Die Bekehrung des Zachäus
Lukas 19,9-10: Da sagte Jesus zu ihm: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, weil ja auch er ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten.“
Die Erlösung wird überall in der gesamten Schrift als eine geschenkte Gabe Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, bezeichnet. Nicht nur geschenkt, weil Gott souverän handelt und sie daher vorenthalten oder übertragen kann, wem er will; sondern geschenkt, weil es im Menschen nichts gibt, was Gott irgendwie dazu bewegen könnte, ihm gegenüber barmherzig zu sein. Die Gerechtigkeit Jesu Christi ist der einzige Grund dafür, dass wir in den Augen Gottes Gunst finden: Diese durch den Glauben ergriffene Gerechtigkeit (die auch die Gabe Gottes ist) macht sie zu unserer eigenen; und dieser Glaube wird, wenn er echt ist, durch Liebe wirken.
Das sind alles Teile von dieser frohen Botschaft, die im Evangelium veröffentlicht ist; und für ihre Gewissheit ist neben dem ausdrücklichen Wort Gottes die Erfahrung aller Geretteten der beste und meiner Meinung nach der unzweifelhafteste Beweis. Damit Gott uns auf jede erdenkliche Weise lehren kann, hat es ihm wohlgefallen, viele Beispiele von der Kraft seiner Gnade, die er bei der Errettung von mehreren Menschen ausübte, in Aufzeichnungen zu hinterlassen, damit wir, wenn wir hören, wie er mit ihnen umgegangen ist, daraus die Art und Weise ableiten können, wie wir es erwarten können, dass er mit uns umgehen wird und lernen, auf welche Weise wir nach der Erlösung suchen müssen, wenn wir uns ernsthaft danach sehnen, tüchtig gemacht zu werden zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. 1Kol 1,12
Die Bekehrung der im Text erwähnten Person wird uns meiner Meinung nach in dieser Angelegenheit von großem Nutzen sein. Ich hoffe, dass die meisten von euch wissen, wer die Person ist, zu der der Herr Jesus spricht; es ist der Zöllner Zachäus, von dem der selige Herr Jesus sagte, dass seinem Haus Heil widerfahren sei und den er zu einem Sohn Abrahams erklärt.
Es ist meine Absicht (Gott möge helfen), einige Bemerkungen zu seiner Bekehrung zu machen, die in den vorangehenden Versen im Großen und Ganzen beschrieben wird, und dann den letzten Teil des Textes hervorzuheben, als Ermutigung für arme, verlorene Sünder, zu Jesus Christus zu kommen. „Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten.“
Der Evangelist Lukas leitet den Bericht über die Bekehrung dieses Mannes in Vers 1 ein: „Und er kam nach Jericho hinein und zog hindurch.“ Der heilige Jesus machte es sich zur Aufgabe, Gutes zu tun. So wie die Sonne am Firmament fortwährend ihre wohltuenden, belebenden und aufmunternden Einflüsse auf das Natürliche ausübt; so ging die Sonne der Gerechtigkeit auf mit Heilung unter ihren Flügeln 2Mal 3,20 und verbreitete täglich und stündlich seinen gnädigen Einfluss auf die moralische Welt. Das Kapitel davor macht uns mit einem bemerkenswerten Wunder bekannt, das der heilige Jesus am armen, blinden Bartimäus vollbrachte; und in diesem Kapitel eröffnet sich unserer Betrachtung ein noch größeres Wunder. Der Evangelist möchte, dass wir besonders darauf achten; denn er leitet es mit dem Wort „siehe“ ein: „Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und dieser war reich.“
Der Evangelist hat es gut gemacht, die Erzählung der Bekehrung dieses Mannes mit dem Wort „siehe!“ einzuleiten. Denn wie viele unüberwindliche Hindernisse standen ihr nach menschlichem Ermessen im Wege! Sicherlich wird niemand behaupten, dass Zachäus irgendwie geeignet für die Erlösung war; denn uns wird gesagt, dass er ein Zöllner und daher höchstwahrscheinlich ein berüchtigter Sünder war. Die Zöllner waren Eintreiber der römischen Steuern; sie waren berüchtigt für abscheuliche Erpressung; allein ihr Name wurde deshalb so anrüchig, dass wir feststellen mussten, dass die Pharisäer unseren Herrn oft als sehr schlecht beschimpften, weil er ein Freund von ihnen war und sich mit ihnen zum Essen hinsetzte. Zachäus war damals als Zöllner zweifellos ein Sünder; und da er ein Oberster unter den Zöllnern war, war er auch ein Oberster unter den Sündern. Ja, „dieser war reich.“ Ein inspirierter Apostel hat uns gesagt, dass „nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme berufen sind.“ 3Kor 1,26 Ein anderer sagt: „Gott hat die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden.“ 4Jak 2,5 Und er, der Schöpfer und Erlöser der Apostel, versichert uns, „dass es leichter ist, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.“ 5Luk 18,25 Lasst deshalb den Reichen sich nicht seines Reichtums rühmen. 6Jer 9,22
Aber so reich er auch war, in Vers 3 wird uns erzählt: „Er wollte gerne Jesus sehen.“ In der Tat ein Wunder! Das niedrige Volk hörte unseren Herrn gern und die Armen nahmen das Evangelium an. Die Menge, der Pöbel, wie die stolzen Hohepriester sie nannten, Leute, die das Gesetz nicht kannten, pflegten ihm zu Fuß aufs Land zu folgen und blieben manchmal drei Tage bei ihm, um ihn predigen zu hören. Aber glaubten die Reichen an ihn oder schenkten ihm Beachtung? Nein. Unser Herr predigte die Lehre vom Kreuz; er predigte auch, dass er nach ihnen suchte, und deshalb betrachteten sie ihn als ihren Feind, verfolgten ihn und redeten lügnerisch jegliches böse Wort gegen ihn. 7Mt 5,11 Die Prediger Christi sollten sich nicht wundern, wenn sie von den reichen Männern dieses bösen und ehebrecherischen Geschlechts 8Mt 16,4 ähnlich behandelt werden. Ich würde es für keinen Skandal halten (vorausgesetzt, es stimmt), die Bestätigung zu hören, dass keine außer den Armen meinen Dienst besuchten. Ihre Seelen sind für unseren Herrn Jesus Christus genauso wertvoll wie die Seelen der größten Männer. Sie waren die Armen, die ihm in den Tagen seines Fleisches Beachtung schenkten: Sie sind es, die er auserwählt hat, reich im Glauben und Erben des Reiches zu sein. 9Jak 2,5 Wenn die an den Gütern dieser Welt Reichen im Allgemeinen gut auf mich zu sprechen wären, wehe mir; ich würde es für ein schreckliches Zeichen dafür halten, dass ich nur ein Wolf im Schafspelz 10Mt 7,15 bin, dass ich spreche „Friede, Friede!“, wo es doch keinen Frieden gibt, 11Jer 6,14 und sanftere Dinge prophezeie, als es das Evangelium zulässt. Hört das, oh ihr Reichen. Wer es wagen will, soll es tun, aber Gott bewahre, dass ich die Armen verachte; damit würde ich meinem Schöpfer Vorwürfe machen. Die Armen liegen mir am Herzen; ich freue mich, sie zur Lehre Christi fliegen zu sehen wie die Tauben zu ihren Schlägen. 12Jes 60,8 Ich bete nur dafür, dass die Armen, die teilnehmen, evangelisiert werden und zum Geist des Evangeliums umkehren. Wenn ja: „Selig seid ihr; denn euer ist das Reich Gottes.“ 13Lk 6,20
Aber wir müssen zu Zachäus zurückkehren. „Er wollte gerne Jesus sehen.“ Das sind gute Nachrichten. Ich wünschte von ganzem Herzen, ich könnte sagen, dass es einem guten Motiv entsprang; aber ohne der Nächstenliebe zu widersprechen, die alles zum Besten hofft und glaubt, können wir sagen, dass dasselbe Motiv ihn zu Christus zog, was jetzt viele Menschen anzieht (um es klar auszudrücken, es können Scharen von euch sein), einem bestimmten Prediger zuzuhören, nämlich die Neugier: Denn uns wird gesagt, dass er nicht gekommen ist, um seine Lehre zu hören, sondern um seine Person zu sehen, oder, um die Worte des Evangelisten zu verwenden, „zu sehen, wer er sei.“ Der Ruhm unseres Herrn verbreitete sich nun in ganz Jerusalem und im ganzen Land. Etliche sagten: Er ist gut! andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt die Leute!“ 14Joh 7,12 Und deshalb lockte die Neugier den reichen Zöllner Zachäus nach draussen, wer denn dieser Mensch sei, von dem er so unterschiedliche Berichte gehört hatte. Aber anscheinend konnte er ihn im Gedränge nicht gut sehen, weil er von geringer Körpergrösse war. Ach! Wie viele werden durch das Gedränge davon abgehalten, Christus in Herrlichkeit zu sehen! Ich meine, wie viele schämen sich, einfach gut zu sein, und folgen deshalb einer Menge, um Böses zu tun, unter dem Gruppendruck ihrer Bekannten! Und aus Furcht, von ihren Tischgenossen verächtlich gemacht zu werden, verleugnen sie den Herrn der Herrlichkeit und schämen sich, ihn vor den Menschen zu bekennen. Diese unterwürfige Menschenfurcht ist der Fluch des wahren Christentums; sie legt der Seele eine schreckliche Schlinge und ist der Untergang von Zehntausenden. Denn ich bin völlig davon überzeugt, dass viele Menschen rational von der Wahrheit des Evangeliums überzeugt sind; aber da sie die Verachtung nicht ertragen können, werden sie ihre Überzeugungen nicht verfolgen und sie auch nicht in die Tat umsetzen. Glücklich diejenigen, die in dieser Hinsicht wie Zachäus entschlossen sind, alle Hindernisse zu überwinden, die ihnen im Weg stehen, Christus zu sehen. Denn als er feststellte, dass er Christus aufgrund des Gedränges und seiner geringen Körpergrösse nicht sehen konnte, schlug er sich nicht auf die Brust und ging mit den Worten: „Es ist vergeblich, noch länger nach einem Blick auf ihn zu streben, ihn zu sehen, ich vermag’s nicht zu erfassen!“ 15Ps 139,6 Nein, als er merkte, dass er Christus von mitten in der Menge aus nicht sehen konnte, „da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er vorbeikommen.“
Wir können Christus nicht in Herrlichkeit sehen, wenn wir nicht vor der Menge herlaufen und bereit sind, zu den wenigen Verachteten zu gehören, die das Reich Gottes mit Gewalt an sich reißen. 16Mt 11,12 Der breite Weg, den so viele gehen, kann niemals der enge und schmale Weg sein, der zum Leben führt. 17Mt 7,13 Die Herde unseres Herrn war und wird immer vergleichsweise klein sein; 18Lk 12,32 und nur wenn wir es wagen, in heiliger Einzigartigkeit vor der Menge herzulaufen und uns darüber freuen können, um Christi willen als Toren dazustehen, 191Kor 4,10 werden wir Jesus jemals mit Trost sehen, wenn er in Herrlichkeit erscheint. Aus der Erwähnung des Maulbeerbaums und wenn wir die Schwierigkeiten berücksichtigen, mit denen Zachäus ihn erklimmen musste, können wir außerdem lernen, dass diejenigen, die Christus sehen wollen, noch andere Schwierigkeiten und Nöte außer Verachtung ertragen müssen. Zweifellos hat Zachäus beides mitgemacht. Haben nicht viele, denkt ihr, über ihn gelacht, als er vorbeirannte, und in der Sprache Michals, der Tochter Sauls, ausgerufen: „Wie ehrenwert hat sich heute der reiche Zachäus gezeigt, als er die Würde seines Standes vergessend, vor einer mitleiderregenden und albernen Menge herlief und auf einen Maulbeerbaum kletterte, um einen schwärmerischen Prediger zu sehen!“ 202Sam 6,20 Aber das alles kümmert Zachäus nicht; seine Neugier war groß: Wenn er nur sehen könnte, wer Jesus war, war ihm egal, was Spötter über ihn sagten. So und noch mehr wird es allen gehen, die ein wirkliches Verlangen danach haben, Jesus im Himmel zu sehen: Sie gehen von Kraft zu Kraft, 21Ps 84,7 überwinden jede Schwierigkeit, die sich ihnen in den Weg stellt, und scheren sich nicht, was Menschen oder Teufel über sie sagen oder ihnen antun. Möge der Herr uns allen um seines lieben Sohnes willen diese Gesinnung geben!
Schließlich, nach einigen Schwierigkeiten und wir nehmen an, nachdem er auch viel Verachtung erlebt hat, ist Zachäus auf den Baum geklettert; und da sitzt er und denkt, er sei im Baum versteckt und hält Ausschau, wann Jesus vorbeikommt. „Denn dort sollte er vorbeikommen.“
Aber jauchzet, ihr Himmel und freue dich, Erde! 22Jes 49,13 Lobe, verherrliche und verehre die souveräne, erwählende, geschenkte, schützende Liebe; Jesus, der ewige Gott, der Fürst des Friedens, 23Jes 9,5 der Nathanael unter dem Feigenbaum 24Joh 1,48 und Zachäus von Ewigkeit her gesehen hatte, sieht ihn jetzt im Maulbeerbaum und ruft ihn zur rechten Zeit.
Vers 5: „Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige schnell herab; denn heute muss ich in deinem Haus einkehren!“ Erstaunliche Liebe! Lukas hat den Bericht sehr gut mit „Siehe!“ eingeleitet; diese Begebenheit verdient unsere höchste Bewunderung. Als Zachäus überhaupt nicht an so etwas dachte, ja glaubte, Christus Jesus kenne ihn nicht; siehe, da macht Christus etwas, wovon wir noch nie gehört haben, dass er es davor oder danach getan hätte, ich meine, sich selbst in das Haus des Zachäus einzuladen, und sagt: „Zachäus, steige schnell herab; denn heute muss ich in deinem Haus einkehren.“ Nicht: „Bitte, lass mich einkehren” sondern “ich muss heute in deinem Haus einkehren”. Er nennt ihn auch beim Namen, als ob er ihn gut kannte: Und das tat er tatsächlich; denn sein Name war im Buch des Lebens geschrieben, er war einer von denen, die ihm der Vater von Ewigkeit her gegeben hatte; deshalb musste er an diesem Tag in seinem Haus einkehren. „Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen.“ 25Röm 8,30
Hier können wir also wie in einem Spiegel die Lehre von der geschenkten Gnade versinnbildlicht vor uns sehen. Hier ist Zachäus und er ist nicht tauglich. Er war ein Zöllner, der Oberste unter den Zöllnern; nicht nur das, sondern außerdem noch reich und er kam nur aus Neugier, um Christus zu sehen; aber die souveräne Gnade triumphiert über alles. Und wenn wir Gott Gerechtigkeit widerfahren lassen und wirksam an uns gewirkt wurde, müssen wir anerkennen, dass in uns nicht mehr Tauglichkeit gewesen ist als in Zachäus; und wenn Christus uns nicht durch seinen Ruf daran gehindert hätte, wären wir tot in Übertretungen und Sünden 26Eph 2,1 geblieben und vom göttlichen Leben entfremdet, genauso wie andere. „Jesus blickte auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige schnell herab; denn heute muss ich in deinem Haus einkehren.“
Mit welchen verschiedenen Emotionen des Herzens hat Zachäus wohl diese Einladung angenommen? Denkt ihr nicht, dass er überrascht war, als Jesus Christus ihn nicht nur beim Namen rief, sondern sich auch selbst in sein Haus einlud? Gewiss, denkt Zachäus, ich träume: Das kann nicht sein; woher sollte er mich kennen? Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen; außerdem werde ich große Verachtung erfahren, wenn ich ihn unter meinem Dach empfange. Ich glaube, wir können annehmen, dass Zachäus in etwa so etwas dachte. Aber was sagt die Schrift? „Ich werde ein williges Volk schaffen am Tag meiner Macht.“ 27Ps 110,3 Mit diesem akustisch hörbaren Aufruf ging eine wirksame Macht von Gott einher, die seinen natürlichen Willen sanft außer Kraft setzte: Und deshalb heißt es in Vers 6: „Und er stieg schnell herab und nahm ihn auf mit Freuden.”
So bringt der große Gott seine Kinder nach Hause. Er ruft sie beim Namen, durch sein Wort oder durch seine Vorsehung; er spricht auch durch seinen Geist zu ihnen. Dadurch wird es ihnen ermöglicht, ihre Herzen zu öffnen, und sie werden willig gemacht, den König der Herrlichkeit zu empfangen. Um Zachäus willen sollten wir Menschen nicht verurteilen, die nur aus reiner Neugier unter das Wort kommen. Wer weiß, aber vielleicht ruft Gott sie? Es ist gut, dort zu sein, wo der Herr vorbeigeht. Mögen alle, die jetzt anwesend sind, aus diesem Prinzip heraus die Stimme des Sohnes Gottes hören, die zu ihren Seelen spricht, und sie so hören, dass sie leben werden! Nicht dass Männer sich dadurch ermutigen lassen sollten, aus reiner Neugier herauszukommen. Denn vielleicht tausend weitere kamen zu anderen Zeiten, um Christus aus Neugier zu sehen, ebenso wie Zachäus, die nicht wirklich durch seine Gnade berufen wurden. Ich erwähne dies nur zur Ermutigung meiner eigenen Seele und zum Trost der Kinder Gottes, die zu leicht dazu neigen, ärgerlich über diejenigen zu sein, die nicht aus Liebe zu Gott dem Wort Beachtung schenken; aber lasst sie in Ruhe. Brüder, betet für sie. Woher wisst ihr, dass Jesus Christus nicht zu ihren Herzen sprechen wird? Ein paar Worte von Christus, angewendet von seinem Geist, werden ihre Seelen retten. „Zachäus”, sagt Christus, „beeil dich und komm herab. Und er stieg schnell herab und nahm ihn auf mit Freuden.“
Ich habe beobachtet, wie in der Heiligen Schrift ganz besonders darauf hingewiesen wird, dass Menschen sich darüber freuten, dass sie an Christus glaubten. So zog der bekehrte Eunuch voll Freude seines Weges; 28Apg 8,39 so freute sich der Gefängniswärter mit seinem ganzen Haus; 29Apg 16,34 so nahm Zachäus Christus mit Freuden auf. Und zurecht mögen diejenigen jubeln, die Jesus Christus annehmen; denn mit ihm empfangen sie Gerechtigkeit, Heiligung und ewige Erlösung. Viele haben ein böses Gerücht über unser gutes Land aufgebracht 304Mo 13,32 und würden die Menschen gerne davon überzeugen, dass die Religion sie melancholisch und verrückt machen wird.
Ganz im Gegenteil, Freude ist ein Bestandteil des Reiches Gottes im Herzen eines Gläubigen; „Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist.“ 31Röm 14,17 Sich im Herrn zu freuen, ist eine Pflicht des Evangeliums. „Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!“ 32Phil 4,4 Und wer kann sich so freuen wie diejenigen, die wissen, dass ihre Vergebung besiegelt ist, bevor sie dahin gehen und nicht mehr sind? 33Ps 39,14 Die Frommen können sich freuen, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie irgendein gottloser Mensch sich freuen kann: Sie können nicht wirklich fröhlich sein. Und was, wenn unter bösen Männern manchmal Lachen herrscht? Es ist nur das Lachen von Toren; 34Pred 7,6 und darin ist Traurigkeit; 35Spr 14,13 im besten Fall ist es wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf; 36Pred 7,6 es macht ein Feuer, erlischt aber bald. Aber was die Frommen betrifft, so ist es bei ihnen nicht so; ihre Freude ist solide und dauerhaft. Das ist eine Freude, in die sich kein Fremder einmischen kann, 37Pred 14,10 und eine Freude, die niemand von ihnen nimmt: 38Joh 16,22 Es ist eine Freude in Gott, eine „unaussprechliche und verherrlichte Freude.“ 391Petr 1,8
Es scheint, dass Zachäus nur für eine kurze Zeit seelischen Kummer durchlitten hat; vielleicht (sagt Guthrie in seinem Buch „The Trial Concerning A Saving Interest In Christ“) nicht länger als eine Viertelstunde. Ich meine, vielleicht nicht einmal so lange: Denn, wie man beobachten kann, hat der Herr Jesus manchmal Freude daran, schnell zu erlösen. Gott ist ein souveräner Akteur und wirkt an seinen Kindern bei ihrer effektiven Berufung nach dem Ratschluss seines ewigen Willens. 40Eph 1,11 Es ist mit der spirituellen wie mit der natürlichen Geburt: Alle Frauen haben nicht die gleichen Geburtsschmerzen; alle Christen haben nicht die gleichen Grade an Überführung. Aber darin sind sich alle einig, dass alle Jesus Christus in ihren Herzen geformt bekommen haben; und diejenigen, die zunächst nicht so viele Prüfungen durchmachen müssen, werden später möglicherweise von größeren Konflikten heimgesucht; obwohl sie nie wieder in die Knechtschaft geraten, nachdem sie einmal den Geist der Kindschaft empfangen haben. „Wir haben (sagt Paulus) nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht.“ 41Röm 8,15 Wir wissen nicht, was Zachäus noch bis zu seinem Tod alles durchgemacht hat. Eines weiß ich jedoch: Er glaubte jetzt an Christus und wurde gerechtfertigt oder freigesprochen und wurde in den Augen Gottes als gerecht angesehen, obwohl er bis gerade eben noch ein Zöllner gewesen war, der Oberste unter den Zöllnern. Und so ist es mit allen, die wie Zachäus Jesus Christus durch Glauben in ihr Herz aufnehmen: In dem Moment, in dem sie Ruhe in ihm finden, werden sie großzügig von allem gerechtfertigt, wovon sie durch das Gesetz des Moses nicht gerechtfertigt werden konnten; „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es.“ 42Eph 2,8
Sagt nicht zu euch selbst: Das ist eine zügellose antinomische Lehre; denn dieser Glaube wird, wenn er echt ist, durch Liebe wirken und die Früchte der Heiligkeit hervorbringen. Seht dafür ein Beispiel an diesem bekehrten Zachäus; kaum hat er Jesus Christus durch den Glauben in sein Herz aufgenommen, beweist er das schon durch seine Werke; denn in Vers 8 wird uns gesagt: „Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“
Er glaubte in seinem Herzen an Jesus und bekannte ihn nun mit seinem Mund zur Errettung. 43Röm10,9 „Zachäus trat herzu“; er schämte sich nicht, sondern trat vor seine Zöllnerkollegen; denn wahrer Glaube vertreibt alle unterwürfige, sündige Menschenfurcht; „und sprach: Siehe, Herr.“ Es ist bemerkenswert, wie bereitwillig Menschen in der Heiligen Schrift unmittelbar nach ihrer Bekehrung die Göttlichkeit Christi anerkennen. Zum Beispiel die Frau am Jakobsbrunnen; „Dieser ist doch nicht etwa der Christus?“ 44Joh 4,29 Oder der blind geborene Mann; „Ich glaube, Herr! und fiel anbetend vor ihm nieder.“ 45Joh 9,38 Oder Zachäus sagte: „Siehe, Herr.“ Für mich ist das ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass diejenigen, die die Göttlichkeit unseres Herrn leugnen, seine Macht nie wirklich gespürt haben. Wenn sie es getan hätten, würden sie nicht so leichtfertig über ihn sprechen: Sie würden sich weigern, seine ewige Macht und Gottheit zu leugnen. „Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“ Edle Früchte eines echten lebendigen Glaubens an den Herrn Jesus! Jedes Wort erfordert unsere Aufmerksamkeit. Nicht irgendein kleiner, nicht der zehnte Teil, sondern die Hälfte. Von was? Von meinem Besitz; Dinge, die wertvoll waren. Mein Besitz, sein eigener, nicht der von anderen. Ich gebe. Nicht: Ich werde geben, wenn ich sterbe, wenn ich alles nicht länger behalten kann; sondern ich gebe jetzt, schon jetzt. Zachäus würde sein eigener Testamentsvollstrecker sein. Denn solange wir Zeit haben, sollten wir Gutes tun. Aber wem würde er die Hälfte seiner Güter geben? Nicht den Reichen, nicht denen, die bereits in Purpur und feines Leinen gekleidet waren, 46Lk 16,19 von denen er auch wieder etwas zurückerhalten könnte; sondern den Armen, den Verkrüppelten, den Lahmen, den Blinden, 47Lk 14,21 von denen er bis zur Auferstehung der Toten keinen Lohn erwarten konnte. „Ich gebe den Armen.“ Weil er aber weiß, dass er gerecht sein muss, bevor er barmherzig sein kann, und sich bewusst ist, dass er in seinem öffentlichen Dienst vielen Menschen Unrecht getan hat, fügt er hinzu: „und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“ Hört ihr das, alle, die kein Gewissen haben, den König um seine Steuern zu betrügen oder beim Handel mit Gebrauchtwaren zu schwindeln. Wenn Gott euch jemals wahren Glauben schenkt, werdet ihr niemals ruhen, bis ihr, wie Zachäus, mit allen Kräften Wiedergutmachung geleistet habt. Ich nehme an, vor seiner Bekehrung hielt er es für nicht schädlich, auf diese Weise zu betrügen, genauso wenig wie ihr es jetzt tut, und freute sich oft, dass er dadurch reich wurde; aber jetzt ist er darüber im Herzen tief betrübt; er bekennt seine Ungerechtigkeit vor den Menschen und verspricht reichliche Wiedergutmachung. Geht, ihr betrügenden Zöllner, und lernt von Zachäus; geht hin und handelt ebenso. 48Lk 10,37
Wenn ihr hier keine Wiedergutmachung leistet, wird der Herr Jesus euch dazu bringen, eure Sünden vor Menschen und Engeln zu bekennen, und euch für sie verurteilen, wenn er im Jenseits in der Herrlichkeit seines Vaters kommt, um zu richten.
Nach all dem konnte unser Herr mit gutem Grund zu ihm sagen: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams;“ nicht so sehr durch eine natürliche als vielmehr durch eine spirituelle Geburt. Er wurde zum Teilhaber des kostbaren Glaubens mit Abraham gemacht: Wie Abraham glaubte er an den Herrn, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet; 49Röm 4,3 sein Glaube wirkte wie der Abrahams durch Liebe; und ich zweifle nicht daran, dass er schon seit langem in Abrahams Schoß sitzt. 50Lk 16,23
Und jetzt, schämt ihr euch nicht, alle die Widerworte gegen die Lehren der Gnade geben, besonders gegen die Lehre von der Rechtfertigung allein durch den Glauben, als ob sie zur Zügellosigkeit führen würde? Was könnte ungerechter sein als eine solche Anklage? Ist das Beispiel von Zachäus nicht ein ausreichender Beweis für das Gegenteil? Habe ich es übertrieben, um meinen eigenen Interessen zu dienen? Gott bewahre. Nach meinem besten Wissen habe ich aufrichtig die Wahrheit gesagt, und zwar die Wahrheit, wie sie in Jesus ist. Ich bestätige, dass wir aus Gnade gerettet werden, und dass wir allein durch den Glauben gerechtfertigt werden; aber ich bestätige auch, dass der Glaube durch gute Werke bewiesen werden muss, wenn die Möglichkeit besteht, sie zu verrichten.
Was daher über Zachäus gesagt wurde, kann als Regel dienen, anhand derer alle beurteilen können, ob sie Glauben haben oder nicht. Ihr sagt, ihr habt Glauben; aber wie beweist ihr das? Habt ihr jemals gehört, wie der Herr Jesus euch beim Namen rief? Wurdet ihr jemals dazu gebracht, dem Ruf zu gehorchen? Habt ihr jemals wie Zachäus Jesus Christus freudig in eure Herzen aufgenommen? Werdet ihr von dem Glauben, den ihr zu haben behauptet, beeinflusst, aufzustehen und den Herrn Jesus vor den Menschen zu bekennen? Wurdet ihr jemals dazu gebracht, eure früheren Vergehen einzugestehen und euch dafür zu demütigen? Funktioniert euer Glaube durch Liebe, so dass ihr gewissenhaft für den Unterhalt der Armen aufkommt, so wie Gott euch gesegnet hat? Gebt ihr Almosen von allem, was ihr besitzt? Und habt ihr den Leuten, denen ihr Unrecht getan habt, gebührende Wiedergutmachung geleistet? Wenn ja, dann seid ihr glücklich; die Erlösung ist euren Seelen widerfahren, ihr seid Söhne, ihr seid Töchter, ihr werdet in Kürze für immer gesegnet sein, mit dem gläubigen Abraham. 51Gal 3,9 Aber wenn ihr nicht so gesinnt seid, täuscht nicht eure eigenen Seelen. Auch wenn ihr wie die Engel von der Rechtfertigung durch den Glauben redet, es wird euch nichts nützen; es wird eure Verdammnis nur noch verstärken. Ihr haltet die Wahrheit durch Ungerechtigkeit nieder. 52Röm 1,18 Da euer Glaube ohne Werke ist, ist er tot. 53Jak 2,17 Ihr habt den Teufel und nicht Abraham als euren Vater. Und wenn ihr nicht einen Herzensglauben, einen von der Liebe getragenen Glauben, entwickelt, werdet ihr für immer bei Teufeln und verdammten Geistern wohnen.
Aber es ist jetzt an der Zeit, uns den letzten Teil des Textes genauer vorzunehmen; „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Diese Worte werden von unserem Erlöser als Antwort an einige selbstgerechte Pharisäer gesprochen, die, anstatt sich mit den Engeln im Himmel über die Bekehrung eines solchen Sünders zu freuen, 54Lk 15,10 murrten: „Bei einem Sünder ist er eingekehrt.“ Um sein Verhalten zu rechtfertigen, sagt er ihnen, dass diese Tat mit der Absicht seines Kommens übereinstimmt: „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren gegangen ist.“ Er hätte sagen können: „Der Sohn Gottes.“ Aber oh die wunderbare Herablassung unseres Erlösers! Es macht ihm Freude, sich selbst als Menschensohn zu bezeichnen. Er kam nicht nur, um zu retten, sondern um das Verlorene zu suchen und zu retten. Er kam nach Jericho, um Zachäus zu suchen und zu retten; denn sonst wäre Zachäus von ihm nie gerettet worden. Aber woher kam er? Ja, vom Himmel, seinem Wohnort, bis zu dieser unteren Erde, diesem Jammertal, um das Verlorene zu suchen und zu retten; bzw. alle, die sich verloren fühlen und willig sind, wie Zachäus, ihn in ihrem Herzen aufzunehmen, um sie zu retten; mit was für einer großen Errettung? Sogar von der Schuld und auch von der Macht ihrer Sünden; um sie zu Erben Gottes zu machen und Miterben mit ihm selbst 55Röm 8,16 und zu Teilhabern an der Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, ehe die Welt war. 56Joh 17,5 So wird der Menschensohn retten, was verloren ist. Er wurde zum Menschensohn gemacht, um sie zu retten. Er hatte kein anderes Ziel, als er den Thron seines Vaters verliess, dem moralischen Gesetz gehorchte und am Kreuz hing: Alles, was er tat und erduldete, geschah nur um arme, verlorene, unvollkommene Sünder zu entsühnen und ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen, und auch das ohne Ansehen der Person. 57Röm 2,11 „Das, was verloren ist“; alle aus jeder Nation und Sprache, die ihren verlorenen Zustand empfinden, beweinen und sich wirklich danach sehnen, aus ihm befreit zu werden, sie zu suchen und zu retten ist der Menschensohn herabgekommen. Denn er ist nicht nur mächtig, sondern auch willig, bis zum Letzten alle zu retten, die durch ihn zu Gott kommen. Er wird nicht hinausstoßen; 58Joh 6,37 denn er ist derselbe gestern und heute. 59Heb 13,8 Er kommt jetzt zu den Sündern genau wie früher; und ich hoffe, er hat mich heute ausgesandt, um einige von euch, die verlorenen Schafe des Hauses Israel, 60Mt 15,24 zu suchen und unter seiner Leitung heimzubringen.
Was sagt ihr? Soll ich freudig nach Hause gehen und sagen, dass viele wie Schafe umhergeirrt sind, 61Jes 53,6 aber jetzt an Jesus Christus geglaubt haben und so heimgekehrt sind zum großen Hirten und Bischof ihrer Seelen? Wenn es dem Herrn gefallen würde, meine praktische Arbeit auf diese Weise zum Erfolg zu führen, wäre es mir egal, wie viele Gesetzeslehrer und selbstgerechte Pharisäer gegen mich murren, weil ich den schlimmsten Sündern Erlösung anbiete. Denn ich weiß, dass der Menschensohn gekommen ist, um sie zu suchen und zu retten; und der Herr Jesus wird jetzt Gast des schlimmsten Zöllners werden, des abscheulichsten Sünders unter euch, wenn er nur an ihn glaubt. Beeilt euch also, ihr Sünder, beeilt euch und kommt im Glauben zu Christus. Dann, an diesem Tag, in dieser Stunde, ja in diesem Moment, wenn ihr glaubt, wird Jesus Christus kommen und seine ewige Wohnung in euren Herzen bereiten. Wer von euch ist willig geworden, den König der Herrlichkeit zu empfangen? Wer von euch gehorcht seinem Ruf, so wie Zachäus? Ach! Warum bleibst du stehen? Woher weißt du, ob Jesus Christus dich jemals wieder rufen wird? Kommt denn, ihr armen, schuldigen Sünder; steigt herab, ihr armen, verlorenen, unvollkommenen Zöllner. Beeilt euch, sage ich, und kommt schnell zu Jesus Christus. Der Herr lässt sich dazu herab, sich selbst einzuladen, unter die schmutzigen Dächer der Häuser eurer Seelen zu kommen. Habt keine Angst davor, ihn zu bewirten; er wird euch mit allem Frieden und Freude im Glauben erfüllen. Schämt euch nicht, vor der Menge herzulaufen und wenn um seinetwillen lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch geredet wird. 62Mt 5,11 Ein Blick auf Christus wird alles wiedergutmachen. Zachäus wurde ausgelacht; und alle, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben wollen, werden Verfolgung erleiden. 632Tim 3,12 Aber was ist das schon? Zachäus ist jetzt mit Herrlichkeit gekrönt; wie auch ihr es in Kürze sein werdet, wenn ihr am Glauben festhaltet und um Christi willen geschmäht werdet. Deshalb speist mich nicht mit leichtfertigen Ausreden ab: Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ihr nicht zu Christus kommt. Ihr seid verloren, verloren, ohne ihn; und wenn er nicht durch eure Errettung verherrlicht wird, wird er durch eure Vernichtung verherrlicht werden. Wenn er nicht kommt und seinen Wohnsitz in euren Herzen einnimmt, müsst ihr einen ewigen Wohnsitz beim Teufel und seinen Engeln einnehmen. Oh, dass der Herr in dieser Zeit mit Wohlgefallen an einigen von euch vorbeigehen würde! O, dass er euch durch seinen Geist ruft und euch zu seinem Volk macht voller Willigkeit an diesem Tag seiner Macht! 64Ps 110,3 Denn ich weiß, dass mein Aufruf nicht genügen wird, wenn er euch nicht durch seine wirksame Gnade zum Eintreten nötigt. Oh, dass ihr einmal gespürt habt, was es heißt, Jesus Christus in eure Herzen aufzunehmen! Ihr würdet ihm bald, wie Zachäus, alles geben. Ihr liebt Christus nicht, weil ihr ihn nicht kennt; ihr kommt nicht zu ihm, weil ihr euren Mangel an ihm nicht spürt. Ihr seid gesund und nicht mit gebrochenem Herzen; ihr seid nicht krank, zumindest seid ihr euch eurer Krankheit nicht bewusst; und deshalb ist es kein Wunder, dass ihr euch nicht an Jesus Christus wendet, diesen großen, allmächtigen Arzt. Ihr fühlt euch nicht verloren und strebt daher nicht danach, in Christus gefunden zu werden. 65Phil 3,9 Oh, dass Gott euch mit dem Schwert seines Geistes 66Heb 4,12 verwundet und seine Pfeile der Überführung tief in eure Herzen dringen lasse! 67Ps 45,5 / 38,3 Oh, dass er einen Strahl göttlichen Lichts wie einen Pfeil in eure Seelen schießen würde! Denn wenn ihr euch ohne Christus nicht verloren fühlt, seid ihr die elendsten von allen Menschen. Eure Seelen sind tot; ihr seid nicht nur ein Abbild der Hölle, sondern gewissermaßen auch die Hölle selbst. Ihr tragt die Hölle mit euch herum, und ihr wisst es nicht. Oh, wenn ich nur sehen könnte, dass einigen von euch das klar wird und ich könnte euch rufen hören: „Herr, brich dieses harte Herz; Herr, erlöse mich von diesem Leib des Todes; 68Röm 7,24 Ziehe mich, Herr, mach mich willig, dir nachzufolgen; Ich bin verloren; Herr, rette mich, sonst komme ich um!“ 69Mt 8,25 Wäre das bei euch der Fall, wie schnell würde der Herr seine allmächtige Hand ausstrecken und sagen: „Seid getrost, ich bin es. Fürchtet euch nicht“? 70Mt 14,27 Was für eine wunderbare Ruhe würde dann über eure unruhigen Seelen herrschen! Eure Gemeinschaft wäre dann mit dem Vater und dem Sohn: Euer Leben wäre verborgen mit Christus in Gott. 71Kol 3,3
Ich hoffe, einige von euch haben das erlebt und können sagen: Ich war verloren, aber ich wurde gefunden; ich war tot, aber ich lebe wieder; der Menschensohn kam und suchte mich am Tag seiner Macht und rettete meine sündige Seele. Und bereut ihr, dass ihr zu Christus gekommen seid? War er kein guter Meister? Ist seine Gegenwart nicht süß für eure Seelen? Hat er sein Versprechen nicht gehalten? Und habt ihr nicht herausgefunden, dass auch im Tun und Leiden für ihn eine überaus große Belohnung liegt? Ich bin überzeugt, dass ihr mit „Ja“ antworten werdet. Oh dann, ihr Heiligen, empfehlt und redet zu anderen von der Liebe Christi und erzählt ihnen, was für großartige Dinge der Herr für euch getan hat! Das kann andere ermutigen, zu ihm zu kommen. Und wer weiß, ob der Herr euch nicht zu Menschenfischern macht? 72Mt 4,19 Zu diesem Zweck wurde die Geschichte von Zachäus aufgezeichnet. Keine wahrhaft überzeugte Seele braucht, nachdem ihr ein solches Beispiel göttlicher Gnade vorgelegt wurde, an der Barmherzigkeit zu verzweifeln. Was ist, wenn ihr Zöllner seid? War Zachäus nicht ein Zöllner? Was wäre, wenn ihr der Oberste der Zöllner wärt? War Zachäus das nicht auch? Was ist, wenn ihr reich seid? War Zachäus nicht auch reich? Und die allmächtige Gnade machte ihn trotz allem zu mehr als einem Überwinder 73Röm 8,37 von allen diesen Hindernissen. Für Jesus Christus ist alles möglich. Nichts ist ihm zu schwer: Er ist der allmächtige Herr. Unsere Berge der Sünde müssen alle vor diesem großen Serubbabel zur Ebene werden. 74Sach 4,7 Auf ihn hat Gott der Vater die Sünden von allen, die an ihn glauben, geworfen; 75Jes 53,6 und in seinem eigenen Körper trug er sie ans Holz. Dort, dort, im Glauben, ihr Trauernden von Zion, 76Jes 63,3 könnt ihr euren Erlöser mit ausgestreckten Armen hängen sehen und ihn sozusagen hören, wie er so zu euren Seelen spricht; „Siehe, wie ich dich geliebt habe! Seht meine Hände und meine Füße! Schaut, schaut in meine verwundete Seite und seht ein Herz, das vor Liebe brennt: Liebe, stärker als der Tod. 77Hld 8,6 Kommt in meine Arme, ihr Sünder, kommt und wascht eure befleckten Seelen im Blut meines Herzens. Seht, hier ist eine Quelle entsprungen, für alle Sünde und alle Unreinheit! Seht, ihr schuldigen Seelen, wie der Zorn Gottes jetzt auf euch lastet: Kommt, eilt davon und verbergt euch in der Spalte meiner Wunden, denn ich bin wegen eurer Übertretungen verwundet. Ich sterbe, damit ihr für immer leben könnt. Seht, wie Mose in der Wüste die Schlange emporhob, so bin ich hier auf einem Holz emporgehoben. Seht, wie ich zum Fluch für euch geworden bin: 78Gal 3,13 Die Strafe zu eurem Frieden liegt auf mir. Ich bin so gegeißelt, so verwundet, so gekreuzigtworden, damit ihr durch meine Wunden geheilt werdet. 79Jes 53,5 Oh, schaut auf mich, alle ihr zitternden Sünder, bis an die Enden der Erde! Schaut auf mich im Glauben, und ihr werdet gerettet werden; denn so bin ich gekommen, um bis zum Tod gehorsam zu sein, 80Phil 2,8 damit ich das retten kann, was verloren gegangen ist.“
Und was sagt ihr dazu, ihr Sünder? Angenommen, ihr seht den König der Herrlichkeit sterben und so zu euch sprechen. Würdet ihr an ihn glauben? Nein, das würdet ihr nicht tun, wenn ihr nicht jetzt an ihn glaubt. Denn obwohl er gestorben ist, spricht er das alles jetzt immer noch in der Schrift; ja, im Grunde wird das alles mit den Worten des Textes gesagt: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Kreuzigt daher den Herrn der Herrlichkeit nicht länger. Bringt diese Rebellen, eure Sünden, die nicht wollen, dass dieser über sie herrsche, 81Lk 19,14 bringt sie zu ihm. Auch wenn ihr sie nicht selbst töten könnt, wird er sie doch für euch töten. Die Macht seines Todes und seiner Auferstehung ist heute genauso groß wie damals. Beeilt euch also, beeilt euch, ihr Zöllner und Sünder, und gebt dem lieben Herrn Jesus eure Herzen, eure ganzen Herzen. Wenn ihr euch weigert, auf diesen Ruf des Herrn zu hören, denkt daran, dass eure Verdammnis gerecht sein wird: Ich bin rein von eurer aller Blut: 82Apg 20.26 Ihr müsst meinen Meister und mich am schrecklichen Tag des Gerichts freisprechen. Oh, dass ihr die Dinge erkennen werdet, die zu eurem ewigen Frieden gehören, bevor sie für immer vor euren Augen verborgen bleiben! Alle, die den Herrn Jesus Christus aufrichtig lieben, sagen: Amen.
Fussnoten
- 1Kol 1,12
- 2Mal 3,20
- 3Kor 1,26
- 4Jak 2,5
- 5Luk 18,25
- 6Jer 9,22
- 7Mt 5,11
- 8Mt 16,4
- 9Jak 2,5
- 10Mt 7,15
- 11Jer 6,14
- 12Jes 60,8
- 13Lk 6,20
- 14Joh 7,12
- 15Ps 139,6
- 16Mt 11,12
- 17Mt 7,13
- 18Lk 12,32
- 191Kor 4,10
- 202Sam 6,20
- 21Ps 84,7
- 22Jes 49,13
- 23Jes 9,5
- 24Joh 1,48
- 25Röm 8,30
- 26Eph 2,1
- 27Ps 110,3
- 28Apg 8,39
- 29Apg 16,34
- 304Mo 13,32
- 31Röm 14,17
- 32Phil 4,4
- 33Ps 39,14
- 34Pred 7,6
- 35Spr 14,13
- 36Pred 7,6
- 37Pred 14,10
- 38Joh 16,22
- 391Petr 1,8
- 40Eph 1,11
- 41Röm 8,15
- 42Eph 2,8
- 43Röm10,9
- 44Joh 4,29
- 45Joh 9,38
- 46Lk 16,19
- 47Lk 14,21
- 48Lk 10,37
- 49Röm 4,3
- 50Lk 16,23
- 51Gal 3,9
- 52Röm 1,18
- 53Jak 2,17
- 54Lk 15,10
- 55Röm 8,16
- 56Joh 17,5
- 57Röm 2,11
- 58Joh 6,37
- 59Heb 13,8
- 60Mt 15,24
- 61Jes 53,6
- 62Mt 5,11
- 632Tim 3,12
- 64Ps 110,3
- 65Phil 3,9
- 66Heb 4,12
- 67Ps 45,5 / 38,3
- 68Röm 7,24
- 69Mt 8,25
- 70Mt 14,27
- 71Kol 3,3
- 72Mt 4,19
- 73Röm 8,37
- 74Sach 4,7
- 75Jes 53,6
- 76Jes 63,3
- 77Hld 8,6
- 78Gal 3,13
- 79Jes 53,5
- 80Phil 2,8
- 81Lk 19,14
- 82Apg 20.26