Buße und Bekehrung

Apostelgeschichte 3,19: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, auf dass Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn.“

Welch ein Jammer ist es, dass moderne Prediger sich nicht mehr länger an die Methode halten, welche die anwandten, die zuerst durch den Heiligen Geist inspiriert wurden, um Jesus Christus zu predigen! Der Erfolg, mit dem sie geehrt wurden, verlieh ihrer Art des Predigens eine Bestätigung und man sollte eigentlich denken, dass die göttliche Autorität ihrer Reden und die Energie ihrer Rhetorik bei denen, die berufen sind, das Evangelium zu verbreiten, mehr Gewicht haben sollten als alle modernen Ansätze, die es so gibt. Wenn das der Fall wäre, dann würden die Geistlichen lernen, zuerst zu säen und dann zu ernten. Sie würden sich anstrengen, den brachliegenden Boden zu pflügen und dadurch die Leute dafür vorbereiten, dass Gott Segnungen auf sie herabregnen lässt. So predigte Petrus unter göttlichem Einfluss, was ich letzten Mittwochabend erwähnt habe. Er beschuldigte seine Zuhörer – und viele von ihnen waren gebildet, hochrangig und wichtig – die Mörder von Gottes Sohn gewesen zu sein. Kein Zweifel, dass diese Anklage tief in ihr Gewissen eindrang, und dass dieser gläubige Beobachter damit begann, ihnen eine korrekte Wahrnehmung von ihrem wahren Ich zu vermitteln, und der Apostel lässt sie wissen, dass ihre Sünde, auch wenn sie so groß war, trotzdem nicht unverzeihlich war; denn, obwohl sie an diesem entsetzlichen Verbrechen beteiligt gewesen waren, den Herrn des Lebens zu ermorden, und obwohl sie damit die Strafe des ewigen Todes auf sich geladen hatten, gab es trotzdem eine Möglichkeit der Begnadigung für sie; und auf den Weg zu dieser weist er hin mit den Worten des Textes: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden.“ Obwohl es nur ein paar wenige Worte sind, sind sie gewichtig; nur ein kurzer Satz, aber süß. Möge Gott ihn zu einer gesegneten Süßigkeit machen für jedes einzelne eurer Herzen!

   Aber müssen wir Bekehrung zu bekennenden Personen predigen? Einige von euch würden vielleicht spontan sagen: „Geh nach Amerika; geh zu den Wilden und predige Buße und Bekehrung da. Oder wenn du unbedingt ein Feldprediger sein musst, dann geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune; 1Lk 14,23 geh zu den Grubenarbeitern, geh und wandere hin und her, so wie du es immer getan hast, predige Bekehrung zu den Trunkenbolden.“ Bei Gott, dass mein Auftrag erneuert werden möge, dass ich die Kraft und den Geist hätte, um diesem Rat zu folgen!

   Und andere werden vielleicht sagen: „Predige das nicht zu uns; bitte, wer bist du?“ Ich antworte: „Einer, der geschickt wurde, um euch zur Buße zu rufen.“ Und obwohl ich es tun könnte, werde ich euch aktuell nicht zu nahekommen und euch meinerseits fragen: „Wer seid ihr?“ Aber gestattet mir zu beten, dass, während ich predige, Gottes Geist euch helfe, es herauszufinden und euch nicht nur wissen lässt, wer ihr seid, sondern was ihr seid. Und dann werdet ihr nicht länger so zufrieden mit euch selbst sein und auch nicht wütend sein über einen Diener Jesu Christi, dafür, dass er Bekehrung zu euren Seelen predigt.

   Buße und Bekehrung sind fast dasselbe. Der Ausdruck im Text ist komplex und scheint beides zu beinhalten, sowohl was dem vorausgeht als auch was darauf folgt, sich zu Gott umzukehren. Und wenn es dem Herrn wohlgefällt, mich heute Abend so weit zu ehren, nützlich sein zu dürfen sowohl für Sünder als auch für Heilige, werde ich es unternehmen, euch zu zeigen:

Erstens: Was es heißt, sich nicht zu bekehren.

Zweitens: Was es heißt, sich wirklich zu bekehren.

Drittens: Einige Motive anbieten, warum ihr Busse tun und euch bekehren solltet.

Viertens: Einige Einwände beantworten, die von einigen Personen dagegen vorgebracht werden, Busse zu tun und sich zu bekehren. Wenn man dann aber darauf eingeht und sie prüft, dann stellt sich heraus, dass sie es nicht einmal durch reine Spekulation wissen, was echte Bekehrung überhaupt ist.

   Die allgemeine Vorstellung, die viele davon haben, ist: Eine Person bekehrt sich von der Kirche von Rom zur Kirche von England. Es gibt sogar ein spezielles Gebet im großen Gebetbuch, das verwendet wird, wenn jemand öffentlich dem Papsttum in der großen Gemeindeversammlung abschwört. Wenn das getan ist, dieses Gebet gelesen wurde und die Person mit „Amen“ auf das diesbezügliche gemeinsame Gebet der Versammlung geantwortet hat, wünschen alle ihm Glück und danken Gott, dass er sich bekehrt hat; wohingegen, wenn das alles ist, er noch genauso unbekehrt zu Gott ist wie eh und je; er hat sich in Worten vom Papsttum losgesagt, aber niemals den Sünden seines Herzens den Rücken gekehrt. Nun, danach schaut er in die Kirche hinein und mag dieses weiße Ding, das man „Chorhemd“ nennt, nicht. Er schaut und denkt, da sind einige der Überreste der Hure von Babylon immer noch übriggeblieben. „Jetzt“, sagt er, „werde ich mich bekehren.“ Wie? „Ich werde Nonkonformist.“ Also nachdem er sich von der Kirche von Rom zur Kirche von England bekehrt hat, geht er dann zur nonkonformistischen Kirche. Vielleicht könnte ihn die Neugier zu den Methodisten bringen, diesen grässlich mühseligen Geschöpfen, und möglicherweise wird er sich dann ein drittes Mal bekehren, ihm gefällt ihr Predigen, ihm gefällt ihr Singen. „Oh Liebes, ich brauche unbedingt das Gemeindeblatt, ich brauche unbedingt ein Psalmenbuch; ich werde so oft kommen, wie gepredigt wird, oder wenigstens so oft ich kann.“ Und dort setzt er sich hin, und wird ein äußerlich bekehrter Methodist, so sittsam wie möglich. Das passiert auf erstaunliche Art und Weise, und trotzdem ist das alles eine Bekehrung nur von einer Gruppe zu einer anderen. Wenn der Prediger ein oder zwei Zurechtweisungen erteilt, wird es ihn vielleicht verstimmen und er wird sich zu einer anderen Überzeugung bekehren, und all die Zeit bleibt Jesus Christus unbeachtet. Aber das ist Bekehrung nur von Gruppe zu Gruppe, nicht echt und das, was eine Seele in den Himmel bringen wird. Möglicherweise geht jemand noch weiter und bekehrt sich von einer Reihe von Grundsätzen zu einer anderen; er könnte zum Beispiel als Arminianer geboren sein, was alle Menschen von Natur aus sind. Und ein Grund, warum ich denke, dass der Calvinismus recht hat, ist, weil die stolze Natur sich nicht beugen will, um aus Gnade gerettet zu werden. Ihr, die ihr in einem orthodoxen Glauben aufgewachsen seid, unter einem orthodoxen Dienst, könnt nicht leicht nachsichtig sein mit Tausenden, die nichts anderes in ihren Ohren klingeln hören als Arminianismus. Ihr habt die Orthodoxie mit der Muttermilch aufgesogen, und das erzeugt so viele saure und strenge Bekenner. Ich kannte einen harten Mann, der seiner Frau das Christentum einbläute; und so viele schlagen andere Leute mit ihren Bibeln, sodass sie sie durch ihre bitteren Methoden eher daran hindern, an den Mitteln teilzunehmen, die Gott zur Bekehrung vorgesehen hat.

Was ist das anderes, als sich von einer Reihe von Grundsätzen zu einer anderen zu bekehren? Und ich mag diese leidenschaftlich verfechten, ohne von ihnen in das Ebenbild Gottes verwandelt zu werden. Aber manche gehen noch weiter, sie denken, sie sind bekehrt, weil sie reformiert sind. Sie sagen: „Ein reformierter Schürzenjäger macht einen guten Ehemann“, aber ich denke, ein erneuerter Schürzenjäger wird noch einen besseren abgeben. Reformation ist nicht gleich Renovation. Ich mag das Äußere der Schüssel gereinigt haben; 2Mt 23,25 ich mag mich von Gottlosigkeit zur Berücksichtigung von Sitte und Moral gewendet haben; und weil ich nicht mehr fluche und nicht mehr ins Theater gehe, so wie ich es früher normalerweise getan habe, das Kartenspielen aufgegeben habe und vielleicht schlichte Kleidung angezogen habe, und deswegen glaube, oder besser gesagt, es mir einbilde, dass ich mich bekehrt habe; aber trotzdem bleibt der alte Mensch nicht abgetötet, und das Herz ist noch immer nicht erneuert. Wenn ich mich damit vergleiche, wie ich früher gewesen bin und auf meine damaligen Gefährten mit Verachtung herabschaue, dann könnte ich gerade da umso tiefer in meinem Selbst feststecken und in einen schlimmeren und gefährlicheren Zustand geraten als zuvor. Wenn jemand von euch denkt, ich sei zu streng, dann denkt daran: Ihr seid die Person, die ich meine, denn ihr denkt das nur deshalb von mir, weil ich euren Fall berühre. Die Trinker und Sabbatbrecher, Flucher und Lästerer sagen zu uns: „Ihr könnt nie etwas anderes predigen, als gegen uns zu predigen.“ Wie ein guter Mann einmal einem antwortete, der sich über uns Geistliche wegen dieser Art des Predigens beschwerte: „Ich werde euch so aufstellen, dass wir nie wieder gegen euch predigen werden.“  „Und wie?“ „Nun, hört auf mit dem Fluchen und Lästern usw. und dann werden eure Gewissen rein sein, und der Prediger wird über eure Köpfe hinwegsehen.“ Glücklich sind diejenigen, die davon überzeugt worden sind! Ich hoffe, ihr habt mich nicht ein Wort gegen die Reformation sagen hören; ihr habt mich nicht ein Wort dagegen sagen hören, sich von der Kirche Roms zu bekehren; oder sich zur Kirche von England zu bekehren; oder dagegen, tugendhaft zu sein, Nein; all diese Dinge sind richtig an ihrem Platz. Aber alle diese Bekehrungen, die mögt ihr haben und könnt trotzdem euch noch nie wirklich bekehrt haben. Was ist dann Bekehrung überhaupt? Ich werde euch nicht länger auf die Folter spannen, meine Brüder: Der Mensch muss eine neue Schöpfung sein und von seiner eigenen Gerechtigkeit zur Gerechtigkeit des Herrn Jesus bekehrt sein; Überführung wird der geistlichen Bekehrung immer vorausgehen. Und deshalb machen die protestantischen Theologen diese Unterscheidung: Ihr mögt überführt sein, ohne bekehrt zu sein, aber ihr könnt nicht bekehrt sein, ohne überführt zu sein. Und wenn wir wirklich bekehrt sind, dann werden wir uns nicht nur vom sündigen Selbst abwenden und bekehren, sondern wir werden uns auch bekehren vom selbstgerechten Selbst; das ist der Teufel aller Teufel: Denn das selbstgerechte Selbst kann weglaufen und sich selbst verstecken in seinen eigenen Werken, was der Grund ist, warum selbstgerechte Leute so wütend auf Prediger des Evangeliums sind. Es gibt keine solchen Feinde des Evangeliums wie diese. Es gab Juden, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, 3Lk 18,9 die einen Aufruhr verursachten und den Mob gegen die Apostel aufbrachten. Unser Herr klagte die selbstgerechten Pharisäer mit schrecklichen „Wehe euch“ an; und so müssen Prediger sie in Stücke hauen 41Sam 15,33 und sie nicht verschonen 51Sam 15,3, sondern sagen: „Wehe, wehe, wehe all denen, die sich der Gerechtigkeit Jesu Christi nicht unterwerfen!“ 6Röm 10,3 Ich könnte fast sagen, dies war der letzte Schlag, den der Herr Jesus Paulus versetzte, ich meine, um ihn zum echten Christentum umzudrehen. Denn nachdem er ihm einen Schlag versetzt hatte, dass er ein Verfolger sei und schädlich, führte er ihn aus sich selbst heraus, indem er ihm seine Person und sein Amt als Retter offenbarte. „Ich bin Jesus.“ 7Apg 9,5 Deswegen sagt der Apostel: „Ich erachte alles für Dreck, auf dass ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben.“ 8Phil 3,8-9

   Ihr hört, wie er sich selbst bezeichnet, nicht nur als schädlich, als einen Lästerer, sondern auch als einen Pharisäer; und vergeblich mögen wir davon reden, dass wir uns bekehrt haben, bis wir aus uns selbst herausgebracht worden sind; um als arme, verlorene, verdorbene Sünder zum Herrn Jesus Christus zu kommen; um in seinem Blut gewaschen zu werden; um in seine herrliche angerechnete Gerechtigkeit gekleidet zu werden. Die Konsequenz dieser Anrechnung oder Anwendung der Gerechtigkeit eines Mittlers auf die Seele wird eine Bekehrung sein von der Sünde zur Heiligkeit. Ich bin fast versucht zu sagen, es ist pervers, wenn Leute gegen die Lehre der zugerechneten Gerechtigkeit predigen, weil sie Heiligkeit lieben und die Calvinisten beschuldigen, Feinde der Heiligkeit zu sein. Wie können gerade diese angeklagt werden, Feinde der Heiligung zu sein, die so energisch darauf bestehen, dass sie die wahre Frucht und der unzweifelhafte Beweis für die Anrechnung der Gerechtigkeit von Christi ist und für die Anwendung derselben durch den Geist der Gnade? Diejenigen, die wirklich zu Jesus bekehrt und durch Glauben an den Sohn Gottes gerechtfertigt sind, 9Gal 2,16 werden sorgfältig darauf achten, ihre Bekehrung zu beweisen, nicht nur dadurch, dass die Gnade in ihren Herzen eingepflanzt ist, sondern auch dadurch, dass diese Gnade das gesamte Seelenvermögen durchdringt und eine universelle Veränderung im gesamten Menschen bewirkt. Ich predige aus einer Bibel, die sagt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte“ nicht „wird vergehen“ sondern „ist vergangen; „siehe, alles“ nicht nur „wird neu werden“, sondern „ist neu geworden!“ 102Kor 5,17 So wie ein Kind bei der Geburt die verschiedenen Körperteile eines Menschen besitzt, wird es nicht mehr Gliedmaßen haben als jetzt, wenn es neunzig Jahre alt wird, und wenn sich jemand zu Gott bekehrt, dann sind alle Merkmale der neuen Schöpfung da und wachsen bis er ein junger Mann wird und ein Vater in Christus; 111Joh 2,13 bis er reif wird in der Gnade und Gott ihn in die Herrlichkeit hinüber versetzt. Alles, was dahinter zurückbleibt, ist nur der Schatten anstatt der Substanz. Und egal wie jemand uns anklagen mag, Fanatiker zu sein, brauchen wir trotzdem dadurch weder zum Zorn noch zur Trauer bewegt zu werden, weil der heilige Paulus sagt: „Ich leide Geburtswehen, bis Christus in euch Gestalt gewinnt.“ 12Gal 4,19

   Der Urheber dieser Bekehrung ist der Heilige Geist. Es ist nicht ihr eigener freier Wille; es ist nicht moralische Überzeugung; nichts Geringeres als der Einfluss des Geistes des lebendigen Gottes kann diese Veränderung in unseren Herzen effektiv bewirken. Deshalb wird von uns gesagt, dass wir von Neuem geboren sind, geboren aus Gott, aus dem Geist, nicht nur aus Wasser allein, sondern auch aus dem Heiligen Geist: 13Joh 3,3 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. 14Joh 3,6 Und obwohl es einen Wettkampf zwischen diesen beiden Gegensätzen – Fleisch und Geist – gibt und geben wird; aber wenn wir echt bekehrt sind, dann wird der Geist die Oberhand gewinnen; und obwohl für eine Zeit lang Natur und Gnade sich im Schoß einer bekehrten Seele stoßen mögen, wie Jakob und Esau, wird doch der Ältere dem Jüngeren dienen, 151Mo 25,22-23 Jakob wird Esau überlisten und verdrängen oder ihn zumindest unter Kontrolle halten. Möge Gott uns allen gewähren, dass wir so beweisen, dass wir bekehrt sind. Diese Bekehrung, wie auch immer sie zu Hause beginnt, wird sich bald nach außen zeigen; so wie es bald bemerkt wurde, dass die Jungfrau Maria ein Kind erwartete, so wird es bald bemerkt werden, ob Christus im Herzen Gestalt gewinnt. Es wird neue Prinzipien, neue Wege, neue Gesellschaft und neue Werke geben. Es wird eine vollständige Veränderung im Herzen und im Leben geben – das ist Bekehrung. Es beginnt zuerst mit Schrecken und gesetzlichem Bedauern, später dann führt es zu Fröhlichkeit. Zuerst arbeiten wir für das geistliche Leben, später dann aus ihm heraus. Zuerst sind wir in Knechtschaft, später dann empfangen wir den Geist der Kindschaft, um uns nach Gott zu sehnen und zu dürsten, weil es ihm wohlgefallen hat, uns wissen zu lassen, dass er uns in den Himmel aufnehmen wird. Bekehrung bedeutet, von der Hölle zum Himmel umgekehrt zu werden, von der Welt zu Gott. Wir haben niemanden aufgefordert, sein ganzes Hab und Gut zu verkaufen, seinen Laden aufzugeben oder uns irgendetwas zu Füßen zu legen; wenn wir davon reden, von der Welt bekehrt zu werden, meinen wir damit, von der Liebe zu ihr bekehrt zu werden. Das Herz, das einmal mit dem Magnet der göttlichen Liebe berührt worden ist, wendet sich danach für immer seinem Pol zu. Ich denke, es wird von einer Sonnenblume gesagt – obwohl ich nicht sicher bin, ob das immer zutrifft –, dass sie sich der Sonne zuwendet. Ich bin sicher, dass es auf die Blumen des Erlösers zutrifft, die in seinem Garten wachsen; sie schauen nicht nur zur Sonne, sondern sie finden frisches Leben, Wärme und verwandelnden Einfluss von ihm, der ihnen alles in allem ist. 161Kor 15,28 Hier erscheint das Christentum in seiner Herrlichkeit. Hier ist das getane Werk würdig des Sohnes Gottes. Sich nur zu einer Gruppierung zu bekehren, ist es das wert, dass Christus vom Himmel auf die Erde dafür herabkam; dass wir eine Reihe von Prinzipien haben können, ohne dass diese unser Herz beeinflussen? Denn als Kind getauft zu werden, oder so wie einige im Erwachsenenalter aus dem Wasser zu steigen, und sich dann als genauso schlecht herauszustellen wie eh und je, das ist ein klarer Beweis für die Notwendigkeit dafür, mit dem Heiligen Geist getauft zu werden. 17Apg 1,5

   Was sagt ihr zu dieser Veränderung, meine lieben Seelen? Ist sie nicht göttlich, ist sie nicht himmlisch, ist sie nicht der Himmel selbst herabgebracht in die Seele? Habt ihr es gespürt, habt ihr es erlebt? Ich beginne schon damit, euch Religionsunterricht zu erteilen, denn ich könnte eine ganze Predigt darauf verwenden, über Bekehrung zu sprechen. Aber ich fürchte, diejenigen, die unter dem Evangelium sitzen, brauchen Wärme nötiger als Licht. Möge Gott geben, dass wir so viel Wärme in unseren Herzen hätten, wie Licht in unserem Verständnis! Und wenn hier unter euch welche sind, die sich bisher noch nicht bekehrt haben, auf welcher Grundlage hofft ihr auf Bekehrung? Erlaubt mir zu sagen, dass ihr Buße tun und euch bekehren solltet, denn bis dahin könnt ihr niemals, werdet ihr niemals, und solltet ihr niemals wahre Ruhe für eure Seelen finden. Welche falschen Vorstellungen haben die Menschen von der Bekehrung! Sie denken, es sei etwas ganz Schlimmes und haben große Angst davor, sich zu bekehren; weil sie nicht wissen, was es ist, denken sie, es sei etwas Entsetzliches. Ich kannte früher einmal jemanden, der zu den Methodisten kam: „Meine Lieben“, sagte er, „ihr seid so fröhlich, ich wäre froh, wenn ich auch ein Methodist wäre, wenn es eine Mehrheit von ihnen im Land geben würde.“ Aber Gott helfe uns, den Weg zum Himmel mit der Minderheit zu gehen, wenn die Mehrheit nicht folgen will. Und meine lieben Zuhörer, es gibt unter euch keine einzige Seele, die zufrieden ist mit ihrer Position im Leben. Ist es nicht die Sprache eurer Herzen, wenn ihr Lehrlinge seid: „Wir denken, es wird uns gut gehen, wenn wir erst Gesellen sind.“ Und dann als Gesellen: „Es wird uns gut gehen, wenn wir erst Meister sind.“ Wenn ihr ledig seid, denkt ihr: ‚Es wird uns gut gehen, wenn wir erst verheiratet sind.‘ Und ganz bestimmt denkt ihr, es wird euch gut gehen, wenn ihr eine Kutsche besitzt. Ich habe von jemandem gehört, der mit wenig angefangen hat; zuerst wollte er ein Haus, dann sagt er, „Ich will zwei“, dann vier, dann sechs. Und als er sie hatte, sagte er: „Ich denke, ich brauche nichts anderes mehr.“ „Doch“, sagt sein Freund, „du wirst bald etwas anderes brauchen: Einen Leichenwagen und sechs, um dich zu deinem Grab zu tragen.“ Und das ließ ihn zittern. Oh, wenn ihr Christen seid, wenn der Herr euch liebt, dann wird er euch einen Dorn ins Fleisch geben. 182Kor 12,7 Ich habe oft an das gedacht, was ein guter Mann in seinem Tagebuch sagt: „Der Herr gab mir einen Dorn ins Fleisch.“ Unter Politikern sagen sie, wenn sie merken, dass jemand ehrgeizig ist: „Befördert ihn, damit er fällt und sich das Genick bricht.“ So ist es in jeder Lage; hier ist keiner von euch Fünfzigjährigen, der nicht schon viele Veränderungen durchgemacht hat. Habt ihr nicht Dornen gefunden, sogar an der Rose, die so süß geduftet hat, und Dornen, die euch vielleicht so schlimm gestochen haben, dass ihr den Duft der Rose darüber vergessen habt? Und wozu ist all das da, außer um euch zu lehren, dass das Glück nur im Herrn zu finden ist. Wenn eine Seele sich wirklich bekehrt, dann wird es einen Kampf geben, und eine schreckliche Kluft, die niemals gefüllt werden kann, außer mit der Liebe Gottes. Und deshalb, wenn wir sagen: „Tut Buße und bekehrt euch“, dann ist das nichts anderes, als zu sagen: „Tut Buße und seid glücklich.“ In der Tat werden wir nie vollständig glücklich sein, bis wir in den Himmel kommen. O, dass jeder Mensch das Gute an einer jeden Sache von irdischer Natur herabfallen sehen könnte wie die Blätter im Herbst; Gott gewähre, dass dies von jedem einzelnen von euch erkannt werden möge.

   Wenn die Frage gestellt wird, warum ihr Buße tun und euch bekehren solltet, dann antworte ich: Weil ihr ansonsten im Jenseits niemals glücklich sein könnt. Was denkt ihr, was der Himmel ist? „Nun“, sagt der gierige Mann, „ich denke, es ist ein Ort voller Gold.“ Also überlegt ihr, etwas von dem Gold zu stehlen, oder nicht? Andere würden den Himmel sehr gern mögen, wenn es im Himmel einen guten Spieltisch gäbe; wenn es Kartenspiele im Himmel geben würde. Ich habe von einer Dame gehört, die so verrückt nach Spielen war, dass sie, obwohl sie sich bereits in den Qualen des Todes befand, inmitten ihrer Anfälle oder kurz danach, anstatt nach Jesus zu fragen und wo er zu finden sei, fragte: „Was ist Trumpf?“ So wird der Spieler fragen: „Wo ist das Backgammon-Brett? Wo ist der Würfelbecher?“ Er möchte im Himmel gerne seine gottlose Hand schütteln; er wird sagen, „Lasst uns im Himmel einen Spieltisch haben“, wo er, wie er herausfinden wird, das Spiel verloren hat; dass Gott ihn verdammt hat ohne einen Anteil an Christus. Gehen auch zwei miteinander, ohne dass sie übereingekommen sind? 19Am 3,3 Wenn ihr sterbt und Gott hier nicht liebt, wenn ihr es hier nicht lieben könnt, zu Gott zu beten und nicht einmal eine Stunde wachen könnt; 20Mt 26,40 angenommen, ihr würdet plötzlich vom Tod getroffen und in den Himmel gebracht werden, dort gibt es keine solche Sprache und Vergnügungen, was würdet ihr tun? „Nun“, sagt ihr, „diese Methodisten sind anmaßende Leute, sie denken, sie können uns sagen, ob wir in den Himmel kommen oder nicht.“ Der gute Mr. Rogers, ein walisischer Boanerges 21Mk 3,17, predigte in den Bergen und sagte: „Christus ist der Himmel, wenn ich hier Gott anbete und alles Gott zuliebe mache und für Gott tue, ohne auf irgendeine Belohnung auf Erden zu hoffen.“ Meine lieben Brüder, die Teufel würden niemals von einem solchen Elenden in der Hölle geplagt werden wollen; er würde die gesamte Hölle in Aufruhr versetzen. Wenn ein echter Methodist in die Hölle kommen würde, würde der Teufel sagen: „Schmeißt diesen Methodisten hier raus, er ist gekommen, um uns zu quälen!“ Deshalb, ihr müsst euch bekehrt haben, wenn ihr in den Himmel kommen wollt. Dr. Scott sagt, wenn ein natürlicher Mensch in den Himmel gesetzt werden würde, würde es für ihn eine solche Hölle sein, dass er froh wäre, in die Hölle zu gehen, um dort Zuflucht zu suchen. Sie hassen Engel, sie hassen Gott; und so wie Adam sich davor fürchtete, Gott zu begegnen, als er zuerst von ihm abfiel, so hassen auch seine Söhne Gott und fliehen vor ihm weg.

   Ich erwähne noch eine weitere Sache, und zwar dass ihr bekehrt sein müsst oder verdammt werdet. Und das ist einfaches verständliches Deutsch, aber nicht einfacher, als wie mein Meister es gebraucht hat: „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ 22Mk 16,16 Ich habe das Wort nicht stark genug ausgesprochen, das sagt: „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Das ist die Sprache unseres Herrn und es heißt von einem der frühen Prediger, dass er das Wort „verdammt“ so aussprach, dass es alle seine Zuhörer durchdrang. Wir haben Angst davor, das Wort „verdammt“ auszusprechen, aus Furcht, jemanden vor den Kopf zu stoßen; und gleichzeitig verachten sie den Prediger, weil er seinem Meister nicht treu ist. Einige haben gesagt, und stehen auch dazu, dass die Hölle nur eine vorübergehende Strafe sei. Wer hat ihnen das gesagt? Eine vorübergehende Strafe! Niemand anderes als ein schlechtes Gewissen. Ach, geht nach Bedlam 23Psychiatrische Klinik in London! Fragt ein Kind Gottes, was es empfindet, wenn sein Herr abwesend ist. Fragt die Braut, was sie fühlte, als sie rief: „Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt?“ 24Hld 3,3 Fragt ein Kind Gottes, wenn es diese klagende Sprache verwendet: „HERR, warum stehst du so ferne?“ 25Ps 10,1 und es wird euch sagen: „Es ist die Hölle für meine Seele, nur einen einzigen Augenblick ohne die Gegenwart meines Geliebten zu sein.“Und wenn seine Abwesenheit nur für eine Viertelstunde von einem Kind Gottes kaum ausgehalten werden kann, was muss dann jene Seele durchmachen, der befohlen wird für immer von ihm wegzugehen? 26Mt 25,41 Und doch wurden genau diese Worte zu denen gesprochen, die darauf gesetzt hatten, in den Himmel zu kommen. Zu diesen sagt Jesus: „Ich kenne euch nicht.“ 27Mt 25,12 Gott gebe, dass ihr niemals die Bedeutung dieser Worte durch schreckliche Erfahrung kennenlernt! Nun, was sagt ihr? Ich könnte noch ein paar hundert Punkte mehr bringen, aber ich habe mich dafür entschieden, so wenig wie möglich zu machen, damit ihr sie euch merken könnt. Ich sage, Bekehrung macht euch glücklich im Jenseits und ohne sie seid ihr verdammt für immer.

   „Ist das so?“ 28Apg 7,1 Nun dann, meine lieben Zuhörer, denkt ihr, dass es irgendeinen Einwand gegen die Bekehrung geben kann, denkt ihr, dass irgendein Argument dagegen vorgebracht werden kann, sich direkt zu Gott umzukehren? Ist hier irgendjemand, der sich einen Moment Zeit nimmt, um nachzudenken, der dann nicht sagen würde: „Obwohl du auf eine schroffe, zusammenhanglose Art redest, ist dennoch etwas Wahres dran an dem, was du sagst; ich glaube, die Menschen sollten sich bekehren.“ Aber der allgemeine Tenor ist: „Ich mache mir nichts draus, mich jetzt schon zu bekehren; wir denken, es ist noch genug Zeit, sich zu bekehren.“ Verhält man sich dann nicht so wie der Kardinal, dem gesagt wurde, er sei zum Papst gewählt worden und man wünsche, er solle noch in dieser Nacht kommen und sich die Ehre des Papsttums übertragen lassen? Doch da es bereits spät war, sagte er: „Das ist kein Werk der Finsternis, ich werde es aufschieben bis zum Morgen.“ Noch vor dem Morgen wählten sie dann einen anderen Papst, und er verlor seine dreifache Krone. Vielleicht denkt ihr daran, es bis zum Morgen aufzuschieben, obwohl ihr vor dem Morgen verdammt sein könntet. Bitte, warum wollt ihr euch nicht jetzt bekehren? Wenn ihr im Gefängnis wärt und jemand würde euch von dort herausholen, dann würdet ihr doch lieber noch heute Nacht vor dem Morgen herausgelassen werden wollen, damit ihr besser schlafen könnt; warum wollt ihr also nicht das für eure Seele tun, was ihr für euren Körper tun würdet? „Nun, ich würde mich ja bekehren, aber man wird mich auslachen.“ Angenommen, euch würde versprochen werden, dass ihr ein Lotterielos bekommen könnt, was euch zehntausend Pfund gewinnt, aber dafür müsst ihr euch auslachen lassen euer ganzes Leben lang. Jeder würde sagen: „Gebt mir die zehntausend Pfund und nennt mich Methodist, solange ich lebe.“ Also wenn ihr Gott und eure Seele lieben würdet, würdet ihr sagen: „Gebt mir Gott und nennt mich, was ihr wollt.“Ihr fürchtet euch davor, ausgelacht und verspottet zu werden und schleicht hier und dort herum, weil es dort nicht so nach Methodismus riecht wie hier. Steckt eure Kokarden an eure Hüte und lasst die Welt sehen, dass ihr euch nicht für Gottes Abzeichen schämt. Schaut euch die Welt an: Lasst den Teufel und seine Agenten zu euch predigen, sie verkünden ihre Sünde wie Sodom; sie schämen sich nicht, zu Bällen und Versammlungen zu gehen, zu Partys und Vergnügungen oder sich den Pferderennen zu verschreiben. Ist das Evangelium die Zierde unter allen Ländern, 29Hes 20,6 und schämt ihr euch für das Evangelium?

   Was denkt ihr, wenn ihr hundert Pfund ausgegeben hättet, um einen Beruf zu erlernen, würdet ihr dann sagen: „Ich werde es nie schaffen.“ Nein, ihr würdet durchhalten und durch Fleiß einen ausgezeichneten Mechaniker abgeben oder einen bewundernswerten Kaufmann; und denkt ihr, dass ihr in den Himmel kommen könnt ohne ein wenig Mühe? Denkt ihr, ein Leopard kann seine Flecken ändern oder ein Äthiopier seine Haut abstreifen? 30Jer 13,23 Können wir irgendeine Sache haben, um unsere Körper zu ernähren ohne die Arbeit von bestimmten Personen? Und deswegen ist uns befohlen, „unsere Rettung zu verwirklichen mit Furcht und Zittern.“ 31Phil 2,12 Erinnert euch daran, unser Erlöser wird das geknickte Rohr nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; 32Jes 42,3 er wird die Mutterschafe sanft leiten. 33Jes 40,11 Wir sind wie schlechte Schwimmer: Manche Leute setzen einen Fuß ins Wasser und schreien „Oh!“, und dann den anderen, aber ein guter Schwimmer springt auf einmal hinein und kommt erfrischt wieder heraus. Gott gebe, wir könnten es so machen, auf einmal in Gott hineinspringen, und Gott wird in der Tat unsere Seelen erfrischen.

   „Aber“, sagt ihr, „alles zu seiner Zeit; ich will mich lieber noch nicht bekehren.“ Nun, wie alt seid ihr jetzt? Ich habe jetzt ein mittleres Alter erreicht. Angenommen, ihr seid vierzehn. Denkt ihr nicht, dass es Zeit ist, sich zu bekehren? Und trotzdem sind hier sehr viele, ich wage es zu behaupten, zwanzig Jahre alt und haben sich noch nicht bekehrt. Manche meinen, dass die meisten Leute, die sich bekehren, es tun, bevor sie 30 sind. Gestern Abend wurde ein junger Mann in Tottenham Court beerdigt, der erst siebzehn Jahre alt war, ein frühes Monument der freien Gnade! Seid ihr vierzig oder fünfzig, ist es nicht Zeit? Ist es Zeit für die armen Gefangenen, die morgen früh gehängt werden sollen, sich zu bekehren? Wenn es Zeit ist für sie, dann ist es Zeit für euch, denn ihr könntet vor ihnen tot sein. Da war eine arme Frau, erst vor zwei oder drei Tagen, die auf schockierende Weise verwünschte und fluchte– jetzt ist sie ein toter Leichnam, wurde plötzlich hinweggenommen und verstarb. Gott gebe, dass das keinem von euch passiert. Der einzige Weg, dies zu verhindern, ist, dazu befähigt zu werden, zu erkennen, dass „jetzt die willkommene Zeit ist, jetzt ist der Tag des Heils. 342Kor 6,2Lasst mich kurz umherblicken, und was glaubt ihr, was ich dabei gedacht habe? Nun, dass es ein wahrer Segen ist, dass wir nicht schon tausendmal in der Hölle gelandet sind. Wie viele sind dort in der Hölle, die zu sagen pflegten: „Herr, bekehre mich, aber nicht jetzt.“? Einer der guten alten Puritaner sagt: „Die Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen.“ Also, könnt ihr es mir jetzt übelnehmen, könnt ihr es den Dienern Christi übelnehmen, wenn das der Fall ist, könnt ihr es uns übelnehmen, dass wir nach euch rufen, dass wir uns für eure Seelen verwenden und aufreiben? Es ist einfach für euch, zu kommen und das Evangelium zu hören, aber ihr wisst nicht, was wir für Nächte und Tage haben, welche Schmerzen wir in unseren Herzen haben, wie wir Geburtswehen erleiden, bis Jesus Christus in euren Seelen Gestalt annimmt. 35Gal 4,19 Ihr Männer, Brüder und Väter, hört! 36Apg 7,2 Gott helfe euch: Lasst euch retten, lasst euch retten, lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! 37Apg 2,40 Heute Nacht sitzt jemand bei den Gefangenen. Wenn sie einen von ihnen schlafend finden, dann klopfen sie und rufen und die Wärter schreien: „Aufwachen!“ Ich habe gehört, dass der jetzige Gefängnispfarrer die ganze Nacht vor ihrer Hinrichtung bei ihnen sitzt. Seid also nicht wütend auf mich, wenn ich an eure Türen klopfe und rufe: „Arme Sünder, aufwachen, aufwachen!“ Und Gott helfe dir, dich darum zu kümmern, dass du heute Nacht nicht in einem unbekehrten Zustand schläfst.

   Das Gericht ist bereits eröffnet, der Henker steht bereit, und vor morgen früh, bereits lange vor morgen früh könnte Jesus über einige von euch sagen: „Bindet ihnen Hände und Füße!“ 38Mt 22,13 Den Gefangenen werden morgen früh die Hände auf den Rücken gebunden, ihre Daumenschellen müssen angelegt werden und ihre Fesseln entfernt werden, sie müssen fest an den Karren gebunden werden, die Kapuze wird ihnen über das Gesicht gezogen, und das schreckliche Signal wird gegeben. Wenn ihr ihre Verwandten wärt, würdet ihr nicht weinen? Seid dann also nicht wütend über einen armen Prediger dafür, dass er über diejenigen weint, die nicht für sich selbst weinen wollen. Wenn ihr über mich lacht, ich weiß, dass Jesus lächelt. Ich kann nicht auf Kommando weinen, der Herr Jesus Christus sei gepriesen, dass ich rein bin vom Blut von euch allen. 39Apg 20,26 Wenn ihr verdammt werdet, aus Mangel an Bekehrung, dann erinnert euch daran, dass ihr nicht verdammt werdet aus Mangel an Warnungen. Tausende, zu denen das Evangelium nicht gepredigt worden ist, können sagen: „Herr, wir haben nie gehört, was Bekehrung ist.“ Aber ihr seid Evangeliums-fest, und wenn es in der Hölle irgendeinen Ort gibt, der tiefer ist als die anderen, dann wird Gott anordnen, dass ein Evangeliums-verachtender Methodist dorthin platziert wird. Ihr werdet schreckliche Qualen erleiden; wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden. 40Lk 12,48 Wie furchtbar, wenn ein Geistlicher nach dem anderen, ein Prediger nach dem anderen sagen werden: „Herr, Gott, ich habe gepredigt, aber sie wollten nicht hören.“ Denkt darüber nach, ihr „Bekenner“, und möge Gott euch zu „Besitzern“ machen!

   Ihr, die ihr ein wenig besitzt und euch wirklich bekehrt habt, Gott bekehre euch und mich jede Stunde des Tages. Denn es gibt keinen Gläubigen auf der Welt, der nicht etwas in sich hätte, wovon er sich bekehren sollte; der Abriss des alten Hauses und der Aufbau des neuen, das ist ein Werk bis zum Tod. Denkt nicht, dass ich nur zu den Unbekehrten spreche, sondern auch zu euch, die sich bereits bekehrt haben. Gott bekehre euch vom langen Liegenbleiben im Bett am Morgen; Gott bekehre euch von eurer Anpassung an die Welt; Gott bekehre euch von Lauheit; Gott bekehre uns von zehntausend Dingen, von denen unsere eigenen Herzen sagen müssen, dass wir davon bekehrt werden möchten; dann werdet ihr den Geist des lebendigen Gottes haben. Verfallt nicht in eine verfluchte antinomische Denkweise und sagt: „Ich danke Gott, ich habe den Kern der Sache in mir; ich danke Gott, dass ich mich vor zwanzig oder dreißig Jahren bekehrt habe; und einmal in Christus, immer in Christus; und obwohl ich in ein Wirtshaus gehen und Karten spielen kann oder Ähnliches, ja trotzdem, ich preise Gott, ich bin bekehrt.“ Egal, ob ihr früher bekehrt wart oder nicht, jetzt seid ihr verkehrt; und möge Gott euch alle bekehren zu einem Christentum ganz nah mit Gott!

   Ihr älteren Bekenner, zieht nicht die jüngeren von Gott weg, indem ihr sagt: „Ach, ihr werdet nach und nach vom Berg herunterkommen; ihr werdet nicht immer so leidenschaftlich sein.“ Und anstatt die armen Seelen zu ermutigen, werdet ihr sie herunterziehen, weil ihr eure erste Liebe verlassen habt. 41Offb 2,4 Möchtet ihr, dass Jesus Christus euch beim Nickerchen erwischt, und eure Lampen sind nicht vorbereitet? 42Mt 25,5-7

   O ihr Diener des höchsten Gottes, wenn einige von euch heute Abend hier sind, obwohl ich der größte aller Sünder 431Tim 1,15 und der geringste unter allen Heiligen 44Eph 3,8 bin, lasst euch das Wort der Ermahnung gefallen. Ich bin sicher, ich predige jetzt auf mitfühlende Weise. Gott weiß, dass ich selten nach drei Uhr morgens noch schlafe. Ich bete jeden Morgen: „Herr, bekehre mich und mache mich am heutigen Tag mehr zu einer neuen Schöpfung.“ Ich weiß, dass ich von tausend Dingen bekehrt werden möchte, und von zehntausend mehr. Herr Gott, bekehre mich; Herr Gott, erneuere dieses Werk.“

   Ihr jungen Leute, ich beschwöre euch, darüber nachzudenken; möge Gott, euch helfen, Buße zu tun und bekehrt zu werden zu ihm, der um euch wirbt und euch einlädt. Ihr mittelalten Leute, o dass ihr Buße tun und euch bekehren würdet. Ihr älteren Leute mit den grauen Köpfen, der Herr bringe euch dazu, Buße zu tun und euch zu bekehren, damit ihr dadurch beweisen mögt, dass eure Sünden ausgetilgt sind. O, ich könnte predigen, bis ich mich selbst zu Tode predige; ich würde mich freuen, mich selbst zu Tode zu predigen, wenn Gott euch bekehren würde! Oh, Gott segne sein Werk an euch, damit ihr blüht und Früchte hervorbringt für Gott. Amen und Amen.

Fussnoten

  • 1
    Lk 14,23
  • 2
    Mt 23,25
  • 3
    Lk 18,9
  • 4
    1Sam 15,33
  • 5
    1Sam 15,3
  • 6
    Röm 10,3
  • 7
    Apg 9,5
  • 8
    Phil 3,8-9
  • 9
    Gal 2,16
  • 10
    2Kor 5,17
  • 11
    1Joh 2,13
  • 12
    Gal 4,19
  • 13
    Joh 3,3
  • 14
    Joh 3,6
  • 15
    1Mo 25,22-23
  • 16
    1Kor 15,28
  • 17
    Apg 1,5
  • 18
    2Kor 12,7
  • 19
    Am 3,3
  • 20
    Mt 26,40
  • 21
    Mk 3,17
  • 22
    Mk 16,16
  • 23
    Psychiatrische Klinik in London
  • 24
    Hld 3,3
  • 25
    Ps 10,1
  • 26
    Mt 25,41
  • 27
    Mt 25,12
  • 28
    Apg 7,1
  • 29
    Hes 20,6
  • 30
    Jer 13,23
  • 31
    Phil 2,12
  • 32
    Jes 42,3
  • 33
    Jes 40,11
  • 34
    2Kor 6,2
  • 35
    Gal 4,19
  • 36
    Apg 7,2
  • 37
    Apg 2,40
  • 38
    Mt 22,13
  • 39
    Apg 20,26
  • 40
    Lk 12,48
  • 41
    Offb 2,4
  • 42
    Mt 25,5-7
  • 43
    1Tim 1,15
  • 44
    Eph 3,8