Das Innewohnen des Geistes, das gemeinsame Privileg aller Gläubigen

Johannes 7,37-39: „Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben.“

Nichts hat die Wirkung des Kreuzes Christi mehr gemindert; nichts war für schwache Geister ein größerer Stolperstein und Stein des Anstoßes als die heute unter uns weit verbreitete Annahme, dass das meiste, was im Evangelium Jesu Christi enthalten ist, nur für die ersten und unmittelbaren Nachfolger unseres Herrn bestimmt war und folglich auf einhundert oder zweihundert Jahre beschränkt war. Dementsprechend lesen viele heute das Leben, die Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi auf die gleiche Weise, wie Caesars Kommentare oder die Eroberungen Alexanders gelesen werden: Als Geschehnisse, die eher dazu gedacht sind, Anlass zu Spekulationen zu geben, als dazu, noch einmal in uns und durch uns durchlebt zu werden.

   Was so für die Lehren des Evangeliums im Allgemeinen gilt, gilt es auch für die Wirkung des Geistes Gottes auf die Herzen der Gläubigen im Besonderen; denn kaum erwähnen wir die Notwendigkeit, den Heiligen Geist in diesen letzten Tagen so wie früher zu empfangen, werden wir von einigen sofort als Schwärmer und Verrückte angesehen; und von anderen wird uns unterstellt, dass wir das Volk vorsätzlich täuschen und die etablierte Verfassung der Kirche untergraben.

   Urteilt ihr also, ob es nicht höchste Zeit ist, dass die wahren Diener Jesu, die Teilhaber dieser himmlischen Gabe geworden sind, ihre Stimmen wie eine Posaune erheben, wenn sie nicht wollen, dass diese Seelen zugrunde gehen, für die der Herr Jesus sein kostbares Blut vergossen hat; und mit aller Kühnheit erklären, dass der Heilige Geist das gemeinsame Vorrecht und der gemeinsame Teil aller Gläubigen zu allen Zeiten ist und dass wir, ebenso wie die ersten Christen, den Heiligen Geist empfangen müssen, bevor wir wirklich Kinder Gottes genannt werden können.

   Deshalb (und auch um die aktuellen Feiertage unserer Kirche „Whitsuntide“ („Pfingsten“) zu erklären) habe ich die Worte dieser Verse ausgewählt.

   Sie wurden von Jesus Christus gesprochen, als er beim Laubhüttenfest war. Unser Herr nahm am Tempelgottesdienst im Allgemeinen und an den Festen der jüdischen Gemeinde im Besonderen teil. Das Fest, bei dem er jetzt anwesend war, war das Laubhüttenfest, das die Juden gemäß Gottes Anordnung zum Gedenken an ihr Leben in Zelten feierten.

Am letzten Tag dieses Festes war es für viele fromme Menschen Brauch, Wasser von einem bestimmten Ort zu holen, es auf ihre Köpfe zu gießen und dabei diese Hymne aus Jesaja zu singen: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils.“ 1Jes 12,3 Unser Herr beobachtete das und weil es seine gängige Praxis war, alles, was ihm begegnete, zu vergeistlichen, ruft er: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir (statt zu diesem Brunnen) und trinke. Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt (wo es heißt: „Gott wird Wasser aus einem trockenen Felsen sprudeln lassen“ und dergleichen), Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Und damit wir wissen, was unser Erlöser mit diesem lebendigen Wasser meinte, fügt der Evangelist sofort hinzu: „Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten.“

Im folgenden Diskurs werde ich hauptsächlich auf die letzten Worte eingehen.

  • Erstens werde ich kurz zeigen, was mit dem Wort Geist gemeint ist.
  • Zweitens: Dass dieser Geist das gemeinsame Privileg aller Gläubigen ist.
  • Drittens werde ich das Fundament aufzeigen, auf dem diese Lehre beruht.
  • Und als Letztes werde ich mit einer allgemeinen Ermahnung abschließen, an Jesus Christus zu glauben, wodurch allein wir den Heiligen Geist empfangen können.

Erstens zeige ich, was mit dem Wort „Geist“ gemeint ist.

   Unter „dem Geist“ ist offensichtlich der Heilige Geist zu verstehen, die dritte Person in der ewig gesegneten Dreieinigkeit, wesensgleich und gleich-ewig mit dem Vater und dem Sohn, von beiden ausgehend und ihnen doch gleich. Denn um die Worte unserer Kirche in unserem heutigen Amt zu gebrauchen: Das, was wir von der Herrlichkeit des Vaters glauben, das Gleiche glauben wir von dem Sohn und dem Heiligen Geist, ohne jeden Unterschied und absolut gleichwertig.

 So sagt der heilige Johannes in seinem ersten Brief, Kap. 5, Vers 7: „Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.“ Und als unser Herr seinen Aposteln den Auftrag gab, hinzugehen und alle Völker zu lehren, 2Mt 28,19 befahl er ihnen, auf den Namen des Heiligen Geistes sowie des Vaters und des Sohnes zu taufen. Und der heilige Petrus sagte in Apostelgeschichte 5,3 zu Hananias: „Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen hast?“ Und er sagt in Vers 4: „Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott.“ Aus allen diesen Versen geht klar hervor, dass der Heilige Geist wahrhaftig und korrekt Gott ist genauso wie der Vater und der Sohn. Das ist ein unaussprechliches Geheimnis, aber ein Geheimnis, das Gott offenbart hat und deshalb müssen wir ihm von ganzem Herzen zustimmen: Wir sehen, dass Gott nicht ein Mensch ist, dass er lügt, noch der Sohn eines Menschen, dass er bereut. 34Mo 23,19

Zweitens fahre ich damit fort, zu beweisen, dass der Heilige Geist das gemeinsame Privileg aller Gläubigen ist.

   Aber hier möchte ich nicht so verstanden werden, dass der Empfang des Heiligen Geistes uns dazu befähigt, Wunder zu wirken oder äußere Zeichen und Wunder vorzuweisen. Ich gebe unseren Gegnern in diesem Punkt recht, dass so zu tun, als ob man in diesem Sinne inspiriert sei, bedeutet, im Denken über das hinauszugehen, was geschrieben steht. 41Kor 4,6 Vielleicht kann es nicht bewiesen werden, dass Gott jemals auf diese außergewöhnliche Weise eingegriffen hat, außer wenn eine neue Offenbarung etabliert werden sollte, so wie bei den ersten Schauplätzen des mosaischen Zeitalters und des Zeitalters des Evangeliums; und ich für meinen Teil kann nicht anders, als dem Geist von denen, die in unserer Zeit auf einer Wiederholung solcher Wunder bestehen, zu misstrauen. Weil die Welt jetzt dem Namen nach christlich geworden ist (obwohl, Gott weiß es, nur noch wenig von der Kraft unter uns übrig ist), bedarf es nicht äußerlicher Wunder, sondern nur einer innerlichen Kooperation des Heiligen Geistes mit dem Wort, um zu beweisen, dass Jesus der Messias ist, der in die Welt kommen sollte.

.. Außerdem wenn es dir möglich wäre, oh Mensch, Glauben zu haben, um Berge zu versetzen oder Teufel auszutreiben; ja, könntest du in Sprachen der Menschen und der Engel reden, 51Kor 13,1 ja, und der Sonne gebieten, mitten am Himmel stehenzubleiben, 6Jos 10,13 was würden dir all diese Gaben des Geistes nützen, wenn du nicht auch zum Mitteilhaber der heiligenden Gnade gemacht wärst? 7Phil 1,7 Saul hatte eine Zeit lang den Geist, der einen leitet, ein anderer Mensch zu werden, und war dennoch wahrscheinlich ein Verworfener. Und viele, die im Namen Christi die Teufel austreiben, werden am Ende von ihm verleugnet werden. 8Mt 7,22-23 Wenn du also nur die Gaben und nicht die Gnaden des Heiligen Geistes hättest, würden sie nur dazu dienen, dich umso feierlicher in die Hölle zu führen.

   Hier stimmen wir also mit unseren Gegnern überein und geben bereitwillig zu, dass wir nicht in diesem Sinn inspiriert sind, wie es die ersten Apostel unseres Herrn waren. Aber außer die Menschen haben Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören, wie können sie dann den letzten Teil des Verses lesen und nicht bekennen, dass der Heilige Geist in einem anderen Sinn das gemeinsame Vorrecht aller Gläubigen ist bis an der Welt Ende? 9Mt 28,30 „Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben.“ Beachtet bitte, er sagt nicht, diejenigen, die für ein oder zwei Jahrhunderte lang an ihn glauben, sondern diejenigen, die allgemein oder zu allen Zeiten und an allen Orten an ihn glauben. Wenn wir also nicht beweisen können, dass der heilige Johannes diese Worte unter dem Einfluss einer Sinnestäuschung geschrieben hat, müssen wir glauben, dass auch wir den Heiligen Geist empfangen werden, wenn wir mit ganzem Herzen an den Herrn Jesus glauben.

   Nochmal: Unser Herr, kurz vor seiner bitteren Passion, als er im Begriff war, seine Seele als Opfergabe für die Sünden der auserwählten Welt darzubringen; als sein Herz am größten war und er zweifellos die allergroßartigste Gabe für seine Jünger verlangte, betet er: Dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein;10Joh 17,21 das heißt, dass alle seine wahren Anhänger durch seinen Heiligen Geist mit ihm vereint sein würden, durch eine ebenso reale, lebendige und mystische Verbindung, wie sie zwischen Jesus Christus und dem Vater besteht.

   Ich sage: „Alle seine wahren Anhänger“; denn aus den eigenen Worten unseres Herrn geht klar hervor, dass er uns und alle Gläubigen im Blick hatte, als er dieses Gebet sprach: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden.“ 11Joh 17,20 Wenn wir also unseren Herrn nicht behandeln wie die Hohepriester und ihn als Gotteslästerer betrachten, müssen wir bekennen, dass alle, die an Jesus Christus glauben, durch das Wort oder die Dienste seiner Knechte, mit Jesus Christus verbunden werden und zu Mitteilhabern des Heiligen Geistes gemacht werden.

   In letzter Zeit ist viel Lärm um das Wort „Schwärmer“ gemacht worden, und es wurde als Schimpfwort auf die Prediger des Evangeliums geworfen; aber jeder Christ im eigentlichen Sinne des Wortes muss ein begeisterter Schwärmer sein; das heißt, er muss von Gott inspiriert sein oder Gott durch seinen Geist in sich haben. Der heilige Petrus sagt uns: „Gott hat uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt, damit wir durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werden.“ 122Petr 1,4 Unser Herr betet, „dass wir alle eins seien, wie der Vater und er eins sind“; und unsere eigene Kirche sagt uns in Übereinstimmung mit diesen Texten der Heiligen Schrift in ihrem hervorragenden Amt des Abendmahls, dass diejenigen, die das Sakrament würdig empfangen, „in Christus wohnen und Christus in ihnen; dass sie eins mit Christus sind und Christus mit ihnen.“ Und doch müssen Christen ihren Namen als böse verwerfen lassen 13Lk 6,22 und insbesondere Pastoren müssen sich als Verführer des Volkes schief ansehen lassen, dafür, dass sie behaupten, dass wir wirklich mit Gott vereint sein müssen, indem wir den Heiligen Geist empfangen. Entsetzt euch darüber, ihr Himmel! 14Jer 2,12

   Tatsächlich möchte ich nicht sagen, dass alle unsere schriftgelehrten Prediger diese Lehre in ausdrücklichen Worten leugnen; aber letzten Endes tun sie es doch; denn sie reden ausdrücklich gegen innere Empfindungen und sagen, wir könnten den Geist Gottes haben, ohne ihn zu fühlen, was in Wirklichkeit bedeutet, die Sache selbst zu leugnen. Und würde ich die Absicht haben, den Fortschritt des Evangeliums zu behindern und das Reich der Finsternis zu errichten, dann würde ich herumlaufen und den Menschen erzählen, sie könnten den Geist Gottes haben und ihn trotzdem nicht spüren.

   Aber um zurückzukommen: Als unser Herr im Begriff war, zu seinem Vater und unserem Vater, zu seinem Gott und unserem Gott aufzusteigen, gab er seinen Aposteln diesen Auftrag: „Geht und lehrt alle Völker und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ 15Mt 28,19 Und dementsprechend lehren und taufen wir in diesem Auftrag in diesem und jedem Zeitalter der Kirche. Und wir übersetzen zwar die Worte so: „sie auf den Namen taufen.“ Doch da der Name Gottes im Vaterunser und an mehreren anderen Stellen seine Natur bezeichnet, könnten sie genauso gut so übersetzt werden: „Tauft sie in die Natur des Vaters, in die Natur des Sohnes und in die Natur des Heiligen Geistes.“ Konsequenterweise, wenn wir also alle in die Natur des Heiligen Geistes getauft werden müssen, bevor unsere Taufe wirksam zur Errettung ist, ist es offensichtlich, dass wir alle tatsächlich den Heiligen Geist empfangen müssen, bevor wir sagen können, dass wir wirklich an Jesus Christus glauben. Denn niemand kann sagen „Jesus ist mein Herr“, außer dem, der so den Heiligen Geist empfangen hat.

   Zahlreiche andere Textstellen könnten zitiert werden, um diese Lehre, wenn möglich, noch deutlicher zu machen; aber es erstaunt mich, dass irgendjemand, der sich selbst ein Mitglied nennt; viel mehr noch, dass viele, die Prediger in der Kirche von England sind, es wagen sollten, ihre Lippen dagegen aufzutun.

   Und doch sage ich es mit Trauer, Gott ist mein Richter, dass Personen aus der etablierten Kirche im Allgemeinen darüber weniger wissen als irgendwelche Andersdenkenden.

   Aber, meine lieben Brüder, was habt ihr getan? Wie oft haben eure Herzen eure Lippen belogen, wie oft habt ihr Gott das Opfer von Toren gebracht 16Pred 4,17 und eure Gebete in Sünde verwandelt, wenn ihr unsere kirchliche Liturgie gutheißt und sie benutzt und dennoch leugnet, dass der Heilige Geist der Anteil aller Gläubigen ist?

   Bei der täglichen Absolution ermahnt der Pastor die Menschen zu beten, dass „Gott ihnen Buße und seinen Heiligen Geist schenke.“ Bei der Kollekte an Weihnachten haben wir gebetet, dass „wir uns immer mehr über den Trost des Heiligen Geistes freuen mögen“; und im Schlussgebet, das wir jeden Tag sprechen, beten wir nicht nur darum, dass die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes, sondern auch, dass „die Gemeinschaft des Heiligen Geistes“ für immer mit uns allen sei.

   Jetzt naht sich wieder eine feierliche Zeit für manche; ich meine die Ostertage, an deren Ende alle, die zum Amt eines Diakons geweiht werden sollen, vor den Augen Gottes und in der Gegenwart der Gemeinde erklären müssen, dass „sie darauf vertrauen, dass sie innerlich vom Heiligen Geist bewegt sind, diese Verwaltung auf sich zu nehmen.“ Und an diejenigen, die zu Priestern geweiht werden sollen, soll der Bischof diese feierlichen Worte wiederholen: „Empfange du den Heiligen Geist, jetzt übergeben an sie, durch die Auflegung unserer Hände.“ Und doch, oh, dass ich keinen Grund hätte, es auszusprechen, wagen es viele, die unsere Formen verwenden, und viele, die dieses gute Bekenntnis bezeugt haben, dennoch, sowohl gegen die Notwendigkeit, jetzt den Heiligen Geist zu empfangen zu reden als auch zu predigen; und nicht nur das, sondern sie beschimpfen auch diejenigen, die darauf bestehen, lauthals als Verrückte, Schwärmer, Schismatiker, welche die etablierte Verfassung untergraben würden. Aber ihr seid die Schismatiker, ihr seid der Fluch der Kirche von England, die immer schreien: „Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN;17Jer 7,4 und dabei die Menschen aus unserer Gemeinschaft verhungern lasst, indem ihr ihnen nur die trockenen Schoten 18Lk 15,16 toter Moral zu essen gebt und ihnen das gemästete Kalb nicht herbringt; 19Lk 15,23 ich meine damit die Lehren über das Wirken des gesegneten Geistes Gottes. Aber hierin liegt das Unglück; viele von uns werden nicht vom Heiligen Geist geführt und daher ist es kein Wunder, dass wir nicht gefühlvoll von ihm sprechen können. Wir unterschreiben unsere Artikel und machen sie zu einem Schlüssel, um innerhalb der Kirche befördert zu werden, und predigen dann im Widerspruch zu den Artikeln, die wir unterschrieben haben. Es liegt mir fern, dem ganzen Klerus diese abscheuliche Heuchelei vorzuwerfen; nein, gesegnet sei Gott, es gibt noch einige unter uns, die es wagen, die Lehren der Reformation aufrechtzuerhalten und die Wahrheit zu predigen, wie sie in Jesus ist. Aber ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht; 20Röm 9,1 die meisten Geistlichen sind von unseren Artikeln abgefallen und sprechen nicht im Einklang mit ihnen oder den gesunden Worten der Heiligen Schrift. Wehe diesen blinden Leitern der Blinden! 21Mt 15,14 Wie könnt ihr der Verdammnis der Hölle entkommen?

   Weder eure (fälschlicherweise so genannte) Gelehrsamkeit, noch eure Beförderung können euch vor dem gerechten Urteil Gottes bewahren. Nur noch eine kleine Weile, 22Heb 10,37 und wir werden alle vor dem Gericht Christi erscheinen; dort, dort werde ich euch treffen; dort wird Jesus Christus, der große Hirte und Bischof der Seelen, 231Petr 2,25 bestimmen, wer die falschen Propheten sind; wer sind die Wölfe im Schafspelz? 24Mt 7,15 Diejenigen, die sagen, dass wir jetzt den Heiligen Geist empfangen und spüren müssen, oder diejenigen, die sich dagegen aussprechen, dass es eine Lehre des Teufels sei.

   Aber ich kann nicht mehr; es ist eine unangenehme Rede, andere Menschen zu tadeln, ganz besonders die im geistlichen Dienst; und nichts anderes würde es entschuldigen als die Notwendigkeit. Jene Notwendigkeit, die unserem Herrn selbst so viel „Wehe euch!“ gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer, die schriftkundigen Obersten und Lehrer der jüdischen Religion, abverlangte; und gewiss, wenn ich es ertragen könnte, Menschen aus Mangel an Erkenntnis zugrunde gehen 25Hos 4,6 zu sehen und dabei gegenüber denen zu schweigen, die ihnen den Schlüssel des wahren Wissens vorenthalten, dann würden die Steine schreien. 26Lk 19,40

   Wollen wir der Kirche ihre ursprüngliche Würde zurückgeben, besteht der einzige Weg darin, die Lehre Christi und die Artikel, denen wir uns angeschlossen haben, zu leben und zu predigen. Dann werden wir feststellen, dass die Zahl der Andersdenkenden täglich abnehmen wird und die Kirche von England zur Freude der ganzen Erde 27Ps 48,3 werden wird.

Drittens zeige ich die Vernünftigkeit dieser Lehre auf.

   Ich sage: Die Vernünftigkeit dieser Lehre; denn so töricht sie auch für den natürlichen Menschen erscheinen mag, 281Kor 2,14 für diejenigen, die das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, 29Heb 6,5 erscheint sie gegründet auf der höchsten Vernunft; und ist für diejenigen, die Augen zum Sehen haben, sogar zu einer Beweisführung fähig; ich sage: Eine Beweisführung. Denn sie beruht auf dieser selbstverständlichen Wahrheit, dass wir gefallene Geschöpfe sind oder, um den Ausdruck der Heiligen Schrift zu verwenden, „in Adam alle sterben.“ 301Kor 15,22

   Ich weiß tatsächlich, dass es mittlerweile unter uns nichts Ungewöhnliches ist, die Lehre von der Erbsünde sowie die Göttlichkeit Jesu Christi zu leugnen; aber diejenigen, die es leugnen, sind dazu verpflichtet, zunächst die Autorität der Heiligen Schriften zu widerlegen; wenn du, du Ungläubiger, beweisen kannst, dass das Buch, das wir die Bibel nennen, nicht die lebendigen Orakel Gottes enthält; wenn du beweisen kannst, dass heilige Menschen von früher dieses Buch nicht geschrieben haben, weil sie innerlich vom Heiligen Geist bewegt wurden, dann werden wir die Lehre von der Erbsünde aufgeben; aber wenn du das nicht kannst, müssen wir darauf bestehen, dass wir alle in Sünde empfangen und in Schuld geboren werden; 31Ps 51,7 wenn schon aus keinem anderen, so doch aus diesem einen Grund, weil dieser Gott, der nicht lügen kann, 32Tit 1,2 es uns gesagt hat.

   Aber was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis 332Kor 6,14 oder vornehme Ungläubige mit der Bibel? Ach! So wie ihnen die Macht Gottes fremd ist, ist ihnen im Allgemeinen auch das Wort Gottes fremd. Und deshalb müssen wir, wenn wir zu ihnen predigen wollen, zum Herzen und vom Herzen predigen; denn in der Sprache der Schrift zu reden ist für sie nur so, als würde man in einer unbekannten Sprache reden.

   Sag mir dann, o Mensch, wer auch immer du bist, der du die Lehre von der Erbsünde leugnest, ob dein Gewissen nicht gebrandmarkt ist wie mit einem heißen Eisen! 341Tim 4,2 Sag mir, ob dir nicht über dich selbst bewusst wird, dass du von Natur aus eine Mischung aus Tier und Teufel bist? Ich weiß, dass diese Worte den ganzen Pharisäer in deinem Herzen aufrütteln werden; aber lass dich von Satan nicht davon abhalten; haltet ein wenig inne und lasst uns miteinander rechten. 35Jes 1,18 Merkt ihr nicht, dass ihr von Natur aus zum Stolz neigt? Warum sonst seid ihr beleidigt?

   Nochmals: Findet ihr in euch selbst nicht den Samen der Bosheit, der Rache und aller Lieblosigkeit? Und was sind diese anderes als genau das Naturell des Teufels? Nochmals: Folgen wir nicht alle von Natur aus unseren natürlichen Begierden und lassen uns von ihnen leiten, indem wir immer nach unten blicken und niemals nach oben zu jenem Gott blicken, in dem wir leben, weben und sind? 36Apg 17,28 Und was ist das anderes als die Natur der Tiere, die umkommen? 37Ps 49,13 Deshalb werde ich dich aus deinem eigenen Herzen heraus zwingen, zu bekennen, was uns ein inspirierter Apostel schon vor langer Zeit gesagt hat, dass „die ganze Welt (von Natur aus) in dem Bösen liegt;“ 381Joh 5,19 wir sind nicht besser als diejenigen, die der heilige Judas „unvernünftige Tiere“ 39Jud 1,10 nennt; denn wir alle besitzen von Natur aus Charaktereigenschaften, die beweisen, dass wir irdisch, sinnlich und teuflisch sind.

   Und das wird als ein weiteres Argument dienen, um die Realität des Wirkens des gesegneten Geistes auf die Herzen der Gläubigen zu beweisen, gegen jene falschen Bekenner, die leugnen, dass es irgendwelche Einflüsse des Heiligen Geistes gibt, die man spüren kann. Denn wenn sie zugeben, dass der Teufel am Werk ist, und zwar so, dass es in den Herzen der Kinder des Ungehorsams 40Eph 2,2 spürbar wird, (was sie zugeben müssen, außer sie möchten einen Apostel der Lüge bezichtigen) wo ist das Wunder, dass der gute Geist die gleiche Macht über diejenigen ausüben sollte, die wirklich dem Glauben Jesu Christi gehorsam sind?

   Wenn es also wahr ist, dass wir alle seit dem Sündenfall von Natur aus eine Mischung aus Tier und Teufel sind, ist es offensichtlich, dass wir alle den Heiligen Geist empfangen müssen, bevor wir bei Gott wohnen und uns an ihm erfreuen können.

   Wenn ihr lest, wie der verlorene Sohn im Evangelium in so niedrigen Umständen landete, dass er Schoten mit den Schweinen essen musste, 41Lk 15,16 und wie Nebukadnezar ausgestoßen wurde, um mit Ochsen zu grasen; 42Dan 4,22 dann bin ich sicher, sie tun euch leid in ihrem unglücklichen Zustand. Und wenn ihr hört, wie Jesus Christus am letzten Tag allen, die nicht aus Gott wiedergeboren sind, sagen wird: „Geht von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist,43Mt 25,41 schrumpft dann nicht euer Herz in euch vor heimlichem Entsetzen? Und wenn Geschöpfe allein mit unserem Grad an Güte nicht einmal den Gedanken daran ertragen können, mit Tieren oder Teufeln zusammenzuleben, mit deren Natur wir so eng verbunden sind, wie stellen wir uns dann vor wie Gott, der die unendliche Güte und Reinheit selbst ist, bei uns wohnen sollte, solange wir Teilhaber dieser beiden Naturen sind? Wir könnten genauso gut daran denken, Himmel und Hölle zu versöhnen.

   Als Adam die verbotene Frucht gegessen hatte, floh er und versteckte sich vor Gott. Warum? Weil er nackt war; er wurde vom Leben Gottes entfremdet, die gebührende Strafe für seinen Ungehorsam. Nun sind wir alle von Natur aus nackt und getrennt von Gott, wie er es damals wurde, und folglich müssen wir auch vor Gott fliehen, bis wir wieder verändert, erneuert und mit einer göttlichen Natur bekleidet werden.

   Daher kommt also die Vernünftigkeit, dass wir verpflichtet sind, den Geist Gottes zu empfangen. Sie basiert auf der Lehre von der Erbsünde. Und deshalb werdet ihr immer feststellen, dass diejenigen, die dagegen argumentieren, das Wirken des Heiligen Geistes zu spüren, sehr selten oder kaum unseren Fall in Adam erwähnen; nein, sie beziehen den Bericht des heiligen Paulus über die Verderbtheit der Ungläubigen nur auf die Leute aus der alten Zeit. Während es im Gegenteil offensichtlich ist, dass wir alle gleichermaßen unter der Schuld und den Folgen der Sünde unserer ersten Eltern leiden, genauso wie andere; und um die Sprache unseres eigenen Kirchenartikels zu verwenden: „mit uns eine Verderbnis in die Welt bringen, die uns dem Zorn Gottes und der ewigen Verdammnis aussetzt.“

   Sollte ich euch irgendeine andere Lehre predigen, würde ich meiner eigenen Seele Unrecht tun; ich wäre ein falscher Zeuge gegenüber Gott und euch; und wer eine andere Lehre predigt, wie würdig und vornehm sie auch sein mag, soll seine Strafe tragen, wer auch immer er sein mag.

   Aus diesem klaren Grund ergibt sich dann die Notwendigkeit, warum wir, ebenso wie die ersten Apostel, in diesem Sinne den Geist Gottes empfangen müssen.

   Denn das große Werk unserer Heiligung ist insbesondere dem Heiligen Geist vorbehalten; deshalb sagt unser Herr: „Wenn ein Mensch nicht aus Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.“ 44Joh 3,5

   Jesus Christus kam herab, um uns nicht nur von der Schuld, sondern auch von der Macht der Sünde zu retten. Und egal wie oft wir auch unser Glaubensbekenntnis wiederholt und Gott gesagt haben, dass wir an den Heiligen Geist glauben, wenn wir nicht so an ihn geglaubt haben, dass wir durch ihn wirklich mit Jesus Christus vereint sind, dann haben wir nicht mehr Übereinstimmung mit Jesus Christus als Belial selbst.

    Und jetzt, meine Brüder, was soll ich noch sagen? Sagt mir, sind nicht viele von euch beleidigt über das, was bereits gesagt wurde? Denken einige von euch nicht, dass ich, obwohl ich es gut meine, doch etwas zu weit gehe? Sind nicht andere bereit auszurufen: Wenn das wahr ist, wer kann dann gerettet werden? 45Mt 19,25 Treibt das die Menschen nicht zur Verzweiflung?

 Ja, das gebe ich ganz offen zu; aber in welche Verzweiflung? Eine Verzweiflung an der Barmherzigkeit durch Christus? Nein, Gott bewahre es; aber eine Verzweiflung daran, mit Gott zu leben, ohne den Heiligen Geist empfangen zu haben. Und ich wünschte bei Gott, dass nicht nur alle, die mich heute hören, sondern die ganze Welt von dieser Verzweiflung erfüllt wäre. Glaubt mir, ich habe nicht mehr getan, als ihr euren Leibärzten täglich erlaubt: Wenn ihr eine Wunde habt und es mit der Heilung ernst meint, fordert ihr den Chirurgen auf, sie gründlich zu untersuchen; und sollte dem Arzt eurer Seelen nicht die gleiche Freiheit gewährt werden? Was habe ich anderes getan, als eure Wunden zu untersuchen, um euch von eurer Gefahr zu überzeugen und euch dazu zu bringen, euch an Jesus Christus zu wenden, um ein Heilmittel zu erhalten? Tatsächlich bin ich so sanft wie möglich mit euch umgegangen; und jetzt, nachdem ich euch verwundet habe, werde ich versuchen, euch auch zu heilen. 46Hos 6,1

Denn abschließend möchte ich euch alle ermahnen, im Glauben zu Jesus Christus zu kommen, wodurch auch ihr den Heiligen Geist empfangen werdet.

   „Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten.“ Das ist es, worauf ich eigentlich hinauswollte. Bisher habe ich nur das Gesetz gepredigt; aber siehe, ich verkündige euch gute Botschaft von großer Freude. Wenn ich euch verwundet habe, fürchtet euch nicht; 47Lk 2,10 siehe, ich bringe jetzt ein Heilmittel für alle eure Wunden. Ungeachtet dessen, dass ihr in die Natur des Tieres und des Teufels versunken seid, werdet ihr, wenn ihr wirklich an Jesus Christus glaubt, den im Text versprochenen belebenden Geist empfangen und zu den herrlichen Freiheiten der Söhne Gottes zurückgeführt werden; ich sage: Wenn ihr an Jesus Christus glaubt. „Denn durch den Glauben sind wir gerettet; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ 48Eph 2,9 Und einige Menschen behaupten zwar, es sei eine gewisse Eignung des Geschöpfes erforderlich, und wir müssten eine eigene Gerechtigkeit haben, bevor wir die Gerechtigkeit Christi ergreifen könnten; aber wenn wir der Schrift glauben, ist die Erlösung die freigiebig gewährte Gabe Gottes, in Christus Jesus, unserem Herrn; und wer mit ganzem Herzen an ihn glaubt, auch wenn seine Seele so schwarz ist wie die Hölle selbst, der wird die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Siehe, ich stehe auf und rufe an diesem großen Festtag: Jeder, der dürstet, soll zu Jesus Christus kommen und trinken. „Wer an ihn glaubt, aus seinem Leib werden Ströme (nicht nur Rinnsale oder Bäche) lebendigen Wassers fließen.“ Das spreche ich vom Geist, den diejenigen, die an Jesus glauben, mit Sicherheit empfangen werden. Denn Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit; 49Heb 13,8 er ist der Weg, die Wahrheit, 50Joh 14,6 die Auferstehung und das Leben; „Wer an ihn glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.51Joh 11,25 Es ist kein Ansehen der Person 52Röm 2,11 vor Jesus Christus; hoch und niedrig, reich und arm können miteinander in demütigem Vertrauen zu ihm kommen, wenn sie sich im Glauben nähern; von ihm können wir alle Gnade um Gnade empfangen; 53Joh 1,16 denn Jesus Christus ist voller Gnade und Wahrheit und bereit, bis zum Äußersten alle zu retten, die sich im wahren Glauben an ihn wenden. Tatsächlich empfangen im Allgemeinen die Armen das Evangelium und „Gott hat die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden.“ 54Jak 2,5 Aber obwohl nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme berufen sind; 551Kor 1,26 und obwohl es leichter ist, dass ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt, 56Mk 10,25 so biete ich doch selbst euch, die ihr reich seid, jetzt umsonst die Erlösung an, durch Jesus Christus, wenn ihr euch selbst abschwört und als arme Sünder zu Jesus Christus kommt. Ich sage, als arme Sünder; denn nur die „Armen im Geiste“ sind so gesegnet, dass sie ein Anrecht auf das Himmelreich haben. 57Mt 5,4

   Und Jesus Christus ruft niemanden zu sich als nur diejenigen, die nach seiner Gerechtigkeit dürsten und sich mühselig und schwer mit der Last ihrer Sünden beladen fühlen. 58Mt 11,28 Jesus Christus rechtfertigt die Gottlosen; er kam nicht, um die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen. 59Lk 5,32

   Sagt dann nicht, dass ihr unwürdig seid, denn das ist ein treues und wahres Sprichwort, das von allen Menschen angenommen werden sollte: Dass Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten;601Tim 1,15 und wenn du der größte Sünder bist und dich als solcher fühlst, dann ist Jesus Christus wahrlich hauptsächlich in die Welt gekommen, um dich zu retten. Als Joseph aus dem Gefängnis an den Hof des Pharaos gerufen wurde, wird uns gesagt, dass er erst noch ein wenig Zeit darauf verwendete, sich vorzubereiten; 611Mo 41,14 aber ihr sollt gleich kommen, noch in eurer Gefängniskleidung. Kommt arm und elend und blind und nackt, 62Offb 3,17 wie ihr seid, und Gott der Vater wird euch mit offenen Armen empfangen, wie den zurückgekehrten verlorenen Sohn. Er wird eure Nacktheit mit dem besten Gewand der Gerechtigkeit seines lieben Sohnes bedecken, euch mit dem Siegel seines Geistes versiegeln und euch mit dem gemästeten Kalb füttern, 63Lk 15,22-23 jawohl mit dem Trost des Heiligen Geistes. O, möge es dann im Himmel Freude über einige von euch geben, als Gläubige; lasst mich nicht zu meinem Meister zurückkehren und sagen: „Herr, sie werden meinem Bericht nicht glauben.“ Verhärtet eure Herzen nicht länger, sondern öffnet sie weit und lasst den König der Herrlichkeit einziehen; 64Ps 24,9 glaubt mir, ich bin bereit, für euch ins Gefängnis oder in den Tod zu gehen; aber ich bin nicht bereit, ohne euch in den Himmel zu kommen. Die Liebe Jesu Christi zwingt mich, meine Stimme wie eine Posaune zu erheben. Aus dem guten Schatz der Liebe, die ich für eure kostbaren und unsterblichen Seelen empfinde, davon redet mein Mund; 65Lk 6,45 und ich könnte nun nicht nur meine Rede bis Mitternacht fortsetzen, sondern ich könnte auch sprechen, bis ich nicht mehr sprechen kann. Und warum sollte ich an irgendetwas verzweifeln? Nein, ich kann an niemandem verzweifeln, wenn ich bedenke, dass Jesus Christus sich eines solchen Elenden wie mir erbarmt hat; aber die geschenkte Gnade Christi hielt mich auf; er sah mich in meinem Blut, ging an mir vorüber und sagte zu mir: Lebe! 66Hes 16,6 und die gleiche Gnade, die für mich genügte, genügt auch für euch. Siehe, derselbe gesegnete Geist ist bereit, alle eure verdorrten Gebeine anzuhauchen, 67Hes 37,9 wenn ihr an Jesus Christus glauben wollt, den Gott gesandt hat. In der Tat kann man niemals einem besseren Herrn dienen oder an ihn glauben, einen, der mächtiger oder noch williger ist, zu retten. 68Zeph 3,17 Ich kann sagen: Der Herr Christus ist gnädig, sein Joch ist sanft und seine Last überaus leicht; 69Mt 11,30 wenn ihr ihm viele Jahre gedient habt, wie die Sklaven unter dem Gesetz, und er bereit wäre euch zu entlassen, würdet ihr sagen: „Wir lieben unseren Herrn und werden ihn nicht verlassen.“ 702Mo 21,5 Kommt denn, meine schuldigen Brüder, kommt und glaubt an den Herrn, der euch mit seinem kostbaren Blut erkauft hat. Schaut im Glauben auf und blickt auf den, den ihr durchbohrt habt. 71Sach 12,10 Seht, wie er blutet, keucht und stirbt! Seht ihn mit ausgestreckten Armen, bereit, euch alle zu empfangen.

   Ruft ihm zu wie der reuige Dieb: „Herr, gedenke an uns, jetzt da du in deiner Königherrschaft bist;“ und er wird zu euren Seelen sagen: „Heute werdet ihr mit mir im Paradies sein.“ 72Lk 23,42-43 Weil diejenigen, die Christus gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht, 73Röm 8,30 mit der Herrlichkeit, welche er vor Erschaffung der Welt beim Vater genossen hat. Sagt nicht, ich habe ein Stück Land gekauft und muss es mir unbedingt ansehen; oder ich habe ein Joch Ochsen gekauft und muss hingehen, um sie zu erproben; oder ich habe eine Frau geheiratet; 74Lk 14,19 ich bin eifrig auf der Jagd nach der Lust der Augen und dem Hochmut des Lebens; 751Joh 2,16 und kann deswegen nicht kommen. Fürchtet euch nicht davor, dass euer Name als böse verworfen wird 76Lk 6,22 oder dass ihr um Christi willen für Narren gehalten werdet; 771Kor 4,10 noch eine kleine Weile, 78Heb 10,37 und ihr werdet leuchten wie die Sterne am Firmament für immer und ewig. 79Dan 12,3 Glaube nur, und Jesus Christus wird dir Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und ewige Erlösung 801Kor 1,30 sein; eure Körper werden seinem herrlichen Körper gleichgestaltet, und eure Seelen werden an der ganzen Fülle Gottes teilhaben.

Fussnoten

  • 1
    Jes 12,3
  • 2
    Mt 28,19
  • 3
    4Mo 23,19
  • 4
    1Kor 4,6
  • 5
    1Kor 13,1
  • 6
    Jos 10,13
  • 7
    Phil 1,7
  • 8
    Mt 7,22-23
  • 9
    Mt 28,30
  • 10
    Joh 17,21
  • 11
    Joh 17,20
  • 12
    2Petr 1,4
  • 13
    Lk 6,22
  • 14
    Jer 2,12
  • 15
    Mt 28,19
  • 16
    Pred 4,17
  • 17
    Jer 7,4
  • 18
    Lk 15,16
  • 19
    Lk 15,23
  • 20
    Röm 9,1
  • 21
    Mt 15,14
  • 22
    Heb 10,37
  • 23
    1Petr 2,25
  • 24
    Mt 7,15
  • 25
    Hos 4,6
  • 26
    Lk 19,40
  • 27
    Ps 48,3
  • 28
    1Kor 2,14
  • 29
    Heb 6,5
  • 30
    1Kor 15,22
  • 31
    Ps 51,7
  • 32
    Tit 1,2
  • 33
    2Kor 6,14
  • 34
    1Tim 4,2
  • 35
    Jes 1,18
  • 36
    Apg 17,28
  • 37
    Ps 49,13
  • 38
    1Joh 5,19
  • 39
    Jud 1,10
  • 40
    Eph 2,2
  • 41
    Lk 15,16
  • 42
    Dan 4,22
  • 43
    Mt 25,41
  • 44
    Joh 3,5
  • 45
    Mt 19,25
  • 46
    Hos 6,1
  • 47
    Lk 2,10
  • 48
    Eph 2,9
  • 49
    Heb 13,8
  • 50
    Joh 14,6
  • 51
    Joh 11,25
  • 52
    Röm 2,11
  • 53
    Joh 1,16
  • 54
    Jak 2,5
  • 55
    1Kor 1,26
  • 56
    Mk 10,25
  • 57
    Mt 5,4
  • 58
    Mt 11,28
  • 59
    Lk 5,32
  • 60
    1Tim 1,15
  • 61
    1Mo 41,14
  • 62
    Offb 3,17
  • 63
    Lk 15,22-23
  • 64
    Ps 24,9
  • 65
    Lk 6,45
  • 66
    Hes 16,6
  • 67
    Hes 37,9
  • 68
    Zeph 3,17
  • 69
    Mt 11,30
  • 70
    2Mo 21,5
  • 71
    Sach 12,10
  • 72
    Lk 23,42-43
  • 73
    Röm 8,30
  • 74
    Lk 14,19
  • 75
    1Joh 2,16
  • 76
    Lk 6,22
  • 77
    1Kor 4,10
  • 78
    Heb 10,37
  • 79
    Dan 12,3
  • 80
    1Kor 1,30