Der Herr, unser Licht
Jesaja 60, 19–20: „Die Sonne wird nicht mehr dein Licht sein am Tag, noch der Mond dir als Leuchte scheinen, sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und dein Gott zu deinem Glanz. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht mehr abnehmen; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage deiner Trauer sollen ein Ende haben.
Wenn ich diese Worte lese, dann muss ich unweigerlich daran denken, was der königliche Psalmist sagte: Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. Sela. 1Ps 87,3 Ich befürchte, meine lieben Zuhörer, dass sogar Gläubige, die schon selbst von der Gnade Gottes geschmeckt haben, nicht so meditieren und nachsinnen, wie sie sollten, über die herrliche und erstaunliche Glückseligkeit, zu der sie durch den Geist Gottes gerufen werden, sie auch in diesem Leben schon zu erfahren. Wir geben uns zu sehr zufrieden mit unseren Hoffnungen; und wenn wir eine gute Hoffnung durch Gnade 22Thess 2,16 erreicht haben, dann denken wir leicht, dass wir nun auf der obersten Stufe der Leiter des Evangeliums angekommen sind und nichts mehr weiter zu tun haben, als in dieser Hoffnung auszuruhen ohne jemals eine bleibende, volle Glaubensgewissheit 3Heb 10,22 zu erreichen.
Wenn wir beim Erforschen der Schrift nicht versuchen würden, sie zu uns herabzuziehen, sondern Gott darum bitten würden, unsere Herzen nach oben zu ihr zu erheben, dann würden wir entdecken, dass der Gläubige sowohl zum Teilhaber als auch zum Erben der Gnade des Lebens 41Petr 3,7 gemacht worden ist; das eine ist auf Erden, das andere im Himmel, und das eine ist nur ein Vorgeschmack auf das andere. Als er von den Vorrechten der Kinder Gottes sprach, sagte dieser gesegnete Prophet Jesaja: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört 5Jes 64,3 und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ 61Kor 2,9 Gott gebe, dass wir zu dieser glücklichen Zahl gehören mögen! Deshalb schiebt der Prophet wie ein Evangelist den Vorhang zur Seite und gibt uns als einer, der vom Geist Gottes inspiriert ist und erfüllt ist mit den Strahlen des göttlichen Lichts, eine überwältigende Sicht auf den Zustand des Evangeliums und die Herrlichkeit, welche die streitende Kirche schon hier unten genießt, vor ihrem triumphierenden Zustand dort oben.
Der Text bezieht sich wahrscheinlich auf die große Veränderung, die im Schicksal der Juden nach ihrer Gefangenschaft eintreten sollte; wie wundervoll Gott für sie erscheinen würde, nachdem ihre Harfen lange an den Weiden gehangen hatten und sie ihren höhnenden Feinden keine andere Antwort geben konnten als diese traurige: „Wie sollten wir des HERRN Lied singen in einem fremden Land?“ 7Ps 137,2-4 Das Evangelium ist zweifellos eine frohe Botschaft großer Freude; 8Lk 2,10 und wie sehr auch das Volk Gottes ermutigt werden durfte, zu hoffen, dass die Zeit kommen würde, wenn sie den Fuß auf den Nacken ihrer Feinde setzen würden, 9Jos 10,24 der Prophet lehrt sie, noch weiter zu blicken und lässt sie wissen, dass ihr Glück nicht aus irgendeinem äußerlichen, geschaffenen Guten bestehen würde, sondern aus einem viel weitreichenderen Besitz der Gnaden und Tröstungen des Heiligen Geistes. Also spricht dieses Kapitel nicht nur von einer zeitlichen Erlösung und Ruhe, die sie nach ihrem Kummer genießen sollten, sondern von einer geistlichen Ruhe, in welche sie durch den Glauben bereits hier eintreten würden – als Anzahlung und Unterpfand 10Eph 1.14 auf die Ruhe und den Genuss der besseren Welt nach dieser. Weil wir vom Himmel nicht mehr wissen als das, was durch das Auge des Glaubens entdeckt wird – denn selbst der heilige Paulus bestätigt, dass die Dinge, die er sah, unaussprechlich waren – ist es bemerkenswert, dass uns der Himmel in der Schrift mehr durch das beschrieben wird, was er nicht ist, als durch das, was er ist. So heißt es in den Worten des Textes: Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht mehr abnehmen; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage deiner Trauer sollen ein Ende haben. Das sind drei negative Aussagen und nur eine positive, nämlich: Der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, was eine schöne Anspielung auf die Sonne ist, die uns lehren sollte, natürliche Dinge zu vergeistigen; und wenn wir Gott so fürchten würden und so nahe bei ihm leben würden, wie wir sollten, dann würde es kein Objekt für unsere leiblichen Augen geben, das nicht auch unser geistliches Sehvermögen verbessern könnte. Ihr könnt nicht davon ausgehen, dass der Prophet meinte, es werde eine Zeit kommen, in der die Sonne buchstäblich nicht mehr untergehen würde, sodass es keine Nacht und keinen Tag mehr geben würde so wie jetzt. Gott hat zwar tatsächlich einmal einem Menschen erlaubt, zu sagen: „Sonne, stehe still“ 11Jos 10,12 und es geschah so; aber vielleicht wird es so etwas nie wieder geben, bis die Sonne von ihrem Platz entfernt wird und der Mond seine Bahn verlässt und in Blut verwandelt wird. 12Jo 3,4 Das Wort muss deshalb in einem übertragenen Sinn verstanden werden; und wenn wir dann geistliche Dinge mit Geistlichem vergleichen, dann muss es ganz sicher bedeuten, dass Jesus Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, 13Mal 3,20 das sein wird, was die Sonne für die sichtbare Welt ist, nämlich das Licht und das Leben seines ganzen Volks. Ich sage, das ganze Volk Gottes. Ihr seht jetzt, dass die Sonne auf uns alle scheint. Ich habe nie davon gehört, dass die Sonne gesagt hat: „Herr, ich werde nicht auf die Presbyterianer scheinen, ich werde nicht auf die Unabhängigen scheinen, ich werde nicht auf die Leute scheinen, die Methodisten genannt werden, diese großen Schwärmer;“ die Sonne hat bisher auch noch nie gesagt: „Ich werde nicht auf die Papisten scheinen.“ Die Sonne scheint auf alle, was zeigt, dass die Liebe von Jesus Christus offen ist für alle, die durch den Heiligen Geist willig gemacht worden sind, ihn anzunehmen; und deshalb heißt es: Die Sonne der Gerechtigkeit wird aufgehen mit Heilung unter ihren Flügeln. 14Mal 3,20 Wenn ihr alle heute Morgen auf gewesen seid, bevor die Sonne um fünf Uhr aufgegangen ist, wie schön war ihr erstes Erscheinen! Wie angenehm war es zu betrachten, wie sich die Blumen zur aufgehenden Sonne hin öffneten! Ja, ich möchte euch fragen: Als ihr aus dem Fenster geschaut habt, oder zu Fuß unterwegs wart oder euren Laden geöffnet habt, wenn ihr in einer geistlichen Stimmung wart, ob ihr da nicht gesagt habt: „Geh auf, du Sonne der Gerechtigkeit, mit Heilung unter deinen Flügeln, über mir“? Alles, was die natürliche Sonne für die Welt ist, das ist Jesus Christus für sein Volk und noch mehr. Ohne die Sonne hätten wir kein Korn oder irgendwelche Früchte. Was für ein dunkler Ort würde die Welt ohne die Sonne sein und wie dunkel würde die Welt ohne Jesus Christus sein; und so wie die Sonne ihre Strahlen wirklich auf die Erde sendet, auf die Pflanzen und auf die ganze niedere Schöpfung, so sendet der Sohn Gottes wirklich sein Leben und seine Kraft in jede neu geschaffene Seele; andernfalls ist Christus nur eine gemalte Sonne; und ist Christus nichts als ein gemalter Christus für uns, während wir Wärme und Segen empfangen durch den Heiligen Geist, auf der Basis der Tugend seines Bluts? Manchmal scheint die Sonne heller als zu anderen Zeiten und erscheint nicht immer gleich; Wolken ziehen dazwischen und unterbrechen ihre Strahlen; so ist es auch zwischen einer erneuerten Seele und dem Herrn Jesus, der Sonne der Gerechtigkeit. O meine Brüder, ich glaube, ihr wisst es sicherlich durch schmerzliche Erfahrung; haltet nur eure Hand dann, wenn die Sonne im Zenit steht, zwischen sie und euch und wenn ihr nur durch diese Handbreit die Sonne von euch fernhalten könnt, ach! was für ein kleines bisschen Erde wird dein Herz von Jesus Christus fernhalten! Es war eine sehr treffende Aussage eines der Alten, dass Gott niemals jemanden verlässt, bevor dieser ihn als Erstes verlässt. Manche Leute denken, Gott handelt so aus seiner Souveränität heraus, aber ich denke eher, dass manche Leute es sich in ihrem Leben mit etwas weniger als der Sonne der Gerechtigkeit eingerichtet haben, wenn für sie die Sonne scheint; und ich glaube, es gibt Zeiten, in denen der arme Gläubige denkt, dass seine Sonne ganz untergehen und nie wieder aufgehen wird. Er verliert seinen Genuss, Geschmack und Zeugnis von göttlichen Dingen; nicht nur sind die Strahlen für eine Weile unterbrochen, sondern Zweifel und Ängste, eine schreckliche Wolke davon, kommen über ihn. Obwohl ich mit einer vollen Gewissheit des Glaubens festhalte, bin ich dennoch der Meinung, dass dieser nicht immer gleich geübt wird; und deshalb bete ich, dass zweifelnde Menschen nicht sich daran klammern und sagen: „Gepriesen sei Gott, ich bin in einem zweifelnden Zustand und ich bin damit zufrieden.“ Der Herr erlöse euch von einem Geisteszustand, im Gefängnis bleiben zu wollen, und hindere den Teufel daran, die Tür vor euch zu verschließen und euch dort so lange festzuhalten, wie er kann. Der Herr helfe euch zu kommen; kommt, kommt und brecht aus dem Gefängnis aus, damit ihr wisst, wie angenehm es ist, die Sonne zu sehen und seinen Namen zu preisen.
Manchmal, da scheint anstatt der Sonne nur das Mondlicht, was den Unterschied zeigt, den ein Gläubiger in seiner Seele empfindet, sowohl in Bezug auf Gnade als auch auf Trost. Beide geben Licht, sowohl Sonne als auch Mond, aber oh, wie weit überlegen ist die eine dem anderen: Der Mond gibt ein sehr schwaches, unsicheres Licht, nimmt zu und nimmt ab, und ist im besten Fall fast nichts im Vergleich zum Licht und der gesegneten belebenden Wärme der Sonne. Deshalb, meine Brüder, ist diese Welt manchmal eine Welt der Trauernden: Es heißt, dass die Tage unserer Trauer ein Ende haben sollen; denn wenn sich der Text auf den zukünftigen Zustand bezieht, was er ohne Zweifel tut, dann bedeutet es, dass die Tage der Gläubigen hier unten sehr oft traurig, prüfend und belastend sind, auch wenn sie in Freude enden werden, wie es unser Herr in der Eröffnung seiner Evangeliumspredigt beinahe mit genau diesen Worten andeutet: Selig sind die Trauernden; denn sie sollen getröstet werden. 15Mt 5,4 Manche mögen vielleicht denken, das sei ein seltsamer Segen; und obwohl weltliche Leute das fünfte Kapitel des Matthäus lieben und sich wundern, warum Methodisten und Prediger des Evangeliums nicht öfter über dieses Kapitel predigen, neige ich dazu, zu glauben, dass wenn ihr zum Predigen und Erklären dieses Wortes kommt, sie dieses Kapitel ebenso wenig mögen werden wie jedes andere, weil sie für einen fröhlichen Christus sind und überhaupt nicht für irgendeine Trauer. Kennt ihr Gott in Christus? Lasst mich euch sagen, je mehr ihr mit ihm bekannt seid, desto mehr werden eure Seelen in einem Zustand der Trauer gehalten. Ein trauernder Zustand! „Oh“, sagt ihr, „Leute werden trauern, bevor sie sich bekehren.“ Ach, ja das werden sie. Ich höre nicht gern von Bekehrungen ohne eine geheime Trauer; selten sehe ich solche Seelen gefestigt. Ich habe von jemandem gehört, der einmal in Gesellschaft von vierzehn Dienern des Evangeliums war, von denen einige hervorragende Diener Christi waren, und doch konnte keiner von ihnen den Zeitpunkt nennen, wann Gott sich selbst zuerst ihrer Seele offenbart hatte. Die Bekehrung von Zachäus war eine sehr schnelle Bekehrung, vielleicht nicht länger als eine Viertelstunde der Überführung: Das erwähne ich, damit wir einander nicht verurteilen mögen. Wir lieben den Papst nicht, weil wir es lieben, selbst Papst zu sein und unsere eigene Erfahrung als Maßstab für andere zu setzen. Diejenigen, die eine solche Bekehrung hatten wie der Kerkermeister oder die Juden: „Oh“, sagt ihr, wir mögen es nicht, dich vom Zittern vor der Hölle reden zu hören, wir lieben es, von Bekehrung durch die Liebe Gottes zu hören“; während andere, die so erschüttert wurden, wie Mr. Bolton und andere hervorragende Männer es waren, sagen könnten: „Ihr seid keine Christen, weil ihr nicht dieselbe schreckliche Erfahrung gehabt habt.“ Ihr könnt genauso gut zu eurer Nachbarin sagen: „Du hast kein Kind bekommen, weil du nicht die ganze Nacht Wehen hattest.“ Die Frage ist, ob ein echtes Kind geboren worden ist, nicht wie lang der vorausgehende Schmerz gedauert hat, sondern ob er eine neue Geburt hervorgebracht hat und ob Christus in euren Herzen Gestalt gewonnen hat; 16Gal 4,19 es ist die Geburt, welche die Wirklichkeit der Sache beweist.
Manche gestehen es zu, dass es vor der Bekehrung Trauer gibt, aber nicht danach; bitte, wer sagt so etwas? Niemand anders als ein Antinomianer, ein Top-Antinomianer; und wenn ihr jemanden sagen hört, dass ihr nach der Bekehrung keine Trauer mehr haben werdet, dann könnt ihr euch sicher sein, dass diese Person höchstens im Mondlicht wandelt; sie wandelt nicht in der Sonne, sie hat zwar ein bisschen Lehre in ihrem Kopf, aber ich befürchte, sehr wenig Gnade in ihrem Herzen. Wie! Wie! Meine Brüder, nicht trauern, nachdem wir uns bekehrt haben? Nun, bis dahin gibt es überhaupt gar kein wahres Trauern. Die Verdammten in der Hölle trauern jetzt, sie legen ihre Trauer an, sobald sie dort ankommen. „Ich leide Pein in dieser Flamme“, sagt der reiche Mann; 17Lk 16,24 und Kain sprach: Meine Strafe ist zu groß, als dass ich sie tragen könnte. 181Mo 4,13 Wie viele weltliche Leute brechen sich das Herz über den Verlust der Welt: Sie können nicht mehr in gewohnter Weise leben, noch tun, was sie wollen; und kommen nicht zur Anbetung am Sonntag, weil sie nicht mehr so fein erscheinen können wie früher; das ist eine Betrübnis der Welt, die den Tod bewirkt; 192Kor 7,10 aber es gibt eine gesegnete, eine evangelischere Trauer, die der gewohnheitsmäßige, gesegnete Zustand und die Verfassung einer bekehrten Seele sind. Wie stark ist der Ausdruck: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben, und werden um ihn klagen. 20Sach 12,10 Wie werden sie klagen? Wie man klagt um das einzige Kind. Wurdet ihr jemals dazu gerufen, ein Kind zu begraben? Ist eine zärtliche Mutter hier? Warst du direkt fröhlich, gleich nachdem das Kind gestorben war? Nein, vielleicht bis zum heutigen Tage rufst du dir immer wieder dein Kleines ins Gedächtnis und vergießt eine Träne; alles, was eine Verbindung zu ihm hat, verursacht die Wiederholung deines Kummers. Wenn ein armer Gläubiger mit Jesus Christus bekannt wird, trauert er darüber, den Sohn Gottes gekreuzigt zu haben, und ihr werdet über dieselbe Sünde nach der Bekehrung genauso trauern wie vorher. „Sicher“, sagen einige, „ich trauere über meine Sünden, die ich vor meiner Bekehrung begangen habe.“ Ich weiß nicht, ob ihr das tut oder nicht, aber ich weiß, dass ihr es tun solltet. „Oh“, sagt David, „gedenke nicht an die Sünden meiner Jugend,“ 21Ps 25,7 in einem Psalm, den er schrieb, als er ein alter Mann war; und Paulus sagt: „Ich war früher ein Lästerer und Gewalttäter,“ 221Tim 1,13 und deshalb „nicht würdig, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe;“ 231Kor 15,9 und das, nachdem er bis in den dritten Himmel entrückt worden war. 242Kor 12,2 Schaut Maria, wie sie hastig ins Haus eilt, die Füße ihres Herrn mit ihren Tränen wäscht und mit ihren Haaren trocknet. Ich nehme nicht an, dass sie so gekleidet war wie unsere Damen jetzt; sie machten damals nicht so viel Aufhebens um sich; aber ihr Haar war sehr schön auf eine ehrliche Weise. Obwohl sie die Alabasterflasche mit Salböl zerbricht, die ihr vielleicht von einer armen, törichten Kreatur geschenkt wurde, die bei ihrem Stirnrunzeln sterben und bei ihrem Lächeln leben würde, seht sie zu den Füßen ihres Retters; und Jesus Christus verteidigt sie, da manche gedacht hatten, sie sei verschwenderisch, dass sie, die viel vergeben bekommen hatte, viel liebte. 25Lk 7,47 Je mehr die Liebe Gottes offenbar wird, desto mehr wird sie die Seele zerschmelzen lassen. Ich appelliere an euch Christen, ob die süßesten Zeiten, die ihr je genossen habt, nicht gerade die waren, in denen ihr komplett dahingeschmolzen seid beim Anblick eines gekreuzigten Retters; als ihr sagen konntet: „Herr, du hast mir vergeben, ich fühle es, ich weiß es, aber ich kann mir selbst nicht vergeben“; und jemand, der wirklich bekehrt ist, wird so trauern, und wenn ihr das nicht kennt, dann könnt ihr euch sicher sein, dass ihr nichts rettend von Jesus Christus wisst. Ihr könnt losgehen und diese und jene Warnung hören, und es ist richtig, von jeder Blume Honig zu sammeln, aber ihr seid noch nicht in den inneren Vorhof hineingekommen, sondern befindet euch noch außerhalb davon. Gott gebe euch, eure Torheit darin zu erkennen.
Ein wahrer Gläubiger wird über seine Verdorbenheiten trauern: Ich frage mich, was diejenigen denken können, die meinen, sie hätten keine Verdorbenheiten. Ich erinnere mich an ein armes Geschöpf auf Rhode Island, jemand der von allen Menschen, die ich jemals gesehen habe, am meisten genauso wie die alten Puritaner aussah; und als ich mich mit ihm unterhielt und sagte: „Manche Leute behaupten, dass es Menschen gibt, die keine Sünde haben“, da sagte er: “Wenn du so einen Menschen zu mir schickst, dann bezahle ich seine Reisekosten sogar von England hierher und wieder zurück.“ Ich habe oft etwas von der Verschiedenartigkeit von Gläsern gelernt: Ihr schaut in die gewöhnlichen Spiegelgläser und seht euch darin so schön, und bewundert euch und eure Kleidung usw. Aber wenn ihr euch selbst durch ein Vergrößerungsglas eines Mikroskops betrachtet, wie viele Würmer werden in eurer feinen Haut entdeckt, genug, dass ihr euch für den Unrat und Schmutz schämt, der dort drinsitzt! So ist es im Glauben: Dieses Glas würde euch so viel Verdorbenheit zeigen, die an jeder Handlung eures Lebens haftet, dass es euch sündenkrank machen würde und darüber trauern lassen würde, dass ihr Gott schon so lange kennt und ihm so wenig ähnlich seid. Was sagt Paulus? „Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes?“ 26Röm 7,24 Obwohl er wusste, dass es keine Verdammnis gibt für die, die in Christus Jesus sind, 27Röm 8,1 ruft er doch aus: „O ich elender Mensch!“ Ich hätte gedacht: „O du glücklicher Mensch!“ Früher ein Verfolger, und jetzt ein Prediger; ein Mann, der so hoch geehrt wurde über alle Menschen durch das Gründen von Gemeinden, was die höchste Ehre unter dem Himmel ist, die ein Mensch haben kann. Doch hier ist ein Mann, der bis in den dritten Himmel entrückt worden war – und was sagt er? „O ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes?“ Denkt ihr, das waren nur ein wenig Gewissensbisse? Nein, es war die gewohnheitsmäßige Stimmung seines Herzens. Manche Menschen werden nur ab und zu demütig, aber Paulus fühlte das täglich: Viele Dinge, um die wir uns nicht kümmern, verursachten ihm Herzeleid, weil er dachte, er könne nicht nahe genug bei Gott leben. Er achtete nicht nur darauf, Gutes zu tun, sondern er achtete auch darauf, wie er es tat; und die Natur war so mit hineingemischt, dass er sagte: „Ich kann nicht tun, wie ich es gerne wollte; ich wollte Gott wie ein Engel dienen, aber ich erkenne, dass ich am Ende einfach ein armer Sünder bin“; und wenn wir eines Geistes mit Paulus sind, dann werden wir über unsere Verdorbenheiten trauern, dann werden wir über unsere verborgenen Sünden trauern, die niemand kennt, außer Gott und uns selbst. Es ist sehr gefährlich, den Evangeliums-Schwätzern zu vertrauen, die sich selbst entfremdet sind, voller Verwunderung und Verachtung zuhören und oft verraten; aber ein vertrauenswürdiger Freund, in dessen Schoß wir unsere Seele ausschütten und von unseren Verdorbenheiten genauso wie von unseren Tröstungen erzählen können, das ist ein sehr großes Privileg. Wenn uns unsere Verdorbenheiten nicht von Christus wegführen, sondern uns zu ihm hinführen, dann ist das der größte Segen, mit Christus auf dieser Seite des Himmels Gemeinschaft zu haben; und, meine Brüder, wenn eure Herzen mit Gott im Reinen sind, dann werdet ihr Dinge sehen, an die niemand sonst überhaupt denken könnte. Eine gute Frau, die von Dr. Manton 28Thomas Manton (1620–1677), puritanischer Theologe und Prediger ganz begeistert war, sagte: „O Sir, Sie haben heute eine ganz ausgezeichnete Predigt gehalten, ich wünschte, ich hätte Ihr Herz.“ „Ach, tatsächlich?“ sagte er, „gute Frau, Sie sollten sich das besser nicht wünschen, denn wenn Sie es hätten, dann würden Sie sich ihr eigenes wieder zurückwünschen.“ Die besten der Menschen sehen sich selbst im schlechtesten Licht.
Wie viele tausend Dinge gibt es, die euch hier unten zum Trauern bringen! Wer kann die Tränen zählen, die gottesfürchtige Eltern wegen ihrer gottlosen Kinder vergießen! O ihr jungen Leute, ihr wisst nicht, zu was für einer Plage eure Kinder für euch werden können! Oh, sie sind hübsche Dinger, solange sie klein sind; ich habe auch schon süße kleine Baby-Klapperschlangen und -Alligatoren gesehen, aber nehmt solche auf euren Schoß, und ihr werdet merken, dass sie gefährlich sind. Wie viele gibt es auf der Welt, die sich, wenn es erlaubt wäre, wünschen würden, Gott hätte sie kinderlos gelassen; es gibt so viele arme Geschöpfe, die ihrem Vater das Herz schmerzen lassen. Ich fragte einmal eine gottesfürchtige Witwe: „Madam, wie geht es Ihrem Sohn?“ Sie wandte sich ab mit Tränen und sagte: „Sir, er ist mir jetzt kein Sohn mehr.“ Was in der Welt kann dem gleichkommen! „Hier“, sagt einer: „Ich habe meine Kinder großgezogen, ich kann mir nicht vorwerfen, sie falsch erzogen zu haben,“ obwohl nur wenige Eltern das sagen können, denn viele Eltern führen sie auf die Pfade des Todes und werden so zu Mördern ihrer eigenen Kinder, und helfen durch die Art und Weise ihrer Erziehung dabei, sie für immer zu verdammen; aber wenn ihr sagen könnt: „Ich habe alles getan, was ich konnte, und doch, o mein Gott, sind meine Kinder schlimmer als die von allen anderen Leuten,“ dann ist das in der Tat ein schrecklicher Zustand; und je mehr ihr trauert, desto mehr werden sie über euch lachen; „Oh, das sind meine frommen Eltern.“ Sie vergrößern ihren Kummer noch, so wie der Sohn von Dr. Horneck 29Anthony (Anton) Horneck (1641–1697), ein deutschstämmiger anglikanischer Theologe, Prediger, und Bibelgelehrter., der sagte: „Es gibt keinen Pfosten im Haus meines Vaters, der nicht nach Frömmigkeit stinkt.“ Ich habe einmal einen Mann gesehen, der im Waisenhaus erweckt worden war, wie er zu Boden fiel und sich auf eines der Betten warf und weinte: „O Sir, was wird aus meinem armen grauhaarigen Vater werden, der nichts von dieser Geburt weiß!“ Es ist für manche schwierig, zu wissen, wie sie sich gegenüber nicht bekehrten Verwandten verhalten sollen; wenn ihr nicht zu ihnen geht, dann werden sie sagen, ihr seid kleinlich; und wenn ihr hingeht und euch gläubig verhaltet, dann werden sie euch bald zeigen, dass sie genug von eurer Gesellschaft haben: Das lässt einen gottesfürchtigen Menschen trauernd nach Hause gehen; und dann kommt einem ein Gedanke: „Soll ich überhaupt noch mit ihnen sprechen oder sie zum Teufel gehen lassen?“ Das ist nicht wie das Abschiednehmen von euren Freunden durch den Tod, sondern so wie sie lebendig zu begraben. Wenn sie tot sind, dann wissen wir, dass wir uns dem fügen müssen, aber sich von Freunden zu trennen, die wir geliebt haben und von denen wir gedacht haben, dass wir mit ihnen zusammenleben, bis wir in den Himmel kommen, ist wirklich sehr traurig.
Außerdem bringt der armselige Zustand der Kirche viele Geistliche und Menschen, die eng mit Gott wandeln, dazu, über die Verwüstung des Heiligtums zu weinen 30Ps 74,3 und um diejenigen zu trauern, die nicht für sich selbst trauern wollen; so weinte unser Herr über Jerusalem: „O Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt, 31Mt 23,37 aber nun ist es aus mit dir; das Urteil ist gefällt, und Jerusalem wird leiden.“
Brüder, die Zeit reicht nicht aus, und deshalb überlasse ich es euch, weitere Beispiele hinzuzufügen; denn wenn ich bis morgen früh predigen würde, dann bezweifle ich nicht, dass viele hier sagen würden: „Es gibt noch tausend Dinge, die du noch nicht erwähnt hast.“ Ihr kennt den Zustand eurer eigenen Herzen und die vielen besonderen Prüfungen in eurem eigenen Leben; und ihr mögt auch wissen: Auch wenn eure Prüfung vorbei zu sein scheint, so ist sie nur verändert. Aber lasst uns das feststellen: Die Tage eurer Trauer sollen ein Ende haben; beachtet, es sind nur Tage, auch wenn sie manchmal sehr traurig gemacht werden durch die Vernachlässigung und Undankbarkeit derer, die das Volk Gottes mit Strenge haben ihnen dienen lassen, als wäre die ganze Welt nur für sie gemacht, sowie durch ihre Unfähigkeit, sich selbst zu helfen, durch Armut, Schmerz, schwere und langanhaltende Krankheiten. Dies war und ist das Los vieler Kinder Gottes; gepriesen sei die souveräne Barmherzigkeit, dass es nur wenige Tage sind. Es wird ein Ende haben, und dieses Ende wird glücklich sein, wenn der Tod, der Freund der Gläubigen, mit dem Gesicht eines Engels kommen wird, um sie von all ihren Sünden und Sorgen zu entlassen. Als ich das letzte Mal in Bristol war, da konnte ich nicht anders, als mich an den guten Mr. Middleton zu erinnern, der, wie ihr wisst, sehr an Gicht litt, und in einem Kabinett dort waren seine Krücken aufbewahrt; da dachte ich, er braucht sie nicht mehr, die Tage seiner Trauer haben ein Ende genommen, und so werden es auch unsere nach und nach tun, wenn wir unsere geistlichen Krücken oder Waffenrüstungen nicht länger brauchen werden, sondern zum Helm der Hoffnung und zum Schild des Glaubens 32Eph 6,16 sagen werden: „Ich brauche dich nicht mehr“; und wenn die Allzweckwaffe des Gebets in Lieder ewigen Lobes verwandelt sein wird; wenn Gott selbst uns zum ewigen Licht werden wird, eine Sonne, die nie wieder untergehen wird, sondern seine unendliche und ewige Liebe in einem glückseligen Zustand für immer ausstrahlen wird. Die Aussicht darauf ließ einen der Väter ausrufen: „O Herrlichkeit! wie groß! wie groß! was bist du?“ Ein Freund fragte ihn, was er sehen würde? Er antwortete: „Ich sehe die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes Gottes.“ Und wenn ein Anblick Christi auf Erden so großartig ist, dass er den guten Mr. Wardrobe, 33Thomas Wardrobe (1715-1756), Pfarrer in Bathgate einen hervorragenden schottischen Prediger, dazu brachte, nachdem er schon aufgegeben worden war, in den Armen eines lieben Freundes, der es mir erzählt hat, aufzuschrecken und in einem Freudentaumel zu rufen: „Kronen! Kronen! Kronen der Herrlichkeit werden bald dieses mein Haupt schmücken!“ und die Arme ausstreckte und hinzufügte: „Palmen! Palmen! Palmen werden bald diese meine Hände füllen!“ und so sanft in Jesus einschlief; was für eine freudige, furchtbare Prüfung ist das für einen liebenden Freund! So auch unsere liebe Schwester, die morgen Abend in Tottenham Court beerdigt wird: sie sprach noch ein, zwei Stunden mit ihren Freunden und nahm Abschied von ihrem Ehemann und ihren Kindern und sagte: „Nun kommt, ihr himmlischen Streitwagen!“ Dann werden wir Gott danken für all unsere Verluste, Kreuze und Enttäuschungen; und ich glaube, dass gerade jene Dinge, über die wir am meisten getrauert haben und die uns am stärksten geprüft haben, uns den größten Trost geben werden, wenn unsere Zeit zu sterben kommt: Gott wird uns zum ewigen Licht werden, genauso wie die Tage unserer Trauer ein Ende haben werden.
Seid vorsichtig, seid nicht sicher, bitte, denkt ja nicht, dass die Tage eurer Trauer schon zu Ende sind! Vielleicht mögt ihr die Trauer um eure Freunde beenden, aber ihr könntet neuen Anlass zur Trauer für eure Seelen bekommen; während ihr euch daran erinnert, dass heilige Trauer vereinbar ist mit heiligem Wandel, dem Herrn nachzufolgen auf allen seinen Wegen. Ihr habt mich oft von einem unserer Prediger sprechen hören, der kein Blatt vor den Mund nahm, der einmal auf der Kanzel sagte: „So gewiss, wie ihr jetzt die Sonne auf meiner Brust scheinen seht“, was sie in dem Moment tat, „so gewiss wohnt der Geist Gottes in den Seelen der wahren Gläubigen.“ Wie oft hat er zu euch gesagt: „Ich bin dafür, dass ihr gottgewollte Betrübnis habt, 342Kor 7,9 ich wünschte, eure Herzen wären voll davon, weil das in ewiger Freude enden wird. “ Tröstet einander mit diesen Worten, meine Brüder: Die Tage eurer Trauer werden bald für immer vorbei sein.
Aber was soll ich noch sagen? Ich befürchte, ich werde heute Abend nachlässig – ich habe so viel zu den Heiligen gesprochen, dass ich nun kaum noch Zeit habe, zu den Sündern zu sprechen; ich meine, ich habe so viel Zeit darauf verwendet, zu euch zu sprechen, die Gott kennen, dass ich nur noch wenig übrig habe für euch, die ihn nicht kennen. Wie anders ist euer Zustand, ihr armen Herzen! Arme Herzen! Meine Seele trauert um euch; während ich spreche, gerinnt mir fast mein Blut in den Adern. Der seraphische Mr. Hervey 35James Hervey (1714–1758), anglikanischer Geistlicher und Schriftsteller. Leidenschaftliche Frömmigkeit und Himmelssehnsucht prägen seine Werke sagte zu mir einmal, als er mir die Ehre erwies, unter meinem Dach zu wohnen: „Mein lieber Freund, es ist eine furchtbare Sache, wenn wir einen unbekehrten Menschen sterben sehen, und seine Augen geschlossen; zu denken, dass diese arme Seele nie mehr auch nur einen einzigen Schimmer von Trost oder Leben erblicken wird; eine Sicht auf Gott, auf Christus und die himmlischen Engel und Heiligen, sondern nur das sehen wird, was der reiche Mann sah: Einen Gott, der ihnen fehlt; Lazarus zu sehen, dem er es nicht gestattet hatte, sich an seiner Tür blicken zu lassen, nun besonders geachtet im Himmel zu sehen; und sich selbst zu sehen als Bettler in der Hölle.“ Der Herr helfe euch, nachzudenken, Oh! denkt darüber nach, wie bald eure Sonne untergehen wird und sogar eure Körper die Verdammnis spüren werden, nicht nur in Bezug auf Schmerzen, sondern auf Verlust.
Die Meinung von Bischof Usher 36Bischof James Usher (1581–1656), einer der gelehrtesten Theologen seiner Zeit und Erzbischof war, und ich stimme ihr von Herzen zu, dass diejenigen, die am meisten Wert auf Schönheit und Kleidung legen und Gott auf der Erde nicht lieben, in der Hölle am meisten entstellt sein werden und ihre Körper im Verhältnis dazu dort leiden werden. In der Hölle gibt es keine Mode, nichts als Feuer und Schwefel gibt es dort und stets den Zorn Gottes wartend über dir, o Sünder, wer du auch bist, Mann oder Frau. Das war ein schöner Ausspruch von James MacLaine, der vor einigen Jahren hingerichtet wurde, als ihm die Mütze über die Augen gezogen wurde, rief er: „Soll ich nie wieder das Licht jener Sonne sehen? Herr Jesus Christus, du Sonne der Gerechtigkeit, geh auf mit Heil unter deinen Flügeln über meiner dahinscheidenden Seele!“ Möge der Herr Jesus Christus das für uns alle tun! Wenn ihr verdammt seid, dann werden die Tage eurer Trauer erst anfangen; in der Hölle wird es kein Ende eurer Trauer geben. Es gibt nur ein Lied, wenn man es überhaupt so nennen darf, in der Hölle, nämlich das des reichen Mannes, das sich endlos wiederholen wird: „Ich leide Pein in dieser Flamme!“ Bedenkt das, ihr, die ihr Gott vergesst; und oh, dass Gott euch heute Abend segnen möge mit gottgewollter Betrübnis. Gläubige, betet für sie! Der Herr helfe euch, ihr elenden Sünder, für euch selbst zu beten. Manche mögen denken: „Worüber weinst du denn?“ Nun, ich weine um euch. Vielleicht werdet ihr reden wie ein Gottloser zu einer armen Frau in Schottland, als dort Tausende erweckt wurden. Als er sie weinen sah, sagte er: „Worüber weinst du denn?“ – „Über diese Leute“, sagte sie. – „Weine um dich selbst“, sagt er. – Sie antwortete: „Das tue ich; aber was ist meine Seele im Vergleich zu all diesen armen Seelen!“
O dass die Prediger niemals gegen euch im Gericht aufstehen werden! O dass Mose in der Hand des Geistes euch trauern lasse! Möge die Liebe Gottes euch zum Weinen bringen! Mögt ihr heute Abend nicht nach Hause gehen, ohne dass ein Pfeil, getränkt im Blut Christi, euer Herz getroffen hat. Es war wunderbar, als eine gute Frau morgens aufwachte und dachte, über ihrem Kopf die Worte geschrieben zu sehen: „O Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN!“ 37Jer 22,29 Möge jede gläubige Seele dazu gebracht werden, es zu hören, aufzuwachen, aus ihrem Schlaf der Sünde aufzustehen! Die Sonne geht unter und der Tod könnte heute Nacht allem ein Ende setzen. Der Herr helfe euch, zu kommen, auch wenn es schon die elfte Stunde ist; 38Mt 20,6 oh, dass ihr heute Nacht zu Christus fliehen würdet, damit Gott euch nicht auf ewig vernichte! Jesus steht bereit, euch, denen er zuerst einen Stich ins Herz 39Apg 2,37 versetzt und die er ausrufen lassen hat: „Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?“ 40Apg 16,30 mit offenen Armen zu empfangen. Dann wird er dich an seinen Namen glauben lassen, so dass du gerettet wirst. Gott gebe, dass dies das Geschick von allen sein werde, die heute Abend hier sind. Amen.
Fussnoten
- 1Ps 87,3
- 22Thess 2,16
- 3Heb 10,22
- 41Petr 3,7
- 5Jes 64,3
- 61Kor 2,9
- 7Ps 137,2-4
- 8Lk 2,10
- 9Jos 10,24
- 10Eph 1.14
- 11Jos 10,12
- 12Jo 3,4
- 13Mal 3,20
- 14Mal 3,20
- 15Mt 5,4
- 16Gal 4,19
- 17Lk 16,24
- 181Mo 4,13
- 192Kor 7,10
- 20Sach 12,10
- 21Ps 25,7
- 221Tim 1,13
- 231Kor 15,9
- 242Kor 12,2
- 25Lk 7,47
- 26Röm 7,24
- 27Röm 8,1
- 28Thomas Manton (1620–1677), puritanischer Theologe und Prediger
- 29Anthony (Anton) Horneck (1641–1697), ein deutschstämmiger anglikanischer Theologe, Prediger, und Bibelgelehrter.
- 30Ps 74,3
- 31Mt 23,37
- 32Eph 6,16
- 33Thomas Wardrobe (1715-1756), Pfarrer in Bathgate
- 342Kor 7,9
- 35James Hervey (1714–1758), anglikanischer Geistlicher und Schriftsteller. Leidenschaftliche Frömmigkeit und Himmelssehnsucht prägen seine Werke
- 36Bischof James Usher (1581–1656), einer der gelehrtesten Theologen seiner Zeit und Erzbischof
- 37Jer 22,29
- 38Mt 20,6
- 39Apg 2,37
- 40Apg 16,30