Verfolgung, das Los aller Christen

2. Timotheus 3,12: „Ja, und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“

Als unser Herr Wohlgefallen daran fand, die Gestalt eines Knechts anzunehmen und umherzuziehen, um vom Reich Gottes zu predigen, nutzte er jede Gelegenheit, sowohl in der Öffentlichkeit als auch insbesondere im Privaten, um seine Jünger davor zu warnen, große Dinge für sich selbst zu suchen, und um sie auf die vielen Drangsale, Leiden und Verfolgungen hinzuweisen, die sie um seines Namens willen würden ertragen müssen. Deshalb verwendet der große Apostel Paulus, der Autor dieses Briefs, der hier wie in allen anderen Dingen den Fußstapfen seines gesegneten Meisters nachfolgt, 11Petr 2,21 große Sorgfalt darauf, unter einer Reihe von anderen apostolischen Ermahnungen den jungen Timotheus vor den Schwierigkeiten zu warnen, mit denen er rechnen müsse, dass sie ihm im Laufe seines Dienstes begegnen werden: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! Denn zu diesen gehören die, welche sich in die Häuser einschleichen und die leichtfertigen Frauen einfangen, welche mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben werden, die immerzu lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Nun, so wie Jannes und Jambres (zwei der ägyptischen Magier) dem Mose widerstanden (indem sie falsche Wunder wirkten), so widerstehen auch diese der Wahrheit; und (obwohl sie die Form der Religion aufrechterhalten) es sind Menschen mit völlig verdorbener Gesinnung, untüchtig zum Glauben. Aber um ihn davor zu bewahren, an ihrer Opposition zu scheitern, sagt er ihm, dass zwar Gott es zu weisen Zwecken diesen falschen Lehrern für einige Zeit erlaubt, sich zu widersetzen, wie er es mit den Magiern getan hatte, „aber sie werden es nicht mehr viel weiter bringen; denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war,“ 22Tim 3,9  als sie nicht vor Mose treten konnten wegen der Geschwüre. Denn die Geschwüre waren an den Zauberern ebenso wie an allen anderen Ägyptern. 32Mo 9,11 Und dann, um Timotheus noch mehr zu ermutigen, stellt er ihm sein eigenes Beispiel vor Augen: „Du hast vollständig Bescheid erlangt über meine Lehre, meinen Lebenswandel, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, meine Geduld, meine Verfolgungen und Leiden.“ Und dann, damit Timotheus nicht denkt, das sei nur ganz speziell im Fall von Paulus so, sagt er in den Worten unseres Textes: „Ja, und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“

   Die Worte, ohne sie näher im Bezug zum Kontext zu betrachten, enthalten eine wichtige Wahrheit, nämlich dass Verfolgung das allgemeine Los eines jeden gottesfürchtigen Menschen ist. Das ist eine harte Rede, 4Joh 6,60 wie wenige können sie ertragen? Ich vertraue darauf, dass Gott mir im folgenden Diskurs helfen wird, sie zu untermauern, indem ich aufzeigen werde:

I. Was es bedeutet, gottesfürchtig zu leben in Christus Jesus.

II. Die verschiedenen Arten von Verfolgung, denen diejenigen, die gottesfürchtig leben, ausgesetzt sind.

III. Warum gottesfürchtige Menschen erwarten müssen, Verfolgung zu erleiden.

IV. Als letztes werden wir das Ganze anwenden.

I. Erstens wollen wir betrachten, was es bedeutet, gottesfürchtig zu leben in Christus Jesus. Das setzt voraus, dass wir „zur Gerechtigkeit Gottes in Christus gemacht worden sind,“ 52Kor 5,21 dass wir von neuem geboren worden sind und durch einen lebendigen Glauben und eine lebendige Vereinigung eins mit Christus sind, so wie Jesus Christus und der Vater eins sind. 6Joh 17,21 Wenn wir nicht so bekehrt sind und „durch die Erneuerung unseres Sinnes verwandelt“ 7Röm 12,2 worden sind, können wir nicht richtig sagen, dass wir in Christus sind, geschweige denn, dass wir gottesfürchtig in ihm leben. Nur durch die Taufe und ein äußeres Bekenntnis in Christus zu sein, bedeutet nicht, in Ihm zu sein im strengen Sinne des Wortes. Nein; „die in Christus sind, sind eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, und siehe, es ist alles neu geworden“ 82Kor 5,17 in ihren Herzen. „Ihr Leben ist verborgen mit Christus in Gott;“ 9Kol 3,3 ihre Seelen nähren sich täglich von den unsichtbaren Realitäten einer anderen Welt. Gottesfürchtig zu leben in Christus bedeutet, den göttlichen Willen, und nicht unseren eigenen, zum alleinigen Prinzip all unserer Gedanken, Worte und Taten zu machen, sodass, „ob wir essen oder trinken oder was auch immer wir tun, wir alles zur Ehre Gottes tun.“ 101Kor 10,31 Von denjenigen, die gottesfürchtig in Christus leben, kann man nicht so sehr sagen, dass sie selbst leben, sondern vielmehr, dass „Christus in ihnen lebt:“ 11Gal 2,20 Er ist ihr Alpha und Omega, ihr Anfang und Ende. 12Offb 22,13 Sie werden „von seinem Geist geleitet,“ 13Röm 8,14 wie ein Kind von der Hand seines Vaters geführt wird, und sind bereit, „dem Lamm zu folgen, wohin es auch geht.“ 14Offb 14,4 Sie „hören seine Stimme, kennen sie und gehorchen ihr.“ 15Joh 10,27 Sie „trachten nach dem, was droben ist;“ 16Kol 3,2 sie „sind erfüllt von der Hoffnung auf Unsterblichkeit;“ 17Weish 3,4 ihr Bürgertum ist „im Himmel.“ 18Phil 3,20 Da sie „aus Gott geboren sind“ 191Joh 5,1 sind, leben sie für Gott und wandeln täglich mit ihm. Sie sind „reinen Herzens;“ 20Mt 5,8 und aus einem Glaubensprinzip in Christus sind sie „heilig in allen ihren Gesprächen und ihrer Gottseligkeit.“ 211Petr 1,15

   Das bedeutet, „gottesfürchtig zu leben in Christus Jesus.“ Und daran können wir ganz leicht erkennen, warum so wenige Verfolgung erleiden? Weil so wenige gottesfürchtig in Christus Jesus leben. Ihr könnt formal in Christus leben, ihr könnt an äußeren Ritualen teilnehmen; ihr könnt moralisch in Christus leben, ihr könnt (wie sie es nennen) niemandem schaden, und Verfolgung vermeiden: aber „diejenigen, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“

II. Zweitens komme ich jetzt dazu, zu betrachten, was das Wort Verfolgung bedeutet und wie viele Arten es davon gibt.

   Das Wort Verfolgung im Text leitet sich von einem griechischen Wort ab, dass im Allgemeinen die Bedeutung beinhaltet des Verfolgens einer Person um ihrer Güte willen oder wegen Gottes Wohlwollen ihr gegenüber.

   Ihre erste Unterart ist die des Herzens. Wir sehen ein frühes Beispiel dafür imBösen Kain, der, weil der Herr mit Wohlgefallen auf Abel und sein Opfer sah, aber ihn und sein Opfer nicht ansah, sehr zornig wurde und seinen Blick senkte; 221Mo 4,4-5 und schließlich seinen Bruder, auf den er neidisch war, brutal totschlug. So hassten und verfolgten die Pharisäer unseren Herrn bereits lange bevor sie Hand an ihn legten; und unser Herr erwähnt den Zustand, dass man bei Menschen innerlich verhasst ist 23Mt 10,22 als eine Form von Verfolgung, die seine Jünger erleiden würden. Diese Feindschaft des Herzens (wenn ich es so nennen darf) ist die Wurzel aller anderen Arten von Verfolgung und findet sich in gewissem Maße in der Seele eines jeden nicht erneuerten Menschen; und dieser Art der Verfolgung machen sich viele schuldig, die niemals die Macht haben, auf andere Weise zu verfolgen. Ja, viele würden tatsächlich alle anderen Grade der Verfolgung gerne in die Tat umsetzen, wäre die Bezeichnung „Verfolgung“ nicht unter den Menschen so verpönt, und würden sie dabei nicht in Gefahr geraten, ihren Ruf zu beschädigen. Ach! Wie viele, die wir jetzt nicht kennen, werden am „großen Tag“ 24Jud 1,6 davon überführt werden, dass sie ihr ganzes Leben lang einen geheimen Groll gegen Zion hegten und dafür verurteilt werden! Sie mögen es jetzt vor den Menschen verbergen; aber „Gott sieht die Feindschaft ihrer Herzen und wird sie als Verfolger am „großen und schrecklichen Tag“ 25Mal 3,23 des Gerichts richten.

   Der zweite Grad an Verfolgung ist der durch die Zunge, „denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“ 26Mt 12,34 Viele, nehme ich an, denken sich nichts Weiteres dabei, gegen die Jünger des Herrn Pfeile abzuschiessen, nämlich bittere Worte: Sie schleudern ihre Brandgeschosse, Pfeile und Tod, und sagen: „Ich habe nur gescherzt. 27Spr 26,18-19 Doch, egal wie sie selbst das sehen, in Gottes Augen ist üble Nachrede eine hochgradige Form der Verfolgung. Dass sich Ismael über Isaak lustig gemacht hat, wird als Verfolgung durch ihn bezeichnet. „Selig seid ihr, (sagt unser Herr), wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen.“ 28Mt 5,11 Daraus können wir ableiten, dass Schmähen und das Reden aller Art von Bösem um Christi willen eine hochgradige Form der Verfolgung ist. Denn „ein guter Name (sagt der weise Mann) ist besser als wohlriechendes Salböl;“ 29Pred 7,1 und für viele ist er lieb und teurer als das Leben selbst. Es ist ein grober Verstoß gegen das sechste Gebot, jemanden zu verleumden; aber schlecht über die Jünger Christi zu sprechen und sie zu verleumden, einfach nur weil sie seine Jünger sind, muss in den Augen Gottes überaus provozierend sein; und diejenigen, die sich dessen schuldig gemacht haben (ohne Buße), werden herausfinden, dass Jesus Christus sie zur Rechenschaft ziehen wird und sie für alle ihre gottlosen und harten Reden in einem See von Feuer und Schwefel 30Offb 20,10 bestrafen wird. Das wird der Teil ihres Bechers 31PS 11,6 sein, den sie trinken werden müssen.

   Die dritte und letzte Art von Verfolgung ist die, die sich in Taten ausdrückt: So wie wenn böse Menschen die Kinder Gottes aus ihrer Gemeinschaft ausschließen. „Selig seid ihr, (sagt unser Herr) wenn die Menschen euch aus ihrer Gemeinschaft ausschließen;“ 32Lk 6,22 oder sie mit kirchlicher Zensur belegen; „sie werden euch aus den Synagogen ausschließen;33Joh 16,2 sie bedrohen und ihnen verbieten, öffentlich ihre Religion zu bekennen oder Anbetung auszuüben; oder wenn sie die Prediger daran hindern, das Wort zu verkünden, so wie die Hohepriester die Apostel bedrohten und ihnen verboten, „überhaupt nicht mehr in dem Namen Jesus zu reden;34Apg 4,18 und Saulus „Drohungen und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubte;35Apg 9,1 oder wenn sie sie vor Gerichte zerren; „man wird euch vor Statthalter führen,“ 36Mt 10,18 sagt unser Herr; oder wenn sie sie mit Geldstrafen überziehen, ins Gefängnis bringen, oder sie bestrafen, mit der Konfiszierung ihres Habs und Guts, mit grausamem Auspeitschen und schließlich mit dem Tod.

   Es wäre unmöglich, aufzuzählen, in welchen vielen verschiedenen Variationen die Verfolgung schon erschienen ist. Sie ist ein vielköpfiges Ungeheuer, unerbittlich wie das Totenreich, 37Hld 8,6 unersättlich wie der Abgrund; 38Spr 27,20 und, was noch schlimmer ist, sie erscheint oft unter dem Deckmantel der Religion. Aber so unerbittlich, unersättlich und schrecklich sie auch ist, alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus müssen damit rechnen, zu leiden und ihr in allen ihren vielfältigen Formen zu begegnen.

III. Das werden wir jetzt unter unserem nächsten allgemeinen Punkt genauer ausführen. Drittens, warum müssen gottesfürchtige Menschen damit rechnen, Verfolgung zu erleiden?

   Erstens, das ergibt sich aus dem Tenor der gesamten Lehre unseres Herrn. Wir beginnen mit seiner göttlichen Bergpredigt. „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“ 39Mt 5,10 Das heisst, wenn unser Herr die Wahrheit gesagt hat, dann sind wir nicht damit gesegnet, ein Anrecht auf einen Anteil am Königreich der Himmel zu haben, bevor wir nicht um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden oder verfolgt worden sind. Ja, unser Herr (es ist bemerkenswert) verwendet drei Verse auf diese Seligpreisung, während er für die anderen nur jeweils einen Vers verwendet; nicht nur um zu zeigen, dass es etwas ist, das Menschen (als Menschen) nur schwer glauben können, sondern auch, dass es die notwendige Konsequenz davon ist, dass wir Christen sind. Das ist ebenfalls aus all den Stellen ersichtlich, in denen uns unser Herr mitteilt, dass er auf die Erde gekommen ist, „nicht um Frieden zu bringen, sondern das Schwert; und dass die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter entzweit sein wird, und des Menschen Feinde seine eigenen Hausgenossen sein werden.40Mt 10,34-36 Schriftstellen, von denen ich überzeugt bin, dass sie durch die Erfahrung aller wahren Christen in diesem und jedem anderen Zeitalter der Kirche bestätigt werden, auch wenn falsche Propheten sie nur auf die erste Zeit beschränken. Es wäre endlos, alle Stellen aufzuzählen, in denen unser Herr seine Jünger davor warnt, dass sie vor Herrscher gerufen und aus den Synagogen geworfen werden, ja, dass „die Zeit kommen wird, dass, wer sie tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst.41Joh 16,2 Aus diesem Grund erklärte er so oft: „Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, dazu auch sein eigenes Leben hasst, der kann nicht mein Jünger sein.“ 42Lk 14,26;33 Und daher verdient es unsere Beachtung, dass unser Herr in der bemerkenswerten Bibelstelle, in der er eine so umfassende Verheißung an diejenigen gibt, die alles für ihn verlassen haben, die Verfolgung vorsichtig miteinfügt. „Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben.43Mk 10,29-30 Wer Ohren hat zu hören, der höre, was Christus in all diesen Bibelstellen sagt, und bekenne dann, dass „alle, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben wollen, Verfolgung erleiden werden.

   So wie es sich anhand der Lehre unseres Herrn nachweisen lässt, so ist es auch nicht weniger offensichtlich, wenn wir sein Leben betrachten. Folgt ihm von der Krippe bis zum Kreuz, und seht, ob irgendeine Verfolgung mit der zu vergleichen war, die der Sohn Gottes, der Herr der Herrlichkeit, erduldete, während er hier auf Erden war. Wie wurde er von bösen Menschen gehasst? Wie oft hätte dieser Hass sie dazu bewegt, ihn zu ergreifen, wenn sie sich nicht vor dem Volk gefürchtet hätten? Wie wurde er als Lästerer, Weinsäufer, Samariter, sogar als Teufel bezeichnet, geschmäht und beleidigt, mit einem Wort, „allerlei Böses wurde gegen ihn geredet und dabei gelogen?“ 44Mt 5,11 Welche Opposition der Sünder ertrug er gegen sich selbst? Wie trennten sich die Menschen von seiner Gesellschaft und schämten sich, offen mit ihm zu gehen? So sehr, dass er einmal zu seinen eigenen Jüngern sagte: „Wollt auch ihr weggehen?“ 45Joh 6,67 Und noch weiter, wie wurde er gesteinigt, aus der Synagogen ausgestoßen, 46Joh 16,2 als Verführer des Volkes angeklagt, 47Joh 7,12 als aufrührerischer und schädlicher Typ, als ein Feind des Kaisers und als solcher ausgepeitscht, mit verbundenen Augen geschlagen, angespuckt und schließlich verurteilt und an ein verfluchtes Holz genagelt? So wurde der Meister verfolgt, so hat der Herr gelitten; und „der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Jünger über seinem Meister: 48Lk 6,40 Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen;“ 49Joh 15,20 sagt der gesegnete Jesus. Und wieder: „Jeder aber, der vollendet ist (ein wahrer Christ), wird so sein wie sein Meister;50Lk 6,40 oder so leiden wie er es getan hat. Denn in all diesen Dingen hat uns unser Herr ein Beispiel gegeben, das wir seinen Fussstapfen nachfolgen sollen; 511Petr 2,21 und deswegen, das sei ferne, dass irgendjemand, der gottesfürchtig lebt in Christus Jesus, von jetzt an erwarten sollte, um Verfolgung und Leiden herumzukommen.

   Und weiter: Nicht nur das Beispiel unseres Herrn, sondern auch das Beispiel aller Heiligen, die je gelebt haben, zeigt ganz deutlich die Wahrheit der Feststellung des Apostels im Text auf. Wie schnell wurde Abel zu einem Märtyrer für seine Religion gemacht? Wie wurde Isaak von dem Sohn der Magd 521Mo 21,10 verspottet? Und welch einen großen Katalog von leidenden Heiligen des Alten Testaments finden wir im 11. Kapitel des Hebräerbriefs aufgezeichnet! Lest die Apostelgeschichte und seht, wie die ersten Christen bedroht, gesteinigt, eingesperrt, ausgepeitscht und sogar bis in den Tod verfolgt wurden. Forscht in der Kirchengeschichte späterer Zeiten, und ihr werdet feststellen, dass die Ermordung der Unschuldigen durch Herodes nur ein Vorgeschmack auf das unschuldige Blut war, das um Jesu willen vergossen werden sollte. Schaut auch die Erfahrung der Heiligen, die jetzt auf der Erde leben, an; und wenn es möglich wäre, die Geister der vollendeten Gerechten 53Heb 12,23 zu befragen, dann bin ich überzeugt, dass jeder von ihnen mit dem Apostel in seiner Feststellung übereinstimmen würde, dass „alle, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben wollen, Verfolgung erleiden werden.“

   Wie könnte es der Natur der Dinge nach auch anders sein? Seit dem Sündenfall besteht eine unversöhnliche Feindschaft zwischen dem Samen der Frau und dem Samen der Schlange. 541Mo 3,15 Gottlose Menschen hassen Gott und deswegen können sie gar nicht anders, als diejenigen zu hassen, die ihm ähnlich sind: Sie hassen es, bekehrt zu werden, und müssen daher diejenigen hassen und verfolgen, die durch ihr gegenteiliges Verhalten zum Zeugnis dafür werden, dass ihre Taten böse sind. Außerdem bringt der Stolz des Herzens die Menschen dazu, die Diener Jesu Christi zu verfolgen. Sie fürchten, dass sie gefragt werden könnten: „Warum folgst du ihnen nicht?“, wenn sie sich anerkennend über diese äußern würden. Und weil sie sich nicht trauen, sie nachzuahmen, obwohl sie manchmal sogar dazu gezwungen sind, ihre Art und Weise gutzuheißen, werden sie aus Stolz und Neid zu Verfolgern. Und deswegen ist es früher so gewesen, ist es jetzt so und wird bis zum Ende der Zeiten so sein: „Der nach dem Fleisch geboren ist (der natürliche Mensch, und er tut es auch jetzt) wird den verfolgen, der nach dem Geist geboren ist,55Gal 4,29 den wiedergeborenen Menschen. Weil die Christen nicht von der Welt seid, sondern Christus sie aus der Welt erwählt hat, darum hasst sie die Welt. 56Joh 15,19 Wenn gegen diese Lehre eingewendet wird, dass wir jetzt in einer christlichen Welt leben und daher nicht mit solcher Verfolgung rechnen müssen wie früher, so antworte ich: Nicht alle, die Christen genannt werden, sind Christen; und solange das Herz nicht verändert ist, bleibt die Feindschaft gegen Gott (die Wurzel aller Verfolgung) bestehen: und folglich werden Christen, die fälschlicherweise so genannt werden, genauso verfolgen wie andere. Deshalb habe ich zu Beginn dieser Predigt darauf hingewiesen, dass Paulus diejenigen, die eine Form der Gottesfurcht hatten, 572Tim 3,5 als Personen erwähnt, vor denen Timotheus sich besonders in Acht nehmen sollte: Denn so wie unser Herr und seine Apostel hauptsächlich von ihren Landsleuten, den Juden, verfolgt wurden, so müssen wir ähnliches Verhalten von den Formalisten unserer eigenen Nation erwarten, den Pharisäern, die religiös zu sein scheinen. Die grausamsten und barbarischsten Verfolgungen wurden von denen durchgeführt, die sich selbst Christen nannten; schaut euch nur die Zeiten von Königin Mary an; und die Geldstrafen, Verbannungen und Inhaftierungen der Kinder Gottes im letzten Jahrhundert und der bittere, unversöhnliche Hass, der in Tausenden, die sich selbst Christen nennen, sogar in den gegenwärtigen Tagen, in denen wir leben, sichtbar wird.

   Personen, die gegen Verfolgung argumentieren, sind sich der bitteren Feindschaft im Herzen eines jeden nicht wiedergeborenen Menschen gegen Gott nicht ausreichend bewusst. Was mich selbst betrifft, so wundere ich mich nicht darüber, dass Christen verfolgt werden, sondern eher darüber, dass unsere Straßen nicht mit dem Blut der Heiligen überfließen: Würde die Macht der Menschen ihrem Willen entsprechen, würden solch schreckliche Szenen bald zu sehen sein. Und weiter:

   Verfolgung ist notwendig im Hinblick auf die Gottgefälligen selbst. Wenn nicht in jeder Weise Böses über uns geredet wird, wie können wir dann wissen, ob wir nur die Ehre suchen, die von oben kommt? 58Joh 5,44 Wenn wir keine Verfolger haben, wie können unsere passiven Tugenden trainiert werden? Wie können die vielen christlichen Gebote in die Tat umgesetzt werden? Wie können wir diejenigen, die uns beleidigen und verfolgen lieben; für sie beten; und ihnen Gutes tun? 59Mt 5,44 Wie können wir das Böse mit Gutem überwinden? 60Röm 12,21 Kurz gesagt, wie können wir wissen, dass wir Gott mehr lieben als das Leben selbst? 61Ps 63,3 Paulus war sich all dessen bewusst und behauptet daher so positiv und entschlossen, dass „alle, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben wollen, Verfolgung erleiden werden.“

   Nicht, dass ich behaupte, dass alle in gleichem Maße verfolgt werden. Nein: Das würde sowohl der Schrift als auch der Erfahrung widersprechen. Aber obwohl nicht alle Christen tatsächlich dazu berufen sind, jede Art von Verfolgung zu erleiden, sind doch alle Christen ihr ausgesetzt und obwohl einige in friedlicheren Zeiten der Kirche leben mögen als andere, werden doch alle Christen in allen Zeitaltern aus eigener Erfahrung feststellen, dass sie, ob sie in einer privaten oder öffentlichen Funktion handeln, in irgendeinem Maße Verfolgung erleiden müssen.

IV. Hier möchte ich innehalten und zum Schluss zur Anwendung übergehen und alle Personen ermahnen,

   Erstens, für einen Moment innezuhalten und sich selbst zu prüfen. Denn aus dem, was gesagt wurde, könnt ihr ein Merkmal erkennen, an dem ihr beurteilen könnt, ob ihr Christen seid oder nicht. Wurdet ihr jemals um der Gerechtigkeit willen verfolgt? Wenn nicht, dann habt ihr noch nie gottesfürchtig in Christus, unserem Herrn, gelebt. Was immer ihr Gegenteiliges behaupten mögt, der inspirierte Apostel stellt in den Worten des Textes (dessen Wahrheit, denke ich, ich hinreichend bewiesen habe) unmissverständlich fest, dass „alle, die gottesfürchtig in Ihm leben wollen, Verfolgung erleiden werden.“ Nicht, dass alle, die verfolgt werden, wahre Christen sind; denn manches Mal leiden viele und werden auch verfolgt aus anderen Gründen als um der Gerechtigkeit willen. Die große Frage ist deswegen, ob ihr jemals dafür verfolgt wurdet, gottesfürchtig zu leben? Ihr mögt euch eurer großen Klugheit und Weisheit rühmen (und in der Tat sind das ausgezeichnete Eigenschaften) und euch rühmen, weil ihr nicht so weit gegangen seid und euch nicht so zu Außenseitern gemacht habt und solcher Verachtung ausgesetzt seid wie andere. Aber, ach! Das ist nicht ein Zeichen dafür, dass ihr Christen seid, sondern für einen lauen Geist, weder heiß noch kalt, und nur dazu geeignet, aus dem Mund Gottes ausgespien zu werden. 62Offb 3,16 Das, was ihr Klugheit nennt, ist oft nichts anderes als Feigheit, schreckliche Heuchelei, Stolz des Herzens, der euch veranlasst, Verachtung zu fürchten und davor zurückzuschrecken, euren Ruf für Gott aufzugeben. Ihr schämt euch des Christus und seines Evangeliums; und aller Wahrscheinlichkeit nach würdet ihr ihn, wenn er ein zweites Mal auf der Erde erscheinen würde, in Worten sowie in Taten verleugnen. Wacht also auf, alle die nur formell in Christus Jesus leben, und sucht nicht länger die Ehre, die von den Menschen kommt. Ich wünsche mir nicht, euch zu schmeicheln, sondern ich flehe euch an, gottesfürchtig zu leben und keine Angst vor Verachtung um Jesu Christi willen zu haben. Bittet Gott, dass er euch seinen Heiligen Geist gibt, damit ihr die verborgene Heuchelei eurer Herzen erkennt und euch nicht länger selbst täuscht. Denkt daran, dass ihr zwei unvereinbare Unterschiede nicht in Einklang bringen könnt, Gott und den Mammon, die Freundschaft dieser Welt mit der Gunst Gottes. Wisst ihr nicht, wer euch gesagt hat, dass „die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist63Jak 4,4? Wenn ihr also in Freundschaft mit der Welt lebt, trotz all eurer scheinheiligen Vorwände zur Frömmigkeit, befindet ihr euch in Feindschaft mit Gott: Ihr seid nur Heuchler im Herzen 64Hi 36,13 und „was ist die Hoffnung des Heuchlers, wenn Gott seine Seele wegnimmt?“  65Hi 27,8 Lasst die Worte des Textes wie ein Alarm in euren Ohren klingen; oh, lasst sie tief in eure Herzen sinken: „Ja, und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“

   Zweitens möchte ich aus den Worten des Textes die Gelegenheit nutzen, zu denen zu sprechen, die im Begriff sind, sich unter das Banner des Kreuzes Christi zu stellen. Was sagt ihr? Seid ihr entschlossen, gottesfürchtig in Christus Jesus zu leben, obwohl die Konsequenz davon sein wird, dass ihr Verfolgung erleiden müsst? Ihr fangt an zu bauen; aber habt ihr den Rat unseres Herrn beherzigt, „euch zuerst hinzusetzen und die Kosten zu berechnen?“ 66Lk 14,28 Habt ihr gründlich mit euch selbst diese gewichtige Erklärung abgewogen: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert;“ 67Mt 10,37 und nochmal: „Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein?“ 68Lk 14,33 Vielleicht haben einige von euch viele Güter; werdet ihr nicht betrübt davongehen, wenn Christus von euch verlangt, alles zu verkaufen, was ihr habt? 69Mt 19;21-22 Andere von euch wiederum könnten mit den Hohepriestern oder anderen großen Persönlichkeiten, die die Kirche Christi verfolgen, verwandt sein oder in irgendeiner Weise verbunden sein: Was sagt ihr? Werdet ihr, wie Mose, „lieber mit dem Volke Gottes Drangsale erleiden wollen, als einen vorübergehenden Genuss von der Sünde zu haben?“ 70Heb 11,25 Vielleicht sagt ihr: „Meine Freunde werden nicht zu meinen Gegnern werden.“ Das ist mehr, als ihr wissen könnt: Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden eure schlimmsten Feinde die aus eurem eigenen Hause sein. Wenn sie sich also gegen euch stellen sollten, seid ihr bereit, nackt einem nackten Christus zu folgen? Und umherzuziehen in Schafpelzen und Ziegenfellen, in Höhlen und Klüften der Erde 71Heb 11,37-38Mangel, Bedrängnis, Misshandlung erleiden, lieber das als nicht Jünger Christi zu sein? Ihr folgt jetzt alle mit Eifer, so wie Ruth und Orpa der Naomi, und vielleicht weint ihr unter dem Wort; aber sind eure Tränen nicht Krokodilstränen? Und wenn Schwierigkeiten kommen, werdet ihr dann nicht aufhören, eurem Herrn nachzufolgen, wie Orpa Naomi nicht mehr folgte? Habt ihr wirklich die Wurzel der Gnade in euren Herzen? Oder seid ihr nur Hörer von der Sorte felsiger Boden? Ihr nehmt das Wort mit Freude 72wenn aber Verfolgung  werdet ihr nicht sogleich Anstoß nehmen? 73Mk 4,16-17;Mt 13,20-21 Seid nicht böse auf mich, weil ich euch diese Fragen stelle. Ich eifere um euch, aber mit göttlichem Eifer:742Kor 11,2Denn, ach! wie viele haben ihre Hand an den Pflug gelegt und haben danach schändlich zurückgeblickt? 75Lk 9,62„Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst!“ „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester, aber der Menschensohn (sprach er) hat keine Stätte, wo er sein Haupt hinlegen kann.“76Mt 8,19-20als gute Streiter Jesu Christi772Tim 2,3 nicht nach kurzer Zeit schreien: „Hinweg mit ihm, hinweg mit einem solchen von der Erde! Es darf nicht sein, dass er am Leben bleibt“?78Apg 22,22sagen einige von euch wie Hasael: „Sind wir Hunde, dass wir dies tun sollten?“792Kön 8,13zurückgewichen sind zum Verderben80Heb 10,39wenn es möglich gewesen wäre, ihre Augen ausgerissen und mir gegeben hätten. 81Gal 4,15Setzt euch deshalb, ich bitte euch, hin und berechnet ernsthaft die Kosten, und fragt euch selbst wieder und immer wieder, ob ihr alles als Dreck und Schaden erachtet und bereit seid, es zu erleiden, alles einzubüßen, damit ihr Christus gewinnen und in ihm gefunden werden könnt: 82Phil 3,8dass der Apostel nicht umsonst gesagt hat, „alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.“  

   Drittens spricht der Text zu euch, die ihr geduldig um der Wahrheit willen leidet: „Freut euch und jubelt, denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.“ 83Mt 5,12 Denn euch ist es gegeben um Christi willen, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden! 84Phil 1,29 Dies ist ein Zeichen eurer Jüngerschaft, ein Nachweis dafür, dass ihr gottesfürchtig in Christus Jesus lebt. Daher fürchtet euch nicht und seid nicht ängstlich. 85Jes 41,10 Oh, werdet nicht matt und lasst den Mut nicht sinken! 86Heb 12,3 Jesus, euer Herr, euer Leben, kommt bald und sein Lohn mit ihm. 87Offb 22,12 Auch wenn alle Menschen euch verlassen, wird er es nicht tun: Nein, denn der Geist der Herrlichkeit und Christi wird auf euch ruhen. 881Petr 4,14 Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren. 89Lk 21,19 Heiligt Gott, den Herrn, in euren Herzen. 901Petr 3,15 Lasst euch in nichts von den Widersachern erschrecken: 91Phil 1,28 Auf ihrer Seite wird Böses gegen Christus geredet; auf eurer Seite wird er verherrlicht. Schämt euch nicht eures Ruhms, da andere sich ihrer Schande rühmen können. Lasst euch durch die Feuerprobe nicht befremden, 921Petr 4,12 mit der ihr jetzt oder in Zukunft geprüft werdet. Der Teufel hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur noch wenig Zeit hat 93Offb 12,12 zu regieren. Er oder seine Abgesandten haben nicht mehr Macht, als was ihnen von oben gegeben wird: 94Joh 19.10 Gott setzt ihnen ihre Grenzen, die sie nicht überschreiten können; und bei euch sind sogar die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht; niemand wird euch Schaden zufügen, ohne den Willen eures himmlischen Vaters.  95Mt 10,29-31  Verlassen euch eure irdischen Freunde und Eltern? Werdet ihr aus den Synagogen ausgestoßen? 96Joh 16,2 Der Herr wird sich euch offenbaren, wie dem Mann, der blind geboren wurde. Jesus Christus wird euch annehmen. Wenn sie euch ins Gefängnis bringen und eure Füße in Fesseln zwingen und euren Hals in Eisen legen, 97Ps 105,18 wird Christus selbst einen Engel vom Himmel senden, um euch zu stärken und euch zu befähigen, mit Paulus und Silas „um Mitternacht Loblieder zu singen.“ 98Apg 16,25 Droht man euch, euch in eine Löwengrube zu werfen oder in einen brennenden Feuerofen, weil ihr euch weigert, vor dem Tier niederzufallen und es anzubeten? Fürchtet euch nicht; der Gott, dem ihr dient, kann euch befreien. Oder wenn er es zulässt, dass die Flammen eure Körper verzehren, dann würden sie nur als viele feurige Streitwagen 992Kön 2,11 dazu dienen, eure Seelen zu Gott zu tragen. So war es bei den Märtyrern der alten Zeit; so rief einmal einer, als er verbrannte: „Kommt, ihr Papisten, wenn ihr ein Wunder wollt, hier, seht eines! Dieses Flammenbett ist für mich ein Daunenbett.“ So erging es fast allen, die in früheren Zeiten litten: Denn Jesus, obwohl er seine eigene Göttlichkeit von sich selbst zurückzog, hat immer das Licht seines Angesichts über die Seelen der leidenden Heiligen erhoben. „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ 100Mt 10,28 Habt den Mut, gottesfürchtig in Christus Jesus zu leben, auch wenn ihr alle Arten von Verfolgung erleidet. Und:

   Viertens, sind hier wahre Geistliche im Dienst von Jesus Christus anwesend? Ihr werdet nicht beleidigt sein, wenn ich euch sage, dass die Worte des Textes in besonderer Weise auf euch anwendbar sind. Paulus schrieb sie an Timotheus; und wir müssen von allen Menschen, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben, die schwerste Verfolgung erwarten. Satan wird sich anstrengen, in unsere Fersen zu stechen, 1011Mo 3,15 lasst entkommen, wer es vermag: Und es war der allgemeine Weg der Vorsehung Gottes es in Zeiten der Verfolgung zuzulassen, dass die Hirten zuerst geschlagen werden, bevor die Schafe zerstreut werden. 102Sach 13,7 Lasst uns daher nicht zeigen, dass wir nur Mietlinge sind, die sich um die Schafe nicht kümmern; 103Joh 10.13 sondern lasst uns, wie der große Hirte und Bischof der Seelen, bereitwillig unser Leben für die Schafe geben. 104Joh 10,15 Während andere sich ihrer großartigen Karrieresprünge rühmen, lasst uns eher stolz auf unsere großen Leiden und Verfolgungen um Christi willen sein. Paulus freute sich, dass er Leiden und Verfolgungen in Ikonion und Lystra erlitt: Aus allen hat der Herr ihn gerettet; 1052Tim 3,11 aus allen wird der Herr auch uns retten und uns dazu veranlassen, mit ihm auf Thronen zu sitzen, wenn er kommen wird um die zwölf Stämme Israels zu richten. 106Mt 19,28

   Ich könnte fortfahren; aber ich bin mir bewusst, dass ich in diesem Teil meiner Predigt auch ganz besonders zu mir selbst sprechen sollte, da ich weiß, dass Satan mich begehrt hat, um mich zu sichten wie den Weizen. 107Lk 22,31 Auch ohne den Geist der Prophetie können wir leicht die Zeichen der Zeit erkennen. Verfolgung steht bereits vor der Tür: Die Stiftshütte des Herrn ist bereits in die Wüste getrieben; die Lade des Herrn ist in die unheiligen Hände der unbeschnittenen Philister gefallen. 1081Sam 4,11 Sie haben uns schon lange aus ihren Synagogen ausgestoßen, und die Hohepriester haben die weltlichen Machthaber dazu aufgerufen, ihre Autorität gegen die Jünger des Herrn auszuüben. Männer in Machtpositionen haben Drohungen geschnaubt: 109Apg 9,1 Wir können leicht erraten, was folgen wird – Gefangenschaft und Mord. Der Sturm hat sich schon seit einer Weile zusammengebraut; er wird bald losbrechen. Vielleicht trifft er mich zuerst.

Brüder, ob im Dienst oder nicht, ich bitte euch, betet für mich,dass ich niemals zurecht für Bösestun leide, sondern nur um der Gerechtigkeit willen. 1101Petr 3,17 O betet, dass ich meinen Herrn in keiner Weise verleugne, sondern dass ich ihm freudig sowohl ins Gefängnis als auch in den Tod folge, wenn er es für richtig hält, mich zu rufen, um seine Wahrheiten mit meinem Blut zu besiegeln. Schämt euch nicht Christi oder seines Evangeliums, 111Röm 1,16 auch wenn ich ein Gefangener im Herrn 112Eph 4,1 werden sollte. Selbst wenn ich gebunden bin, aber das Wort Gottes ist nicht gebunden: 1132 Tim 2,9 Nein, eine große und wirksame Tür 1141Kor 16,9 ist für die Verkündigung des ewigen Evangeliums geöffnet worden und weder Menschen noch Teufel werden jemals in der Lage sein, dagegen anzukommen. Betet nur, dass Christus an mir verherrlicht werde, es sei durch Leben oder durch Tod; 115Phil 1,20 dann freue ich mich darüber; Ja, und ich werde mich auch freuen. 116Phil 1,18

   Und nun, an wen soll ich mich als Nächstes wenden?

   Fünftens, zu denen, die ihre Nachbarn verfolgen, weil sie gottesfürchtig in Christus Jesus leben. Aber, was soll ich zu euch sagen? Weint und heult über das Elend, das über euch kommen wird; 117Jak 5,1 für eine kurze Zeit erlaubt es der Herr euch, über die Köpfe seines Volkes zu herrschen; aber bald wird euch der Tod ereilen, das Gericht wird euch finden und Jesus Christus wird euch eine Frage stellen, die euch verstummen lassen wird: „Warum verfolgst du mich?“ 118Apg 9,4 Ihr könnt eure Gesetze und kirchlichen Richtlinien vorbringen und behaupten, was ihr tut, geschehe aus Eifer für Gott; aber Gott wird die verfluchte Heuchelei und die Schlangenfeindschaft eurer Herzen offenbaren und euch den Folterknechten übergeben. 119Mt 18,34 Es ist gut, wenn Gott in diesem Leben kein Zeichen in eure Richtung sendet. Er trat für Nabot ein, als dieser unschuldig wegen Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung verurteilt wurde; 1201Kön 21,13 und unser Herr sandte seine Heere aus und vernichtete die Stadt 121Mt 22,7 derer, die die Propheten getötet und die gesteinigt hatten, die zu ihnen gesandt worden waren. Wenn ihr also beabsichtigt, das Maß eurer Übertretungen vollzumachen, macht nur ruhig weiter damit, verfolgt und verachtet die Jünger des Herrn: Aber „wisset, dass euch Gott um das alles vor Gericht ziehen wird.“ 122Pred 11,9 Ja, diejenigen, die ihr jetzt verfolgt, werden teilweise eure Richter sein und zur Rechten der Majestät in der Höhe sitzen, während ihr von höllischen Geistern in einen See aus Feuer und Schwefel gezerrt werdet, und der Rauch eurer Qual aufsteigen wird von Ewigkeit zu Ewigkeit. 123Offb 14,11 Legt daher, ihr Rebellen, eure Waffen gegen den Allerhöchsten Gott nieder und verfolgt nicht länger diejenigen, die gottesfürchtig in Christus Jesus leben. Der Herr wird ihre Sache vertreten, der Herr wird ihnen Recht schaffen.  Vielleicht wird es euch erlaubt sein, sie in die Ferse zu stechen, aber am Ende werden sie eure verfluchten Köpfe zertreten. 1241Mo 3,15 Ich sage das nicht, weil ich Angst vor euch habe; denn ich weiß, wem ich geglaubt habe: 1252Tim 1,12 Nur aus reiner Liebe warne ich euch, und weil ich nicht weiß, ob Jesus Christus nicht einige von euch zu Gefäßen der Barmherzigkeit 126Röm 9,23 machen und sogar euch, Verfolger, als Brandscheit aus dem Feuer reißen wird. 127Sach 3,2 Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten, 1281Tim 1,15 sogar Verfolger, die schlimmsten Sünder: Seine Gerechtigkeit ist ausreichend für sie; sein Geist ist fähig, ihre Herzen zu reinigen und zu verändern. Er bekehrte einst Saulus: Möge derselbe Gott seine Macht verherrlichen, indem er all jene bekehrt, die, so gut sie können, alles daransetzen, dass die Gottesfürchtigen in Christus Jesus Verfolgung erleiden!

   Der Herr sei mit euch allen. Amen.

Fussnoten

  • 1
    1Petr 2,21
  • 2
    2Tim 3,9
  • 3
    2Mo 9,11
  • 4
    Joh 6,60
  • 5
    2Kor 5,21
  • 6
    Joh 17,21
  • 7
    Röm 12,2
  • 8
    2Kor 5,17
  • 9
    Kol 3,3
  • 10
    1Kor 10,31
  • 11
    Gal 2,20
  • 12
    Offb 22,13
  • 13
    Röm 8,14
  • 14
    Offb 14,4
  • 15
    Joh 10,27
  • 16
    Kol 3,2
  • 17
    Weish 3,4
  • 18
    Phil 3,20
  • 19
    1Joh 5,1
  • 20
    Mt 5,8
  • 21
    1Petr 1,15
  • 22
    1Mo 4,4-5
  • 23
    Mt 10,22
  • 24
    Jud 1,6
  • 25
    Mal 3,23
  • 26
    Mt 12,34
  • 27
    Spr 26,18-19
  • 28
    Mt 5,11
  • 29
    Pred 7,1
  • 30
    Offb 20,10
  • 31
    PS 11,6
  • 32
    Lk 6,22
  • 33
    Joh 16,2
  • 34
    Apg 4,18
  • 35
    Apg 9,1
  • 36
    Mt 10,18
  • 37
    Hld 8,6
  • 38
    Spr 27,20
  • 39
    Mt 5,10
  • 40
    Mt 10,34-36
  • 41
    Joh 16,2
  • 42
    Lk 14,26;33
  • 43
    Mk 10,29-30
  • 44
    Mt 5,11
  • 45
    Joh 6,67
  • 46
    Joh 16,2
  • 47
    Joh 7,12
  • 48
    Lk 6,40
  • 49
    Joh 15,20
  • 50
    Lk 6,40
  • 51
    1Petr 2,21
  • 52
    1Mo 21,10
  • 53
    Heb 12,23
  • 54
    1Mo 3,15
  • 55
    Gal 4,29
  • 56
    Joh 15,19
  • 57
    2Tim 3,5
  • 58
    Joh 5,44
  • 59
    Mt 5,44
  • 60
    Röm 12,21
  • 61
    Ps 63,3
  • 62
    Offb 3,16
  • 63
    Jak 4,4
  • 64
    Hi 36,13
  • 65
    Hi 27,8
  • 66
    Lk 14,28
  • 67
    Mt 10,37
  • 68
    Lk 14,33
  • 69
    Mt 19;21-22
  • 70
    Heb 11,25
  • 71
    Heb 11,37-38
  • 72
  • 73
    Mk 4,16-17;Mt 13,20-21
  • 74
    2Kor 11,2
  • 75
    Lk 9,62
  • 76
    Mt 8,19-20
  • 77
    2Tim 2,3
  • 78
    Apg 22,22
  • 79
    2Kön 8,13
  • 80
    Heb 10,39
  • 81
    Gal 4,15
  • 82
    Phil 3,8
  • 83
    Mt 5,12
  • 84
    Phil 1,29
  • 85
    Jes 41,10
  • 86
    Heb 12,3
  • 87
    Offb 22,12
  • 88
    1Petr 4,14
  • 89
    Lk 21,19
  • 90
    1Petr 3,15
  • 91
    Phil 1,28
  • 92
    1Petr 4,12
  • 93
    Offb 12,12
  • 94
    Joh 19.10
  • 95
    Mt 10,29-31
  • 96
    Joh 16,2
  • 97
    Ps 105,18
  • 98
    Apg 16,25
  • 99
    2Kön 2,11
  • 100
    Mt 10,28
  • 101
    1Mo 3,15
  • 102
    Sach 13,7
  • 103
    Joh 10.13
  • 104
    Joh 10,15
  • 105
    2Tim 3,11
  • 106
    Mt 19,28
  • 107
    Lk 22,31
  • 108
    1Sam 4,11
  • 109
    Apg 9,1
  • 110
    1Petr 3,17
  • 111
    Röm 1,16
  • 112
    Eph 4,1
  • 113
    2 Tim 2,9
  • 114
    1Kor 16,9
  • 115
    Phil 1,20
  • 116
    Phil 1,18
  • 117
    Jak 5,1
  • 118
    Apg 9,4
  • 119
    Mt 18,34
  • 120
    1Kön 21,13
  • 121
    Mt 22,7
  • 122
    Pred 11,9
  • 123
    Offb 14,11
  • 124
    1Mo 3,15
  • 125
    2Tim 1,12
  • 126
    Röm 9,23
  • 127
    Sach 3,2
  • 128
    1Tim 1,15