10,31 Und wie er auch zu den Thessalonichern spricht: „Ihr wisst ja, wie wir jeden einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.” 861Thess 2,11-12 Was für ein Ausspruch! „Dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist.“ Oh! Wie sollten dieser und ähnliche Texte euren reinen Geist anregen, ihr Gläubigen, eure Konversationen in dieser Welt so zu gestalten, damit ihr das sein könnt, was der Apostel über einige bestimmte Personen sagt, nämlich „die Herrlichkeit Christi.“ Du bist berufen zu seiner Herrlichkeit; er frohlockt über dich mit Jubel; 87Zef 3,17 und du sollst so wandeln, dass alle, die dich kennen und von dir hören, Christus in dir verherrlichen.

Unterordnung ist eine weitere Pflicht, die verheirateten Frauen im Wort Gottes auferlegt wird. Sie sollen in allem „sich ihren eigenen Männern unterordnen.88Eph 5,22 In allen gesetzlichen Dingen. „Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist.“ 89Eph 5,23 Und weil er weiß, wie unfähig manche schlichten Gemüter sein könnten, sich der Autorität des Ehemanns unterzuordnen, bemüht er sich, diese Pflicht zur Unterordnung durch viele überzeugende und starke Argumente ganz deutlich zu machen. „Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. 901Tim 2,13 Auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.“ 911Kor 10,11 Und noch einmal: „Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und übertrat das Gebot.“ 921Tim 2,14 Aufgrund dessen wurde ihr als Teil ihrer Strafe die Unterordnung auferlegt. „Dein Verlangen (sprichtGott) soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein (wenn auch nicht Tyrann).“ 931Mo 3,16 Um also die Worte des frommen Matthew Henry zu verwenden: Die, welche versuchen, die Autorität über ihre Ehemänner an sich zu reißen, widersetzen sich damit nicht nur einem göttlichen Befehl, sondern vereiteln auch einen göttlichen Fluch. Und wenn Frauen in allem sich ihren eigenen Männern unterordnen sollen, wie viel mehr sollen dann Gläubige, ob Männer oder Frauen, sich Jesus Christus unterordnen, denn er ist das Oberhaupt der Gemeinde. Er hat sie durch sein Blut erkauft. Die Gläubigen gehören daher nicht sich selbst, sondern haben die höchste Verpflichtung, Jesus Christus zu verherrlichen und ihm zu gehorchen in ihrem Leib und ihrem Geist, die ihm gehören. 941Kor 6,20 Dazu kommt, dass sein Dienst vollkommene Freiheit ist. Seine Gebote sind heilig, gerecht und gut. 95Röm 7,12 Und deshalb ist es euer höchstes Privileg, oh Gläubige, sich ihnen zu unterwerfen und ihnen zu gehorchen. Irdische Ehemänner mögen so niederträchtig sein, dass sie ihren Frauen bestimmte Dinge aufzwingen, nur um ihre Autorität zu zeigen; aber bei Jesus Christus ist es nicht so. Er kann und wird nichts auferlegen, außer das, was unmittelbar unserem gegenwärtigen und zukünftigen Wohl dient. Im Handeln, ja im Leiden für Jesus Christus liegt eine unaussprechliche Belohnung. Und deshalb kann ich den Gläubigen sagen, wie die heilige Jungfrau zu den Dienern bei der Hochzeit in Kana sagte: „Was er euch sagt, das tut!“ 96Joh 2,5Denn sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht.“ 97Mt 11,30 Und ich glaube, es liesse sich in wenigen Minuten ganz leicht beweisen, dass alle Unruhen, die es jetzt auf der Welt gibt, sei es in der Kirche oder im Staat, zurückzuführen sind auf einen Mangel an allgemeiner, einmütiger, fröhlicher und beharrlicher Einhaltung der Gebote und des Beispiels unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus.

   Auch ist Treue im Ehestand in den heiligen Schriften der Wahrheit strikt vorgeschrieben. „Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten.“ 98Hebr 13,4 Ja, Ehebruch ist ein Verstoß, der von irdischen Richtern bestraft werden muss; er löst die Ehebeziehung auf. „Die Frau verfügt nicht selbst über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau.“ 991Kor 7,4 Die Heiden selbst wurden solches durch das Licht der Natur gelehrt; und Ehebruch wird bei einigen von ihnen mit dem sofortigen Tod bestraft. Und wenn verheiratete Personen so darauf achten sollen, das Ehebett unbefleckt zu halten, wie sorgfältig sollten dann Gläubige darauf achten, ihre Seelen keusch, rein und unbefleckt zu halten, nun, da sie mit Jesus Christus vermählt sind? Denn es gibt so etwas wie geistlichen Ehebruch. „O ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen;100Jak 4,4 sagt der heilige Jakobus. Und Gott beklagt sich häufig über die Hurerei seines Volkes. Daher ermahnt der heilige Johannes die Gläubigen auf die liebenswürdigste Weise, „sich vor den Götzen zu hüten.1011Joh 5,21 Denn die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und der Stolz des Lebens 1021Joh 2,16 sind immer bereit, unsere Herzen von Jesus Christus wegzustehlen. Und jedes Mal, wenn wir unsere Zuneigung auf etwas anderes als Christus richten, begehen wir zweifellos geistlichen Ehebruch. Denn wir lassen zu, dass Geschaffenes dem Schöpfer Konkurrenz macht, der Gott über allem ist, gepriesen in Ewigkeit. 103Röm 9,5Liebe Kinder, hütet euch vor den Götzen.

   Aber es ist an der Zeit, dass ich mich dem Ende von diesem ersten Punkt nähere. Fruchtbarkeit war ein Segen, den Gott dem ersten glücklichen Paar versprach; „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde.“ 1041Mo 1,28Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN“ sagt der Psalmistund die Leibesfrucht ist eine Belohnung.“ 105Ps 127,3 Wenn wir also mit Jesus Christus verheiratet sind, müssen wir ebenso fruchtbar sein. In was? In jedem guten Wortund Werk: 106Kol 1,10 Denn das sagt der Apostel in seinem Brief an die Römer: „Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr mit einem anderen verheiratet werdet, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist.“ 107Röm 7,4 Was folgt? „Damit wir Gott Frucht bringen.“ Herrliche Worte, und sie verdienen es, von denjenigen genauer angeschaut zu werden, die die Lehre von der freien Rechtfertigung als eine antinomische Lehre bezeichnen und so tun, als ob sie gute Werke zerstören würde. Nein; sie gründet und legt ein solides Fundament, auf dem der Überbau guter Werke errichtet werden kann. Dem Titus wird daher geboten, die Gläubigen zu ermahnen, „darauf bedacht zu sein, eifrig gute Werke zu tun.“ 108Tit 3,8 Und „hierin (spricht unser Herr) wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt.“ 109Joh 15,8 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen;“ 110Mt 5,16 und noch viele weitere Schriftstellen zum gleichen Zweck.

   Weiterhin wird von Ehefrauen verlangt, dass sie nicht nur ihre Ehemänner lieben und achten, sondern auch die Freunde ihres Mannes lieben und respektieren sollen. Und wenn wir mit Jesus Christus verheiratet sind, werden wir nicht nur den Bräutigam achten, sondern auch die Freunde des Bräutigams lieben und ehren. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.111Joh 13,35Wir wissen, (sagt der geliebte Jünger), dass wir aus dem Tod ins Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben.“ 1121Joh 3,14 Beachtet: „Die Brüder“, unbegrenzt; egal welche Konfession. Und diese Liebe muss „ungeheuchelt sein, beharrlich und aus reinem Herzen.“ 1131Petr 1,22 Das war bei den Urchristen der Fall. Sie alle waren ein Herz und eine Seele. 114Apg 4,32 Von ihnen wurde gesagt (Oh, dass man das von uns sagen könnte!) „Seht, wie sie einander lieben!“ 115Tertullian, in: Apologeticum 39 Sie hatten den gleichen Geist wie eine gute Frau aus Schottland, die, als sie eine große Menschenmenge von Gläubigen aus verschiedenen Teilen des Landes zusammenkommen sah, sie mit einem „Kommt herein, ihr Gesegneten des Herrn“ begrüsste „ich habe ein Haus, das hundert von euch fassen kann, und ein Herz, das zehntausend von euch fassen kann.“ Lasst uns hingehen und ebenso handeln. 116Lk 10,37

   Und noch eins. Verheiratete Menschen nehmen einander im Guten wie im Schlechten an, lieben und ehren einander in Reichtum und Armut, in Krankheit und Gesundheit. Und wenn wir mit Jesus Christus verheiratet sind, werden wir bereit sein, sowohl sein Kreuz als auch seine Krone zu tragen. „Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich.“ 117Lk 9,23 Dazu werden sie auch nicht gezwungen, wie Simon von Kyrene, sondern sie sind Freiwillige in seinem Dienst; sie werden rufen: Krönt ihn, krönt ihn, während andere schreien: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn.“ 118Lk 23,21 Sie werden ihn niemals aufgeben oder verlassen, 1195Mo 31,8  sondern folgen bereitwillig dem Urheber ihres Heils, 120Heb 2,10 und wenn es sein muss, auch durch ein Meer von Blut.

   Ich könnte die Parallele noch weiterführen und auch auf die bereits gegebenen Hinweise näher eingehen; aber ich fürchte, ich habe bereits genug gesagt, um den meisten Gläubigen hier Vorwürfe zu machen. Ich bin mir sicher, dass ich mehr als genug gesagt habe, um mich selbst zu beschämen und zu tadeln. Denn ach! Wie schändlich, verräterisch und undankbar haben wir uns gegenüber unserem geistlichen Ehemann, dem lieben Herrn Jesus, seit dem Tag unserer Vermählung verhalten? Hätten sich unsere Freunde oder sogar die eigenen Ehefrauen uns gegenüber so verhalten, wie wir uns unserem großartigen und besten Freund, unserem glorreichen Ehemann gegenüber verhalten haben, hätten wir unsere Freundschaft schon vor langer Zeit kündigen und die Scheidung einreichen müssen. Welche Versprechen haben wir ihm in unserer ersten Verliebtheit gegeben? Aber wie rücksichtslos haben wir uns selbst in diesem Bund verhalten? Wie wenig haben wir ihn geehrt? Wie oft war unser Geliebter für uns nicht wichtiger als jemand anderes, den wir lieben? Wie wenig haben wir zu seiner Verherrlichung gelebt? Waren wir nicht eine Schande und ein Vorwurf für sein Evangelium? Haben wir ihn nicht abermals gekreuzigt 121Heb 6,6 und ist er nicht im Haus seiner Freunde mit Wunden geschlagen worden? 122Sach 13,6 Ja, ist sein heiliger Name nicht durch unser Verhalten gelästert worden? Denn ach! Wie wenig haben wir ihm gehorcht? Wie nachlässig waren wir und wie gleichgültig war es uns, ob wir ihm gefielen oder nicht? Wir haben tatsächlich oft gesagt, wenn er uns befahl, in seinem Weinberg zu arbeiten: „Wir gehen, Herr“; aber leider! wir gingen nicht. 123Mt 21,30 Oder falls wir doch hingegangen sind, mit welchem Widerwillen haben wir es dann getan? Wie unwillig, mit unserem lieben Herrn und Meister nicht eine Stunde lang zu wachen? 124Mt 26,40 Und wie oft haben wir von seinen Sabbaten gesagt: Was ist das für eine Anstrengung? Was unseren wiederholten Ehebruch und geistliche Unzucht betrifft, wie häufig und wie schlimm waren sie? Haben wir es nicht zugelassen, dass Götzen aller Art den Platz des ewig gesegneten Jesus in unseren Herzen einnehmen? Alle, die ihn mit unverbrüchlicher Treue lieben, 125Eph 6,24 werden nicht beleidigt sein, wenn ich euch sage, dass das 16. Kapitel von Hesekiel uns meiner Meinung nach eine lebendige Beschreibung unseres Verhaltens gegenüber unserem Herrn gibt. Wir wurden wie Neugeborene aus Abscheu über unsere Person auf das Feld hinausgeworfen: Niemand blickte mitleidig auf uns und hätte sich über uns erbarmt. Jesus ging vorüber, sah uns verunreinigt in unserem eigenen Blut liegen und sagte zu uns: „Du sollst leben“ das heißt, er bewahrte uns, sogar in unserem natürlichen Zustand, vor dem Tod. Und als seine Zeit der Liebe gekommen war, breitete er das Gewand seiner zugerechneten Gerechtigkeit über uns aus und bedeckte die Nacktheit unserer Seelen, schloss einen Bund mit uns, und wir wurden sein. Er wusch uns auch mit Wasser, ja im Bad der Wiedergeburt, 126Tit 3,5 und wusch uns rein durch sein kostbares Blut von der Schuld aller unserer Sünden. Er bekleidete uns auch mit bunt gewirkten Kleidern und schmückte uns mit Schmuck, nämlich mit Gerechtigkeit und Frieden und Freude im Heiligen Geist. 127Röm 14,17 Aus seinen Rechtsverordnungen aßen wir Weißbrot und Honig und nährten uns in unseren Herzen durch Glauben und Dankbarkeit von Jesus Christus. Kurz gesagt, wir wurden überaus schön gemacht und das Reich Gottes wurde in unseren Herzen errichtet. Wir waren bei unseren Nachbarn bekannt für unsere Liebe zu Gott, und alle, die uns kannten, erfuhren von uns, dass wir mit Jesus waren. Aber leider! Wie sind wir vom Himmel herabgefallen, die wir einst Söhne der Morgenröte waren! 128Jes 14,12 Wie haben wir auf unsere eigene Schönheit vertraut, sind geistlich stolz geworden und haben unseren geduldigen und unbeschreiblich langmütigen Herrn zum Zorn gereizt? Wo ist die glühende Liebe, von der wir sprachen, als wir ihm sagten, dass wir ihn in keiner Weise verleugnen würden, auch wenn wir für ihn sterben müssten? Als wie böse und vor allem betrügerisch hat sich unser Herz erwiesen; was haben wir ihm alles angetan und uns sogar wie eine herrische Ehefrau aufgeführt? Das sind große und zahlreiche Anklagen; und sicher ist kein einziger Gläubiger heute hier anwesend, der sich, wenn er sein eigenes Herz kennt, nicht zu einigen von ihnen oder zu allen schuldig bekennen würde. Aber das ist ein empfindlicher Punkt: Ich sehe euch betroffen: Eure Tränen, ihr Gläubigen, sind ein Beweis für die Qual eurer Seelen. Und kann irgendjemand von uns einen Grund nennen, warum Jesus Christus uns nicht die Scheidungsurkunde aushändigen und uns entlassen sollte? Könnte er nicht mit Recht zu uns sprechen, wie er es zu seiner Ehebrecherin Israel im bereits erwähnten 16. Kapitel von Hesekiel tat: „Darum, du Hure, höre das Wort des HERRN! Ich will dir auch das Urteil sprechen, wie man den Ehebrecherinnen und Mörderinnen das Urteil spricht, und an dir das Blutgericht vollziehen mit Grimm und Eifer. 129Hes 16,38 Weil du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht hast, sondern mich mit all dem zum Zorn gereizt hast; siehe, so will auch ich dir deinen Wandel auf deinen Kopf bringen. 130Hes 16,43 Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast, 131Hes 16,59 den Ehevertrag zwischen uns.“ Ich bin überzeugt, ihr werdet zugeben, dass das die Behandlung ist, die wir alle zu Recht verdienen. Aber lasst euch nicht von allzu großer Trauer überwältigen! Denn obwohl der HERR, dessen Name „Der Eifersüchtige“ ist, ein eifersüchtiger Gott ist 1322Mo 34,14 und unsere Abtrünnigkeit sicherlich mit der Rute und unsere Missetat mit geistlichen Schlägen heimsuchen wird; wird er uns doch seine Gnade nicht entziehen und seine Treue nicht verleugnen. 133Ps 89,33-34 Auch wenn wir uns verändern, er verändert sich nicht; 134Mal 3,6 er bleibt treu; 1352Tim 2,13 seine Gnade währt ewiglich. 136Ps 100,5 Horcht! Wie liebevoll er zu seinem abtrünnigen Volk von einst spricht; „O Israel, du hast dich selbst zerstört, aber in mir ist deine Hilfe. 137Hos 13,9 Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, gerne will ich sie lieben.“ 138Hos 14,4 Und wie freundlich spricht er in den Versen, die unmittelbar auf die Worte des Textes folgen, sein vermähltes Volk an! „Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser. Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.“ 139Jes 54,8-10 Oh, dass diese Güte uns zur Reue führen möge! O dass diese einzigartige, unendliche, unveränderliche Liebe uns zu einem universellen, einheitlichen, fröhlichen, einstimmigen und beharrlichen Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes zwingen möge!

   Brüder, mein Herz wird so groß für euch, und ich könnte lange bei den vielen großartigen und kostbaren Einladungen verweilen, die an Abtrünnige gerichtet werden, zu ihrer ersten Liebe zurückzukehren und ihre ersten Werke zu tun: Aber es ist höchste Zeit für mich, dass ich, um wie vorgeschlagen, jedem seinen Anteil zu geben, drittens nun zu jenen armen Seelen spreche, die nichts von diesem gesegneten Bräutigam der Kirche wissen und daher nicht sagen können: „Mein Schöpfer ist mein Ehemann.“

Ah! Ich habe Mitleid mit euch aus tiefster Seele; ich könnte über und um euch weinen, auch wenn ihr vielleicht nicht um euch selbst weinen würdet. Aber sicherlich würdet ihr auch weinen und heulen, wenn ihr wissen würdet, in welcher erbärmlichen Lage sich diejenigen befinden, die nicht mit Jesus Christus verheiratet sind. Erlaubt mir (ich glaube, ich spreche es mit großer Liebe aus), euch mitzuteilen, dass ihr, wenn ihr nicht mit Jesus Christus verheiratet seid, mit dem Gesetz, der Welt, dem Fleisch und dem Teufel verheiratet seid und keiner davon kann euch glücklich machen; sondern im Gegenteil, all diese stimmen darin überein, euch unglücklich zu machen. Hört ihr nicht, ihr, die ihr mit dem Gesetz verheiratet seid und danach strebt, zumindest teilweise, zumindest, wenn nicht ganz, durch eure eigenen Werke vor Gott gerechtfertigt zu werden, was das Gesetz denen sagt, die ihm unterworfen sind, als Bund von Werken? „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun.“ 1405Mo 27,26 Jedes Wort schnaubt Drohung und Mord gegen 141Apg 9,1 die armen, gefallenen Geschöpfe. Verflucht ist sowohl hier als auch im Jenseits jeder Mensch ohne Ausnahme, der auf natürliche Weise aus der Nachkommenschaft Adams hervorgegangen ist, der nicht bis zum letzten Atemzug in allen Punkten des Gesetzes bleibt; nicht nur in einigen oder vielen, sondern in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es in höchster Vollkommenheit zu tun; denn „wer gegen ein einziges Gebot sündigt, der ist am ganzen Gesetz schuldig.“ 142Jak 2,10 So steht nach dem Tenor des Bundes von Werken jeder, der sich eines bösen Gedankens, Wortes oder einer bösen Tat schuldig macht, unter dem Fluch eines zornigen, die Sünde rächenden Gottes. „Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die stehen unter dem Fluch.“ 143Gal 3,10 Und wisst ihr, was es bedeutet, unter dem Fluch Gottes zu stehen und der Zorn Gottes bleibt auf einem? 144Joh 3,36 Ich glaube, wenn ihr das wüsstet, wärt ihr nicht so abgeneigt, euch vom Gesetz scheiden zu lassen und euch als keusche Jungfrau mit Jesus Christus verloben zu lassen. 1452Kor 11,2

   Und warum seid ihr so mit der Welt verbunden? Hat sie sich jemals für einen ihrer Anhänger als treu oder zufriedenstellend erwiesen? Hat Salomo nicht die Gesamtsumme des weltlichen Glücks ausgerechnet? Und was ist es? „Nichtigkeit, Nichtigkeit“ sagt der Prediger „alles ist Nichtigkeit,146Pred 1,2 und er fügt hinzu „und ein Haschen nach Wind.“ 147Pred 1,14 Und hat uns nicht jemand, der größer ist als Salomo 148Lk 11,31 darüber informiert, dass das Leben eines Menschen, das Glück eines Menschenlebens, nicht in den Dingen besteht, die er besitzt? Und „wisst ihr nicht, dass die Freundschaft dieser Welt Feindschaft mit Gott ist; so dass jeder, der ein Freund der Welt (ihrer verdorbenen Bräuche und Laster) sein will, Gottes Feind sein wird?“ 149Jak 4,4 Und welche besseren Gründe könntet ihr dafür nennen, mit euren Gelüsten verheiratet zu sein? Sollten nicht die armen Sklaven in den Galeeren aus den gleichen Gründen an ihre Ketten gebunden sein? Denn fesseln nicht eure Begierden eure Seelen und trennen sie von Gott? Herrschen und regieren sie nicht über euch? Sagen sie nicht: „Kommt“, und ihr kommt! „Geht“, und ihr geht; „Tut dies“ und ihr tut es? Und ist er oder sie, die ausschweifend lebt, nicht lebendig tot? 1501Tim 5,6 Und vor allem: Wie könnt ihr den Gedanken ertragen, mit dem Teufel verheiratet zu sein, wie es jeder natürliche Mensch ist? Denn so heißt es in der Schrift: „Er ist zu dieser Zeit am Werk in den Kindern des Ungehorsams.“ 151Eph 2,2 Und wie könnt ihr es ertragen, von jemandem beherrscht zu werden, der ein so erklärter offener Feind des allerhöchsten und heiligsten Gottes ist? Der zu Lebzeiten einen Knecht aus euch macht und nach eurem Tod euer Begleiter in endlosen und extremen Qualen sein wird? Denn so wird unser Herr zu denen auf der linken Seite sagen: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ 152Mt 25,41

Aber viertens erlaubt mir, ihr Sünder, diese Rede so abzuschließen, dass ich euch eine bessere Verbindung für eure Seelen vorschlage.

Das ist der Teil des Diskurses, zu dem ich gerne kommen möchte, weil es mein Herzenswunsch und mein aufrichtiges Gebet zu Gott ist, dass eure Seelen gerettet werden. „Und nun, o Herr, allmächtiger Gott, du Vater der Barmherzigkeit und Gott aller Tröstungen, du Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der du versprochen hast, deinem Sohn die Heidenvölker zum Erbe zu geben und die Enden der Erde zu seinem Eigentum, 153Ps 2,8 lass es mir heute gelingen. 1541Mo 24,12 O HERR, lass wohlgelingen! 155Ps 118,25 Siehe, ich stehe hier 1561Mo 24,13 außerhalb des Lagers und trage ein wenig von der heiligen Schmach deines lieben Sohnes! 157Heb 13,13 Höre mich, o Herr, höre mich, und gemäß deinem Wort lass deinen lieben, deinen eingeborenen Sohn die Frucht seiner Seelenqual sehen und zufrieden sein! 158Jes 53,11 O hilf mir so zu sprechen, dass viele glauben und deinem gesegneten, deinem heiligen Kind Jesus anhangen! 1595Mo 13,5

   Aber wer bin ich, dass ich es unternehmen sollte, den heiligen Jesus anderen zu empfehlen, der ich selbst überhaupt nicht würdig bin, seinen heiligen Namen zwischen meine unreinen Lippen 160Jes 6,5 zu nehmen? Tatsächlich, meine Brüder, halte ich mich einer solchen Ehre nicht für würdig; aber, weil es ihm, in dem die ganze Fülle wohnt, 161Kol 2,9 gefallen hat, mich für würdig zu erachten und mich in den Dienst zu setzen, würden selbst die Steine gegen mich schreien, 162Lk 19,40 wenn ich es nicht wenigstens versuchen würde, ihn zu preisen und ehrlich allen zu empfehlen, den ewig gesegneten Jesus zu wählen.

   So verhielt sich Abrahams treuer Diener, als er ausgesandt wurde, um eine Frau für seinen Herrn Isaak heimzubringen. Er sprach von den Reichtümern und Ehren, die Gott ihm gegeben hatte; aber welch unendlich größere Ehren und Reichtümer hat der Gott und Vater unseres Herrn Jesus seinem einzigen Sohn gegeben, zu dem ich jetzt jeden Sünder ohne Christus einlade! Deshalb rufe ich euch an, ihr Menschensöhne, und versichere euch, dass es in Jesus alles gibt, nach dem eure Herzen begehren oder hungern und dürsten können. Wenn Menschen Ehepartner für sich selbst oder für ihre Kinder suchen, möchten sie dann im Allgemeinen gerne mit Personen von großem Namen zusammengebracht werden? Lasst diese Überlegung euch als Motiv dienen, um euch dazu zu bewegen, euch Jesus anzuschließen. Denn Gott, der Vater, hat ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist; 163Phil 2,9 er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: „König der Könige und Herr der Herren164Offb 19,16 und in unserem Text heißt es: „Der Herr der Heerscharen ist sein Name.“ Er hat auch keinen leeren Titel, sondern die entsprechende Macht; denn er ist sowohl ein Fürst als auch ein Retter. „Ihm ist alle Macht gegeben, im Himmel und auf Erden.“ 165Mt 28,18 „Der Gott der ganzen Erde“ (sagt unser Text) soll er genannt werden.“ Die Herrschaft über die Menschen, die Kirche und die Teufel ruht auf seiner Schulter: 166Jes 9,5Throne, Herrschaften und Mächte sind ihm unterworfen; 167Kol 1,16 durch ihn herrschen die Könige und erlassen die Fürsten gerechte Verordnungen; 168Spr 8,15 den einen erniedrigt, den anderen erhöht er: 169Ps 75,8 Und sein Königtum wird kein Ende haben.“ 170Lk 1,33

   Wird Reichtum ein Anreiz für euch sein, zu Jesus zu kommen und sich ihm anzuschließen? In dem Fall kann ich euch sagen, die Reichtümer Jesu sind grenzenlos: Denn mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Heiden den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen. 171Eph 3,8 Ich frage euch, seine Heiligen, ob ihr nicht durch glückliche Erfahrung festgestellt habt, dass das wahr ist; und ob seine Reichtümer für euch nicht noch immer unerforscht sind und es unmöglich ist, sie zu überblicken, so wie sie es im allerersten Moment waren, als ihr ihm eure Herzen gegeben habt, auch wenn ihr ihn vielleicht schon vor dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren kennengelernt habt?

   Würdet ihr euch mit einem weisen Ehemann verbinden? Eilt also, Sünder, kommt zu Jesus: Er ist die Quelle der Weisheit und macht alle, die zu ihm kommen, weise zur Errettung: 1722Tim 3,15 Er ist die Weisheit des Vaters. „Der Herr besaß ihn am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. 173Spr 8,22 Als er den Himmel gründete, war er dabei; 174Spr 8,27 als er die Grundfesten der Erde legte, da war er beständig bei ihm; er war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit.“  175Spr 8,29-30

   Und so wie er weise ist, so ist er auch heilig und deshalb wird er in den Worten unseres Textes „Der Erlöser, der Heilige Israels“ und vom Engel Gabriel „Das Heilige176Lk 1,35 genannt. Die Apostel wenden sich an Gott, den Vater, und bezeichnen ihn als seinen „heiligen Knecht Jesus177Apg 4,27 und die Geister der vollendeten Gerechten 178Hebr 12,23 und die Engel im Himmel hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig.179Offb 4,8

   Auch seine Schönheit steht seiner Weisheit oder Heiligkeit in nichts nach. Die Seraphim bedecken ihr Angesicht vor ihm: 180Jes 6,2Er ist hervorragend unter Zehntausenden, 181Hld 5,10 und alles an ihm ist begehrenswert.“ 182Hld 5,16

   Und wie er über und über begehrenswert ist, so ist er auch überaus liebend: Sein Name und sein Wesen sind Liebe. Gott, Gott in Christus ist Liebe: Liebe im Abstrakten. Und darin hat er seine Liebe zu uns offenbart, dass Jesus, als wir noch Sünder waren, sogar erklärte Feinde, zu seiner eigenen bestimmten Zeit für die Gottlosen starb. 183Röm 5,8 Er hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben. 184Eph 5,2 Oh, was ist das für eine Liebe! Was war Jakobs Liebe zu Rahel im Vergleich zu der Liebe, die Jesus einer untergehenden Welt entgegenbrachte! Er wurde zum Fluch für uns. Denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt185Gal 3,13 Was Zippora unsachgemäß zu ihrem Mann sagte, kann Jesus korrekt zu seiner Gemahlin, der Gemeinde, sagen: „Du bist mir eine Blutbraut; wegen der Kreuzigung.“ 1861Mo 25-26 Denn er hat sie durch sein eigenes Blut erworben. 187Apg 20,28 Und wie er die Seinen einmal geliebt hat, so liebt er sie bis ans Ende. 188Joh 13,1 Seine Liebe währt wie er selbst von Ewigkeit zu Ewigkeit. 189Ps 107,17 Er hasst die Ehescheidung; 190Mal 2,16 obwohl wir uns verändern, er verändert sich nicht; 191Mal 3,6 er bleibt treu;  1922Tim 2,13  Wenn wir hier heiraten, kommt dieser schockierende Satz, um die Worte des heiligen Mr. Boston zu verwenden: „Bis dass der Tod uns scheidet“, aber der Tod selbst wird einen wahren Gläubigen nicht von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus ist, seinem Herrn, 193Röm 8,39 denn er wird niemals aufhören, seine Braut zu lieben, bis er sie bis zum Himmel geliebt und vor seinen Vater hinstellen wird, 194Kol 1,22 ohne Flecken oder Runzeln oder etwas dergleichen. 195Eph 5,27 Ja, seine Liebe wird dann gerade erst beginnen durch die endlosen Zeitalter der Ewigkeit.

   Und nun, meine Zuhörer, was sagt ihr? Soll ich euch die Frage stellen, die Rebeccas Verwandte ihr aufgrund des Heiratsantrags gestellt haben? „Wirst du mit diesem Mann ziehen?“ 1961Mo 24,58 Mit dem Gott-Menschen, diesem unendlich großen, diesem unendlich mächtigen, diesem allweisen, allheiligen, überaus begehrenswerten, immer liebenden Jesus? Welchen Einwand habt ihr gegen ein solch großzügiges Angebot? Man könnte sich vorstellen, dass ihr keinen einzigen habt; aber es ist zu befürchten, dass ihr aufgrund des vorherrschenden Unglaubens und der Verdorbenheit eurer überaus trügerischen und bösartigen Herzen 197Jer 17,9 willig seid, mehrere vorzubringen. Mir scheint, ich höre einige von euch sagen: „Der Vorschlag gefällt uns, aber leider! wir sind arm.“ Seid ihr? Wenn das alles ist, könnt ihr trotzdem bei Jesus willkommen sein: Denn „hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben seines ewigen Reiches?“ 198Jak 2,5 Und was sagt der Erlöser, zu dem ich euch jetzt einlade? „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“ 199Mt 5,3 Und was sagt sein Apostel über ihn? „Obwohl er reich war, wurde er doch um unseretwillen arm, damit wir durch seine Armut reich würden. “ 2002Kor 8,9 Aber ihr sagt: „Wir sind nicht nur arm, sondern auch verschuldet; wir schulden Gott zehntausend Talente und haben nichts zu bezahlen.“ Aber das braucht euch nicht zurückzuhalten: Denn Gott, der Vater, hat vom Herrn Jesus, seinem innig geliebten Sohn, doppelt für alle Sünden der Gläubigen empfangen: Das Blut Jesu reinigt sie von allen. 2011Joh 1,7 Aber ihr seid blind und elend und nackt; 202Offb 3,17 zu wem wollt ihr dann um Hilfe flehen, wenn nicht zu Jesus, der kam, um den Blinden die Augen zu öffnen, um die Elenden und Verlorenen zu suchen und zu retten und um die Nackten mit seiner vollkommenen und makellosen Gerechtigkeit zu bekleiden? Und nun, was kann eure Vermählung mit dem lieben und ewig gesegneten Lamm Gottes verhindern? Ich weiß nur eines: Die schreckliche Sünde des Unglaubens. Aber das ist mein Trost: Jesus starb sowohl für den Unglauben als auch für andere Sünden und hat versprochen, den Heiligen Geist herabzusenden, um die Welt von dieser Sünde im Besonderen zu überführen: „Wenn ich nicht weggehe, kommt der nicht zu euch kommen. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden, und er wird die Welt die Augen auftun über die Sünde.“ Welche Sünde? Des Unglaubens „dass sie nicht an mich glauben.“ 203Joh 16,7-9 Oh, dass sich dieses Versprechen in euren Herzen so erfüllt und dass Jesus so zum Urheber des göttlichen Glaubens 204Heb 12,2 in euren Seelen wird, dass ihr mir die gleiche Botschaft senden könnt, die eine gute Frau in Schottland auf ihrem Sterbebett mir durch einen Freund gesendet hat: „Sag ihm (sagt sie) zu seinem Trost, dass er mich damals mit dem Herrn Jesus verheiratet hat.“ Das wäre in der Tat ein Trost. Nicht, dass wir euch mit Christus verheiraten könnten: Nein: Der Heilige Geist muss den Bund der Ehe schließen. Aber solche Ehre haben alle Diener Gottes; unter ihm vermählen sie arme Sünder mit Jesus Christus. „Ich habe euch (sagt der heilige Paulus) als keusche Jungfrau mit Jesus Christus verlobt.“ 2052Kor 11,2 Oh, dass ihr sagen könnt: „Wir werden mit diesem Mann ziehen;“ Dann werde ich mein Haupt beugen, wie es der Diener Abrahams tat, und voller Freude gehen und meinem Herrn sagen, dass er seinen armen Diener heute nicht im Stich gelassen hat. Dann werde ich mich über eure Glückseligkeit freuen. Denn ich weiß, mein Meister wird euch in das Weinhaus seiner Verordnungen führen, und sein Banner über euch wird die Liebe sein. 206Hld 2,4 Möge der glorreiche Gott gewähren, dass das für euch alle der glückliche Fall sein möge, um Jesu willen, seinem innig geliebten Sohn, dem glorreichen Bräutigam seiner Gemeinde, dem mit dem Vater und dem Heiligen Geist aller Ruhm und Ehre gebührt, jetzt und für immer. Amen und Amen.

Fussnoten

  • 1
    Eph 2,3
  • 2
    1Kor 2,9
  • 3
    Heb 2,11
  • 4
    Mk 3,34
  • 5
    Mt 28,10
  • 6
    Joh 15,15
  • 7
    Joh 11,11
  • 8
    Spr 18,24
  • 9
    1Samu 18,1
  • 10
    5Mo
  • 11
    Ps 115,2
  • 12
    Jes 61,3
  • 13
    1Mo 43,30
  • 14
    Jes 59,19 (KJV) When the enemy shall come in like a flood, the Spirit of the Lord shall lift up a standard against him
  • 15
    “Man’s extremity is God’s opportunity.” John Flavel (1627-1691)
  • 16
    Jes 54,4
  • 17
    Apg 2,2
  • 18
    Mt 6,10
  • 19
    Ps 89,16
  • 20
    Ps 137,2
  • 21
    Hld 6,5
  • 22
    Lk 1,53
  • 23
    1Kor 2,14
  • 24
    Apg 17,11
  • 25
    Joh 1,47
  • 26
    Joh 7,17
  • 27
    1Kor 7,39
  • 28
    Röm 10,3
  • 29
    1Mo 3,15
  • 30
    Phil 3,8
  • 31
    2Kor 11,2
  • 32
    Phil 3,5
  • 33
    Phil 3,6
  • 34
    Phil 3,8-9
  • 35
    1Joh 4,13
  • 36
    1Joh 5,10
  • 37
    Gal 4,6
  • 38
    Jes 50,10
  • 39
    Lk 16,8
  • 40
    Jes 64,5
  • 41
    Hld 5,16
  • 42
    Zef 3,17
  • 43
    1Petr 1,8
  • 44
    Joh 20,28
  • 45
    Hld 2,16
  • 46
    Hi 19,25
  • 47
    Mt 28,9
  • 48
    Lk 1,28
  • 49
    Lk 1,48
  • 50
    Jes 49,13
  • 51
    Jes 43,19
  • 52
    Lk 24,32
  • 53
    Jes 57,15
  • 54
    Lk 6,45
  • 55
    Ps 103,1
  • 56
    2Chr 6,18
  • 57
    Ps 27,1
  • 58
    Ps 27,1
  • 59
    Sach 2,12
  • 60
    Lk 12,7
  • 61
    Mt 18,6
  • 62
    Offb 21,9
  • 63
    Ps 45,14
  • 64
    Hes 16,14
  • 65
    Ps 45,14
  • 66
    Ps 45,15
  • 67
    Kol 1,22
  • 68
    Eph 5,27
  • 69
    1Kor 1,30
  • 70
    1Kor 3,22
  • 71
    Röm 8,28
  • 72
    Röm 8,28
  • 73
    Ps 116,12
  • 74
    Eph 1,5-6
  • 75
    2Mo 21,5
  • 76
    Eph 5,33
  • 77
    2Sam 6,20
  • 78
    1Mo 18,12
  • 79
    1Petr 3,6
  • 80
    Jes 53,2
  • 81
    Mt 26,41
  • 82
    1Kor 11,7
  • 83
    1Mo 2,18
  • 84
    Spr 31,31
  • 85
    1Kor 10,31
  • 86
    1Thess 2,11-12
  • 87
    Zef 3,17
  • 88
    Eph 5,22
  • 89
    Eph 5,23
  • 90
    1Tim 2,13
  • 91
    1Kor 10,11
  • 92
    1Tim 2,14
  • 93
    1Mo 3,16
  • 94
    1Kor 6,20
  • 95
    Röm 7,12
  • 96
    Joh 2,5
  • 97
    Mt 11,30
  • 98
    Hebr 13,4
  • 99
    1Kor 7,4
  • 100
    Jak 4,4
  • 101
    1Joh 5,21
  • 102
    1Joh 2,16
  • 103
    Röm 9,5
  • 104
    1Mo 1,28
  • 105
    Ps 127,3
  • 106
    Kol 1,10
  • 107
    Röm 7,4
  • 108
    Tit 3,8
  • 109
    Joh 15,8
  • 110
    Mt 5,16
  • 111
    Joh 13,35
  • 112
    1Joh 3,14
  • 113
    1Petr 1,22
  • 114
    Apg 4,32
  • 115
    Tertullian, in: Apologeticum 39
  • 116
    Lk 10,37
  • 117
    Lk 9,23
  • 118
    Lk 23,21
  • 119
    5Mo 31,8
  • 120
    Heb 2,10
  • 121
    Heb 6,6
  • 122
    Sach 13,6
  • 123
    Mt 21,30
  • 124
    Mt 26,40
  • 125
    Eph 6,24
  • 126
    Tit 3,5
  • 127
    Röm 14,17
  • 128
    Jes 14,12
  • 129
    Hes 16,38
  • 130
    Hes 16,43
  • 131
    Hes 16,59
  • 132
    2Mo 34,14
  • 133
    Ps 89,33-34
  • 134
    Mal 3,6
  • 135
    2Tim 2,13
  • 136
    Ps 100,5
  • 137
    Hos 13,9
  • 138
    Hos 14,4
  • 139
    Jes 54,8-10
  • 140
    5Mo 27,26
  • 141
    Apg 9,1
  • 142
    Jak 2,10
  • 143
    Gal 3,10
  • 144
    Joh 3,36
  • 145
    2Kor 11,2
  • 146
    Pred 1,2
  • 147
    Pred 1,14
  • 148
    Lk 11,31
  • 149
    Jak 4,4
  • 150
    1Tim 5,6
  • 151
    Eph 2,2
  • 152
    Mt 25,41
  • 153
    Ps 2,8
  • 154
    1Mo 24,12
  • 155
    Ps 118,25
  • 156
    1Mo 24,13
  • 157
    Heb 13,13
  • 158
    Jes 53,11
  • 159
    5Mo 13,5
  • 160
    Jes 6,5
  • 161
    Kol 2,9
  • 162
    Lk 19,40
  • 163
    Phil 2,9
  • 164
    Offb 19,16
  • 165
    Mt 28,18
  • 166
    Jes 9,5
  • 167
    Kol 1,16
  • 168
    Spr 8,15
  • 169
    Ps 75,8
  • 170
    Lk 1,33
  • 171
    Eph 3,8
  • 172
    2Tim 3,15
  • 173
    Spr 8,22
  • 174
    Spr 8,27
  • 175
    Spr 8,29-30
  • 176
    Lk 1,35
  • 177
    Apg 4,27
  • 178
    Hebr 12,23
  • 179
    Offb 4,8
  • 180
    Jes 6,2
  • 181
    Hld 5,10
  • 182
    Hld 5,16
  • 183
    Röm 5,8
  • 184
    Eph 5,2
  • 185
    Gal 3,13
  • 186
    1Mo 25-26
  • 187
    Apg 20,28
  • 188
    Joh 13,1
  • 189
    Ps 107,17
  • 190
    Mal 2,16
  • 191
    Mal 3,6
  • 192
    2Tim 2,13
  • 193
    Röm 8,39
  • 194
    Kol 1,22
  • 195
    Eph 5,27
  • 196
    1Mo 24,58
  • 197
    Jer 17,9
  • 198
    Jak 2,5
  • 199
    Mt 5,3
  • 200
    2Kor 8,9
  • 201
    1Joh 1,7
  • 202
    Offb 3,17
  • 203
    Joh 16,7-9
  • 204
    Heb 12,2
  • 205
    2Kor 11,2
  • 206
    Hld 2,4