Was denkt ihr von dem Christus?
Matthäus 22,42: „Was denkt ihr von dem Christus?“
Als es dem ewigen Sohn Gottes ein Wohlgefallen war, unter uns zu wohnen 1Joh 1, 16 und einer gefallenen Welt die frohe Botschaft der Erlösung zu verkünden, gab es von verschiedenen Seiten unterschiedliche Meinungen über ihn. Bezüglich seiner Person sagten einige, er sei Moses; andere behaupteten, er sei Elias, Jeremias oder einer der alten Propheten; nur wenige erkannten ihn als den an, wer er wirklich war, Gott, gepriesen in Ewigkeit. 2Röm 9,5 Und bezüglich seiner Lehre verhielt es sich so, dass zwar die große Volksmenge, die ohne Vorurteile war, vom himmlischen Stil seines Umhergehens und Gutes tun 3Apg 10,38 überzeugt war und ihm gern zuhörte 4Mk 12,37 und sagte: «Er ist ein guter Mann»; 5Joh 7,12 aber die neidischen, weltlich gesinnten, selbstgerechten Leiter und Lehrer der jüdischen Religion waren einerseits über seinen Erfolg verdrossen und andererseits unfähig (da sie nie von Gott belehrt worden waren), die Reinheit seiner Lehre zu verstehen; dazu kam noch, dass unser Herr redete, wie noch nie ein Mensch geredet hatte, 6Joh 7,46 und solche Wunder tat, die kein Mensch jemals tun könnte, ausser Gott wäre mit ihm; und sie waren nicht nur so verblendet, dass sie behaupteten, er würde das Volk verführen, 7Joh 7,12 sondern sie waren auch noch so blasphemisch, dass sie behaupteten, er sei mit dem Teufel selbst im Bunde und treibe die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen. 8Mt 12,24 Ja, die eigenen Brüder und Verwandten unseres Herrn nach dem Fleisch waren durch Vorurteile und Unglauben so verblendet, dass sie eines bestimmten Tages als er hinausging, um die Volksmenge auf den Feldern zu lehren, sich aufmachten, um ihn zu ergreifen und als Begründung für ihr Verhalten brachten sie vor: „Er ist von Sinnen!“ 9Mk 3,21
So wurde der König und der Herr der Herrlichkeit nach menschlichen Maßstäben beurteilt, als er im Fleisch geoffenbart worden ist: 101Tim 3,16 Es sei ferne von allen seinen Geistlichen, für sich selbst irgendeine bessere Behandlung zu erwarten. Nein, wenn wir im Geist und in der Kraft unseres Meisters kommen, müssen wir seinen Fußstapfen folgen, sowohl in diesem als auch in jedem anderen Teil seiner Leiden. Die gleichen Vorwürfe, die ihm gemacht wurden, werden auch uns gemacht. Diejenigen, die unseren Herrn und seine Lehre angenommen haben, werden uns annehmen und hören um seines Namens willen. Die Armen, gesegnet sei Gott, nehmen das Evangelium an, wie unser gegenwärtiges Treffen reichlich bezeugt, und die Volksmenge hört uns gern zu; während diejenigen, die auf dem Stuhl des Mose sitzen 11Mt 23,2 und es lieben, in langen Gewändern umherzugehen, 12Mk 12,38 beständig gegen uns anschreien und uns als Verrückte, als Verführer des Volkes und als Menschen, die unter dem Einfluss böser Geister stehen, bezeichnen, weil sie die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Christus Jesus nicht kennen und weil sie die Macht Gottes nie auf ihren Herzen gespürt haben.
Aber wer nicht dazu entschlossen ist, sowohl seinen Namen als böse verwerfen 13Lk 6,22 zu lassen, als auch für die Wahrheiten des Herrn Jesus zu sterben, der ist des Namens eines Geistlichen des Evangeliums des Friedens nicht würdig. Es ist der Charakter von Mietlingen und falschen Propheten, die sich nicht um die Schafe kümmern, 14Joh 10,13 dass alle Menschen gut über sie reden sollen. „Glückselig seid ihr (sagt unser Herr zu seinen ersten Aposteln und in ihnen zu allen nachfolgenden Geistlichen), wenn sie lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen.“ 15Mt 5,11 Und tatsächlich ist es unmöglich, dass solche Angriffe nicht kommen werden; denn die Menschen werden immer über andere urteilen, nach den Grundsätzen, nach denen sie selbst handeln. Und wenn es ihnen gleichgültig ist, sich den von uns verkündeten Lehren gehorsam zu unterwerfen, müssen sie zwangsläufig aus Selbstverteidigung gegen die Prediger anreden, um zu vermeiden, dass ihnen die Frage gestellt wird, von der die alten Pharisäer fürchteten, dass sie ihnen erwidert werden würde, wenn sie bekannten, dass Johannes ein Prophet war: „Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?“ 16Mt 21,25 In all diesen Fällen müssen wir nur unser eigenes Herz erforschen und wenn wir unserem Gewissen vor Gott versichern können, dass wir mit einem lauteren Auge 17Mt 6,22 auf seinen Ruhm handeln, können wir unsere Arbeit fröhlich fortsetzen und nicht im Geringsten darauf achten, was Menschen oder Teufel gegen uns sagen oder uns antun könnten.
Aber um zurückzukehren. Ihr habt gehört, welche unterschiedlichen Gedanken es über Jesus Christus gab, als er hier auf Erden war; und er wird auch jetzt noch, da er erhöht worden ist, zur Rechten seines Vaters im Himmel zu sitzen, 18Apg 2,33 nicht anders behandelt. Ein Außenstehender, der vom Christentum hört, dass wir alle bekennen, einen Herrn zu haben, würde normalerweise daraus schlussfolgern, dass wir alle ein und dasselbe über ihn denken und reden. Aber leider! Zu unserer Schande muss erwähnt werden, dass zwar Christus nicht zerteilt ist, 191Kor 1,13 aber die Bekenner traurigerweise in ihren Gedanken über ihn zerteilt sind; und das nicht nur in Bezug auf die äusserlichen Umstände seiner Religion, sondern auch in Bezug auf jene wesentlichen Wahrheiten, die notwendigerweise von uns geglaubt und angenommen werden müssen, wenn wir hoffen, jemals Erben der ewigen Erlösung zu werden.
Einige und ich befürchte, es ist eine große Schar, die niemand zählen kann, 20Offb 7,9 sind unter uns, die sich Christen nennen und dennoch selten oder nie ernsthaft an Jesus Christus denken. Sie können an ihre Geschäfte und ihre Bauernhöfe denken, an ihre Theaterstücke, ihre Bälle, ihre Versammlungen und Pferderennen (Vergnügungen, die direkt darauf abzielen, die Religion aus der Welt auszuschließen); was aber Christus betrifft, den Urheber und Vollender des Glaubens, 21Heb 12,2 den Herrn, der arme Sünder mit seinem kostbaren Blut erkauft hat und der das Einzige ist, was es wert ist, daran zu denken, ach! Er kommt in keinen oder höchstens in sehr wenigen ihrer Gedanken vor. Aber glaubt mir, ihr irdischen, sinnlichen, fleischlich gesinnten Bekenner, egal wie wenig ihr jetzt an Christus denkt oder wie eifrig ihr danach strebt, ihn aus euren Gedanken herauszuhalten, indem ihr der Lust der Augen nachjagt, der Lust des Fleisches und dem Hochmut des Lebens, 221Joh 2,16 es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch wünschen werdet, ihr hättet mehr an Christus gedacht und weniger an eure Gewinne und Freuden. Denn auch die Lebenslustigen, die Kultivierten, die Reichen müssen ebenso sterben wie die anderen und ihren Prunk und ihre Eitelkeiten und all ihren Reichtum hinter sich lassen. Und oh! Welche Gedanken über Jesus Christus werdet ihr in dieser Stunde hegen?
Aber ich sollte diese Überlegungen nicht weiter ausführen: Sie würden mich zu weit vom Hauptziel dieser Rede abbringen, nämlich zu zeigen, was diejenigen, die wirklich wissen wollen, wie man Gott im Geist und in der Wahrheit anbetet, 23Joh 4,24 von Jesus Christus denken sollten, den Gott gesandt hat, um das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit zu sein, für jeden, der glaubt. 24Röm 10,4
Ich vertraue darauf, meine Brüder, dass ihr nobler seid, als mich für zu streng oder zu gewissenhaft zu halten, wenn ich auf diese Weise versuche, eure Gedanken von Jesus Christus in Bahnen zu lenken; denn nach unseren Gedanken sowie unseren Worten und Taten werden wir am grossen Tag beurteilt werden. Und wir hoffen vergeblich darauf, dass wir an Christus glauben oder ihn richtig anbeten, wenn unsere Grundsätze, auf denen unser Glaube und unsere Praxis basieren, nicht mit der Form gesunder Worte übereinstimmen, die uns in den Schriften der Wahrheit überliefert werden.
Außerdem sind viele Verführer in die Welt hinausgegangen. 252Joh 1,7 Rein heidnische Moral und nicht Jesus Christus wird in den meisten unserer Kirchen gepredigt. Und wie sollen die Menschen richtig von Christus denken, von dem sie kaum gehört haben? Habt also etwas Geduld mit mir, während ich euch ein paar Fragen über Jesus Christus stelle, um euer Gewissen zu informieren. Denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, in dem wir gerettet werden sollen, 26Apg 4,12 als seiner.
Erstens: Was denkt ihr von der Person des Christus? „Wessen Sohn ist er?“ 27Mt 22,42 Das ist die Frage, die unser Herr den Pharisäern mit den Worten nach unserem Vers stellte; und nie war es notwendiger, diese Frage zu wiederholen als in diesen letzten Tagen. Denn viele, die nach dem Namen Christi benannt sind, und ich fürchte, viele, die nur so tun, als ob sie ihn predigen, sind in ihrer Blasphemie soweit fortgeschritten, dass sie offen leugnen, dass er wirklich, wahrhaftig und richtig Gott ist. Aber niemand, der jemals Teilhaber an seinem Geist geworden ist, wird so leichtfertig über ihn sprechen. Nein; wenn sie gefragt werden, wie Petrus und seine Brüder: „Wer aber sagt ihr, dass ich bin?“ werden sie ohne zu zögern antworten: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Denn das Bekenntnis der Göttlichkeit unseres Herrn ist der Felsen, auf den er seine Gemeinde baut. 28Mt 16,18 Wäre es möglich, dieses wegzunehmen, dann würden die Pforten der Hölle schnell die Oberhand gewinnen. Meine Brüder, wenn Jesus Christus nicht der wahre Gott vom wahren Gott wäre, würde ich nie wieder das Evangelium Christi predigen. Denn es wäre nicht das Evangelium; es wäre nur ein System moralischer Ethik. Seneca, Cicero oder jeder andere nichtjüdische Philosoph wäre ein ebenso guter Retter wie Jesus von Nazareth. Es ist die Göttlichkeit unseres Herrn, die seinen Tod ratifiziert und ihn zu einem solchen Hohepriester macht, wie er uns gebührt, zu einem, der durch die unendlichen Barmherzigkeiten seines Leidens ein volles, perfektes, ausreichendes Opfer, Genugtuung und Opfergabe für eine unendlich beleidigte Gerechtigkeit darbringen konnte. Und jeder Geistliche der Kirche von England, der ihre Förmlichkeit nutzt und von ihrem Brot isst und trotzdem diese Lehre nicht vertritt (und ich fürchte, zu viele davon haben sich unter uns eingeschlichen), so einer gehört nur zur Synagoge des Satans. 29Offb 2,9 Er ist kein Kind oder Diener Gottes: Nein; er ist ein Wolf im Schafspelz; 30Mt 7,15 er ist ein Kind und Diener des Bösen, 311Joh 3,12 des Teufels.
Viele werden denken, dass sind harte Worte; aber ich halte es für keinen Verstoß gegen die Nächstenliebe, zu behaupten, dass ein Arianer oder Sozinianer kein Christ sein kann. Die einen wollen uns glauben machen, dass Jesus Christus nur ein geschaffener Gott ist, was ein Widerspruch in sich selbst ist; die anderen wollen, dass wir ihn nur als einen guten Mann ansehen; und anstatt seinen Tod als Sühne für die Sünden der Welt anzuerkennen, wollen sie uns davon überzeugen, dass Christus nur gestorben ist, um die Wahrheit der verborgenen Lehre mit seinem Blut zu besiegeln. Aber wenn Jesus Christus nicht mehr als nur ein Mensch wäre, wenn er nicht wirklich Gott wäre, wäre er der abscheulichste Sünder, der jemals auf der Welt erschienen ist. Denn er nahm die göttliche Anbetung von dem Mann an, der blind geboren worden war, wie wir in Johannes 9,38 lesen: „Er aber sprach: Herr, ich glaube. Und er betete ihn an.“ Wenn außerdem Christus nicht wirklich Gott ist, dann wäre unser Glaube vergeblich und wir wären immer noch in unseren Sünden: Denn kein geschaffenes Wesen, auch nicht von höchster Ordnung, könnte es jemals verdienen, etwas aus Gottes Händen zu empfangen; es war die Göttlichkeit unseres Herrn, die ihn allein dazu befähigte, die Sünden der Welt wegzunehmen; 32Joh 1,29 und deshalb hören wir den heiligen Johannes so positiv sagen, dass „das Wort (Jesus Christus) nicht nur bei Gott war, sondern es war Gott.“ 33Joh 1,1 Aus dem gleichen Grund sagt der heilige Paulus, „dass er in der Gestalt Gottes war; 34Phil 2,6 dass in ihm die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnte.“ 35Kol 2,9 Ja, Jesus Christus nahm den Titel an, den Gott sich selbst gab, als er Moses sandte, sein Volk Israel zu retten. „Ehe Abraham war, BIN ICH.“ 36Joh 8,58 Und nochmal: „Ich und der Vater sind eins.“ 37Joh 10,30 Diesen letzten Worten würden unsere modernen Ungläubigen zwar gerne ausweichen und sich von ihnen losreissen zu ihrer eigenen Verdammnis wie von anderen Schriftstellen auch, aber es ist offensichtlich, dass die Juden unseren Herrn verstanden, als er so sprach, dass er sich selbst Gott gleichstellte; warum hätten sie ihn sonst als Gotteslästerer gesteinigt? Also warum sollte es als Verstoß gegen die Nächstenliebe gelten, zu behaupten, dass diejenigen, die die Göttlichkeit Jesu Christi im strengsten Sinne des Wortes leugnen, keine Christen sein können? Denn sie sind größere Ungläubige als die Teufel selbst, die bekannten, dass sie wussten, wer er ist, „der Heilige Gottes.“ 38Mk 1,24 Sie glauben nicht nur, sondern sie zittern auch, 39Jak 2,19 was mehr ist als was die Ungläubigen dieser Generation tun. Und wäre es möglich für Erzhäretiker, von ihren Ketten der Finsternis befreit zu werden, in denen sie jetzt (sofern sie ihre Prinzipien nicht vor ihrem Tod geändert haben) zum Gericht aufbewahrt werden 402Petr 2,4 am grossen Tag, würden sie uns meiner Überzeugung nach mitteilen, wie die Hölle sie von der Göttlichkeit Jesu Christi überzeugt hat und dass sie ihren Anhängern raten würden, ihre Prinzipien zu verabscheuen, damit sie nicht an denselben Ort gelangen und dadurch einander gegenseitig ihre Qualen verschlimmern.
Aber zweitens: Was denkt ihr von der Menschlichkeit oder Inkarnation von Jesus Christus? Denn Christus war nicht nur Gott, sondern er war Gott und Mensch in einer Person. So lauten der Text und der Kontext: „Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«?“ Aus dieser Textstelle geht hervor, dass wir nicht richtig über die Person Jesu Christi denken, wenn wir nicht glauben, dass er vollkommen Gott und vollkommen Mensch ist oder dass er eine vernünftige Seele und menschliches Fleisch hat.
Aus diesem Grund wird er „Christus“ oder „der Gesalbte“ genannt, der durch sein eigenes freiwilliges Angebot vom Vater eingesetzt und durch die Salbung oder Kommunikation des Heiligen Geistes gestärkt und qualifiziert wurde, um ein Mittler zu sein zwischen ihm und den gegen ihn verstossenden Menschen.
Der Grund, warum der Sohn Gottes unsere Natur annahm, war der Fall unserer Ureltern. Ich hoffe, es ist niemand hier anwesend, der so atheistisch ist, dass er denkt, der Mensch habe sich selbst geschaffen; Nein, es war Gott, der uns geschaffen hat, und nicht wir selbst. Und ich würde gerne glauben, dass niemand so blasphemisch ist, anzunehmen, dass Gott uns, als er uns erschuf, zu solchen Geschöpfen machte, wie wir es jetzt sind. Denn das würde bedeuten, Gottes Wort Lügen zu strafen, das uns sagt, dass „er den Menschen nach dem Bilde Gottes schuf“ 411Mo 1,26 (nicht nach dem Bilde, das wir jetzt auf unserer Seele tragen). So wie Gott den Menschen schuf, so machte Gott ihn auch vollkommen. Er setzte ihn in den Garten Eden und ließ sich dazu herab, einen Bund mit ihm einzugehen, unter dem er ihm unter der Bedingung sündlosen Gehorsams ewiges Leben versprach; und mit dem ewigen Tod drohte, wenn er sein Gesetz brechen und die verbotene Frucht essen sollte.
Der Mensch aß; und als unser Repräsentant verwickelte er sich und uns in den Fluch, von dem Gott, der gerechte Richter, gesagt hatte, dass er die Folge seines Ungehorsams sein würde. Aber hier beginnt das Geheimnis der Göttlichkeit: Gott geoffenbart im Fleisch. 421Tim 3,16 Denn (singe, o Himmel, und freue dich, o Erde!) der ewige Vater 43Jes 9,5 hatte vorausgesehen, wie Satan dem Menschen in die Ferse stechen würde, und hatte in seinem ewigen Ratschluss ein Mittel vorgesehen, mit dem er der verfluchten Schlange den Kopf zertreten konnte. 441Mo 3,15 Es wurde zugelassen, dass der Mensch fiel und dem Tod unterworfen wurde; aber Jesus, Gottes eingeborener Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, 45Nizänisches Glaubensbekenntnis bietet an, zu sterben, um die Übertretung des Menschen zu sühnen und an seiner Stelle alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Und weil es für ihn unmöglich war, das zu tun, weil er Gott war, aber weil doch der Mensch den Verstoss begangen hatte, und es deswegen notwendig war, dass es in der Person des Menschen getan werden musste; eher als zuzulassen, dass wir zugrunde gingen, liess dieser ewige Gott, 46Jes 40,28 dieser Fürst des Friedens, 47Jes 9,5 dieser Alte an Tagen, 48Dan 7,9 als die Zeit erfüllt war 49Gal 4,4 sich vom Heiligen Geist einen Leib bereiten 50Heb 10,5 und er wurde ein Kind. In diesem Körper übte er einen vollkommenen Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes aus, wodurch er an unserer Stelle den Bund der Werke erfüllte und wurde zuletzt dem Tod unterworfen, sogar dem Tod am Kreuz; damit er als Gott Genüge tun und als Mensch gehorchen und leiden konnte; und als Gott und Mensch in einer Person erneut eine Vereinigung zwischen Gott und unseren Seelen herstellen konnte.
Und nun: Was denkt ihr von dieser Liebe des Christus? Denkt ihr nicht, sie war fantastisch großartig? Vor allem, wenn ihr bedenkt, dass wir Christi erbitterte Feinde waren und dass er in alle Ewigkeit in sich selbst glücklich gewesen wäre, auch wenn wir für immer zugrunde gegangen wären. Was auch immer ihr davon halten mögt, ich weiß, dass die gesegneten Engel, die von diesem Geheimnis der Göttlichkeit nicht so betroffen sind wie wir, sehr viel davon halten. Das tun sie, sie begehren, hineinzuschauen 511Petr 1,12 und es zu bewundern, bis in alle Ewigkeit. Warum, warum, oh ihr Sünder, wollt ihr nicht an diese Liebe des Christus denken? Das sollte doch ganz sicher selbst das am schlimmsten verhärtete Herz zum Schmelzen bringen. Der Gedanke an diese unendliche und sich herablassende Liebe entfacht ein Feuer in meiner Seele und wärmt sie, während ich darüber spreche. Ich könnte ewig darüber nachdenken. Aber es ist für euch nützlich, dass ich euch eine weitere Frage über Jesus Christus stelle.
Drittens: Was denkt ihr davon, dass ihr durch Christus gerechtfertigt seid? Ich glaube, ich kann für einige von euch antworten; weil ich befürchte, dass viele denken, dass sie gerechtfertigt sind oder in den Augen Gottes als rechtschaffen angesehen werden ohne Jesus Christus. Aber solche Menschen werden herausfinden, dass sie sich furchtbar geirrt haben; denn ausserhalb von Christus ist Gott „ein verzehrendes Feuer.“ 52Heb 12,29 Andere begnügen sich damit, zu glauben, dass Christus Gott und Mensch war und dass er in die Welt gekommen war, um Sünder zu retten ganz allgemein; wo es doch ihre Hauptsorge sein sollte, wie sie sicher sein können, dass Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um ganz besonders sie zu retten. „Das Leben, das ich jetzt im Fleisch lebe“, sagt der Apostel, „beruht auf dem Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“ 53Gal 2,20 Beachtet: «für mich». Es ist diese unmittelbare Anwendung von Jesus Christus auf unsere eigenen Herzen; und dass sie vor Gottes Angesicht nur in ihm oder durch ihn gerechtfertigt werden können: Aber dann machen sie ihn nur teilweise zum Erlöser. Sie möchten selbst tun, was sie tun können, und Jesus Christus soll dann noch die Defizite ihrer Gerechtigkeit ausgleichen. Das ist die Summe und Substanz unserer modernen Theologie. Und wenn es mir möglich wäre, die Gedanken der meisten zu kennen, die mir heute zuhören, würden sie mir, glaube ich, sagen, dass genau das der Plan war, den sie für ihre ewige Erlösung aufgestellt hatten und auf den sie vielleicht schon einige Jahre lang vertraut haben. Ist es dann nicht höchste Zeit, meine Brüder, auf ganz andere Gedanken über die Rechtfertigung durch Jesus Christus zu kommen? Denn wenn ihr so denkt, seid ihr wie jene unglücklichen Juden, die danach trachteten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sich der Gerechtigkeit, die von Gott ist durch den Glauben an Christus Jesus, unseren Herrn, nicht unterworfen haben 54Röm 10,3 und sie deshalb verpasst haben. Was denkt ihr dann, wenn ich euch sage, dass ihr umsonst durch den Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt werdet, ohne jeglichen Zusammenhang mit irgendwelchen Werken oder dass eine besondere Eignung in uns gesehen wird? Denn die Erlösung ist die geschenkte Gabe Gottes. Ich kenne keine Eignung dazu im Menschen, außer der Eignung, für immer in den Feuer- und Schwefelsee geworfen zu werden. 55Offb 20,10 Unsere Gerechtigkeiten sind in Gottes Augen nur wie ein beflecktes Kleid; 56Jes 64,5 er kann es nicht ertragen. 57Jes 1,13
Unsere Heiligkeit, wenn wir welche haben, ist nicht die Ursache, sondern die Wirkung unserer Rechtfertigung vor Gott. „Wir lieben Gott, weil er uns zuerst geliebt hat.“ 581Joh 4,19 Wir sollen nicht wie der stolze Pharisäer zu Gott kommen und sozusagen eine Auflistung unserer Dienste mitbringen; wir sollen im Gemüt und in der Sprache des armen Zöllners kommen, uns auf die Brust schlagen und sagen: „Gott sei mir Sünder gnädig.“ 59Lk 18,13 denn Jesus Christus rechtfertigt uns, während wir gottlos sind. Er ist nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. 60Lk 5,32 Nur die Armen im Geist, 61Mt 5,3 diejenigen, die bereit sind, über sich selbst hinauszugehen und sich ganz auf die Gerechtigkeit eines anderen zu verlassen, werden so gesegnet, Mitglieder seines Königreichs zu sein. Die Gerechtigkeit, die ganze Gerechtigkeit Jesu Christi, soll uns zugerechnet werden anstelle von unserer eigenen: «Wir sind nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade; 62Röm 6,14 und über alle, die nach dieser Regel wandeln, komme Frieden und Erbarmen;“ denn diese, und nur sie, sind das wahre Israel Gottes. 63Gal 6,16 Im großen Werk der Erlösung der Menschen, ist Prahlen gänzlich ausgeschlossen; was nicht möglich wäre, wenn auch nur eines unserer Werke mit den Verdiensten Christi verbunden wäre. All unser Heil ist von Gott, vom Anfang bis zum Ende; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme; 64Eph 2,9 der Mensch hat darauf keinen Einfluss: Es ist Christus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur ewigen Erlösung. 651Kor 1,30 Sein aktiver und passiver Gehorsam soll den armen Sündern zugerechnet werden. Er hat an unserer Stelle alle Gerechtigkeit erfüllt, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. 662Kor 5,21 Alles, was wir tun müssen, ist, diese Gerechtigkeit durch den Glauben zu ergreifen. Und in dem Moment, in dem wir es durch einen lebendigen Glauben erfassen, in diesem selben Moment können wir auch sicher sein, dass das Blut Jesu Christi uns von aller Sünde gereinigt hat. 671Joh 1,7 „Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“ 68Apg 2,39 Wenn wir und unser ganzes Haus glauben, werden wir ebenso gerettet wie der Gefängniswärter und sein Haus; 69Apg 16,31 denn die Gerechtigkeit Jesu Christi ist eine ewige Gerechtigkeit. 70Ps 119,142 Sie ist für alle, die jetzt an ihn glauben, genauso wirksam wie früher; und so wird es sein, bis keine Zeit mehr sein wird. 71Offb 10,6 Erforscht die Schriften, wie es die Beröer taten, ob es sich nicht so verhält. 72Apg 17,11 Sucht danach in den Briefen des heiligen Paulus an die Römer und Galater, und dort werdet ihr diese Lehre so deutlich gelehrt finden, dass wer vorbeiläuft es lesen kann, 73Hab 2,2 ausser ihr habt Augen und seht nicht. 74Mk 8,18 Sucht im elften Artikel unserer Kirche: „Wir gelten vor Gott nur aufgrund der Verdienste unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus durch den Glauben als gerecht, nicht aufgrund unserer eigenen Werke oder Verdienste.“
Diese Lehre unserer geschenkten Rechtfertigung durch den Glauben an Christus Jesus, wie sehr sie auch von unseren heutigen Lehrern Israels 75Joh 3,10 zensiert und schlecht geredet wird, wurde von unseren weisen Vorvätern hochgeschätzt; weil in den Worten, die auf den gerade genannten Artikel folgen, wird sie als eine gesunde Lehre bezeichnet, die voller Trost ist; und das ist sie auch für alle, die mühselig und schwer beladen sind 76Mt 11,28 und wirklich willig sind, Ruhe in Jesus Christus zu finden.
Das ist das Evangelium, das ist die frohe Botschaft von einer großen Freude 77Lk 2,10 für alle, die sich als arme, verlorene, fehlerhafte, verdammte Sünder fühlen. „Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“ Siehe, ein Quell wurde eröffnet gegen Sünde und Unreinheit 78Sach 13,1 in der Seite deines Erlösers. „Seht auf ihn, den ihr durchstochen habt.“ 79Sach 12,10 Seht auf ihn im Glauben, und wahrlich, ihr werdet gerettet werden, auch wenn ihr nur hierhergekommen seid, um euch lustig zu machen und zu lästern, und davor noch nie an Gott oder Christus gedacht habt.
Nicht, dass ihr denkt, dass Gott euch wegen oder auf der Grundlage eures Glaubens retten wird; denn der Glaube ist ein Werk, und dann würdet ihr für eure Werke gerechtfertigt sein; aber, wenn ich euch sage, dass wir durch den Glauben gerechtfertigt werden sollen, meine ich damit, dass der Glaube das Instrument ist, mit dem der Sünder die Erlösung Jesu Christi in sein Herz bringt oder anwendet. Und wem auch immer Gott einen solchen Glauben schenkt (denn es ist die geschenkte Gabe Gottes), der möge mutig sein Haupt erheben, der braucht sich nicht zu fürchten; er ist ein geistiger Sohn unseres geistigen Davids; er ist aus dem Tod zum Leben hinübergegangen, er wird nicht ins Gericht kommen. 80Joh 5,24 Das ist das Evangelium, das wir predigen. Wenn irgendein Mensch oder Engel ein anderes Evangelium predigt als das unserer geschenkten Rechtfertigung durch den Glauben an Christus Jesus, haben wir die Autorität des größten Apostels, ihn für verflucht zu erklären. 81Gal 1,8
Und nun, meine Brüder, was denkt ihr von dieser Torheit von Predigt? 821Kor 1,21 Für euch, die ihr das gute Wort des Lebens geschmeckt habt, die erleuchtet worden sind, 83Heb 6,4-5 um den Reichtum der geschenkten Gnade Gottes in Christus Jesus zu sehen: Da bin ich überzeugt, dass sie wertvoll gewesen und wie der Tau auf eure Seelen gerieselt ist. 845Mo 32,2 Und oh, dass doch alle gleichgesinnt wären! Aber ich fürchte, viele sind entschlossen, beim Heimgehen zu widersprechen und zu lästern. Sind hier nicht einige, die insgeheim zu sich sagen: „Das ist eine zügellose Lehre; dieser Prediger öffnet der Aufforderung zur Sünde eine Tür.“ Aber das überrascht mich überhaupt nicht, das ist ein abgestandener, antiquierter Einwand, so alt wie die Rechtfertigungslehre selbst; und (was übrigens denen, die es jetzt fordern, nicht besonders zur Ehre gereicht) er wurde von einem Ungläubigen vorgebracht. Nachdem der heilige Paulus in seinem Brief an die Römer in den ersten fünf Kapiteln die Lehre von der Rechtfertigung allein durch den Glauben eindrücklich bewiesen hatte, führt er im sechsten Kapitel einen Ungläubigen ein, der sagt: „Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde?“ Aber so wie er eine solche Schlussfolgerung mit einem „Das sei ferne!“ 85Röm 6,1 zurückwies, tue ich es auch: Denn der Glaube, den wir predigen, ist kein toter spekulativer Glaube, eine Zustimmung zu glaubwürdigen Dingen, glaubwürdig, wie es allgemein definiert wird: Es ist nicht nur ein Glaube des Kopfes, sondern ein Glaube des Herzens. Es ist ein lebendiges Prinzip, das durch den Geist des ewig lebenden Gottes in der Seele gewirkt wird und den Sünder von seinem verlorenen, fehlerhaften natürlichen Zustand überzeugt; das ihn befähigt, die vollkommene Gerechtigkeit Jesu Christi anzuwenden und zu ergreifen, die ihm im Evangelium freigebig geschenkt wird, und ihn immer wieder anspornt, aus einem Prinzip von Liebe und Dankbarkeit heraus diesen Glauben zu zeigen, indem er überreich ist zu jedem guten Wort und Werk. 862Kor 9,8 Das sind die Summe und der Inhalt der dargelegten Lehre. Und ob das eine zügellose Lehre ist; beurteilt ihr es. Nein, meine Brüder, sie zerstört gute Werke nicht, sondern lehrt euch, wie man gute Werke aus einem richtigen Prinzip heraus vollbringt. Denn um die Worte unserer Kirche in einem anderen ihrer Artikel zu verwenden: „Werke, welche vor dem Empfang der Gnade Christi und vor der Eingebung seines Geistes getan werden, sind, da sie nicht aus dem Glauben an Jesus Christus hervorgehen, Gott keineswegs angenehm, und sie machen die Menschen auch nicht fähig, Gnade zu empfangen; da sie nicht getan sind, wie sie nach Gottes Willen und Gebot getan werden sollen, zweifeln wir nicht, dass sie die Natur der Sünde haben.“ Also sind diejenigen, die möchten, dass ihr so handelt und lebt, genauso weise wie diejenigen, die euch überreden würden, ein wunderschönes, prächtiges Haus zu bauen, ohne ein Fundament zu legen.
Es ist wahr, dass die Lehre von unserer geschenkten Rechtfertigung durch den Glauben an Christus Jesus, wie auch andere Wahrheiten des Evangeliums, von Menschen mit verdorbenem Geist und Verdrehern des Glaubens missbraucht werden kann und wird; aber diejenigen, die die Wahrheit Gottes in Liebe annehmen, werden immer ihren Glauben durch ihre Werke zeigen. Aus diesem Grund fügt der heilige Paulus, nachdem er den Ephesern gesagt hatte: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ sofort hinzu: „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ 87Eph 2,8-10 Und in seinem Brief an Titus fügt er in Kapitel 3 Vers 8 direkt an, nachdem er ihm Anleitungen gegeben hat, den Leuten zu erzählen, dass sie durch Gnade gerechtfertigt sind: „Ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig wurden, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun.“ In Übereinstimmung damit wird uns in unserem zwölften Artikel gesagt: „Die guten Werke, welche die Früchte des Glaubens sind und auf die Rechtfertigung folgen, sind, obgleich sie unsere Sünden nicht sühnen und vor der Strenge des göttlichen Gerichts nicht bestehen können, dennoch Gott wohlgefällig und angenehm in Christus und fließen notwendig aus dem wahren und lebendigen Glauben, so dass an ihnen der lebendige Glaube ebenso deutlich erkannt werden kann, wie man einen Baum an seiner Frucht erkennt.“
Was würde ich dafür geben, dass dieser Artikel von allen, die ihn unterzeichnet haben, rechtmäßig verstanden und gepredigt würde! Die Lade des Herrn würde dann nicht in die Wüste hinausgetrieben werden, 88Mk 1,12 noch würden so viele Menschen von der Kirche von England abweichen. Denn ich bin völlig davon überzeugt, dass es nicht so sehr an Riten und Zeremonien liegt, sondern vielmehr daran, dass wir nicht die Wahrheit predigen, wie sie in Jesus ist, dass so viele gezwungen waren, hinzugehen und anderswo nach Nahrung zu suchen. Wären wir nicht von unseren etablierten Lehren abgefallen, würden vergleichsweise nur wenige von der etablierten Kirche abfallen. Wo Christus gepredigt wird, sei es in einer Kirche oder in einer Gemeinde, dürfen und müssen Andersdenkende aller Konfessionen ungehindert kommen. Aber wenn unsere Geistlichkeit nur das Gesetz predigt und nicht den Weg zur Erlösung durch den Glauben an Christus zeigt, wird die Anklage der Spaltung am Tag des Gerichts, wie ich fürchte, hauptsächlich vor ihrer Tür liegen. Die wahren Schafe Christi kennen die Stimme der wahren Hirten Christi, und die Stimme der Fremden werden sie nicht hören. 89Joh 10,27
Beachtet, meine lieben Brüder, die Worte des Artikels: „Gute Werke sind die Früchte des Glaubens und folgen der Rechtfertigung.“ Wie können sie dann die Voraussetzung oder in irgendeiner Weise die Ursache sein? Unsere Personen müssen gerechtfertigt sein, bevor unsere Leistungen akzeptiert werden können. Gott nahm Abel an, bevor er seine Opfergabe annahm; 901Mo 4,4 und deshalb muss uns die Gerechtigkeit Jesu Christi freigebig zugerechnet und von uns durch den Glauben erfasst werden, bevor wir Gott ein annehmbares Opfer darbringen können; denn ausserhalb von Christus ist Gott, wie ich bereits angedeutet habe, ein verzehrendes Feuer: Und was auch immer nicht aus Glauben an Christus ist, ist Sünde. 91Röm 14,23
Dass die Menschen die Lehre von der freien Rechtfertigung missverstehen, liegt meines Erachtens zum Teil daran, dass sie die verschiedenen Personen, an die der heilige Paulus und der heilige Jakobus in ihren Briefen geschrieben haben, nicht richtig berücksichtigen; und ebenso, dass es unterschiedliche Arten der Rechtfertigung sind, über die jeder von ihnen schreibt. Ersterer betont Zeile für Zeile, Argument für Argument: „Dass wir allein durch Glauben gerechtfertigt werden.“ 92Röm 3,28 Letzterer stellt die Frage: „Wurde nicht Abraham durch Werke gerechtfertigt?“ 93Jak 2,21 Deswegen haben viele Glauben und Werke vermischt und zusammengefügt, um uns vor Gott zu rechtfertigen, ohne die unterschiedlichen Ansichten dieser heiligen Männer und die verschiedenen Personen, an die sie schrieben, zu berücksichtigen. Aber das ist ein kapitaler Fehler; denn der heilige Paulus schrieb an die jüdischen Proselyten, die Gerechtigkeit durch Werke suchten, und zwar nicht nur des Zeremoniells, sondern auch des Sittengesetzes. Im Gegensatz dazu, sagt er ihnen, sollten sie ihre Rechtfertigung vor den Augen Gottes nur in der vollkommenen Gerechtigkeit Jesu Christi suchen, angewendet durch den Glauben. Jakobus hatte mit einer anderen Gruppe von Leuten zu tun; solche, die die Lehren der geschenkten Rechtfertigung missbrauchten und dachten, sie seien gerettet (wie es jetzt viele unter uns tun), indem sie einfach bekannten, an Jesus Christus zu glauben. Der heilige Apostel versucht sie weise zu überzeugen, dass ein solcher Glaube nur ein toter und falscher Glaube ist; und deshalb sollten alle, die mit dem treuen Abraham gesegnet werden würden, ihren Glauben durch ihre Werke zeigen, so wie er es tat. „Denn wurde nicht Abraham durch Werke gerechtfertigt?“ Hat er nicht bewiesen, dass sein Glaube ein wahrer rechtfertigender Glaube war, indem er gute Werke hervorbrachte? Daraus geht hervor, dass der heilige Jakobus von einer bestätigenden Rechtfertigung vor den Menschen spricht; zeige mir, demonstriere und beweise mir, dass du einen wahren Glauben hast, durch deine Werke. Wohingegen der heilige Paulus nur davon spricht, dass wir vor Gott gerechtfertigt sind; und so beweist er, dass Abraham, gerechtfertigt wurde, wie auch wir, bevor den Juden jemals das moralische oder zeremonielle Gesetz gegeben wurde, denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.“ 94Röm 4,3
Fassen wir den Inhalt dessen, was zu diesem Thema gesagt wurde, in den folgenden wenigen Worten zusammen: Jeder Mensch, der gerettet wird, wird auf drei Arten gerechtfertigt: Erstens, verdienstvoll, durch den Tod Jesu Christi: „Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde.“ 951 Joh 1,7 Zweitens, instrumental, durch den Glauben; der Glaube ist das Mittel oder Instrument, mit dem die Verdienste von Jesu Christus im Herzen des Sünders angewendet werden: „Ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus.“ 96Gal 3,26 Drittens sind wir bestätigend gerechtfertigt; nämlich durch gute Werke; Gute Werke verkünden und beweisen der Welt, dass unser Glaube ein wahrer rettender Glaube ist. „Wurde nicht Abraham durch Werke gerechtfertigt?“ Und noch einmal: „Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken.“ 97Jak 2,18
Lasst mich diese Lehre durch ein oder zwei Beispiele veranschaulichen. Ich nehme an, niemand wird behaupten wollen, dass Zachäus, der Zöllner, zur Erlösung geeignet war, als er zu Jesus kam, und zwar aus keiner besseren Motivation als der, wodurch vielleicht Tausende dazu gebracht werden, meine Predigten zu hören; nämlich reine Neugier. Aber Jesus Christus kam ihm zuvor und rief ihn durch seine großzügige Gnade und brachte ihn sanft, aber unwiderstehlich dazu, diesem Ruf zu gehorchen; und ich bete zu Gott, dass er alle so beeinflussen möge, die nur kommen, um zu sehen, wer der Prediger ist. Zachäus nahm unseren Herrn freudig in seinem Haus auf und nahm ihn gleichzeitig durch Glauben in sein Herz auf; so wurde Zachäus vor Gott frei gerechtfertigt. Aber siehe, die unmittelbaren Früchte dieser Rechtfertigung! Er trat hin und wie er zuvor in seinem Herzen geglaubt hatte, bekennt er jetzt mit seinem Mund zum Heil: 98Röm 10,10 „Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück!“ 99Lk 19,8 Und so wird es mit dir sein, o Gläubiger, sobald dir Gottes lieber Sohn durch einen lebendigen Glauben offenbart wird; du wirst keine Ruhe in deinem Geist haben, bis du aus Liebe und Dankbarkeit für das, was Gott für deine Seele getan hat, deinen Glauben durch deine Werke beweist.
Weiter nehme ich an, dass alle zugeben werden, dass der Verfolger Saulus nicht zur Erlösung geeignet war; nicht mehr als die verfolgenden Eiferer dieser letzten Tage, die Drohungen gegen die Jünger des Herrn schnauben und, wenn es in ihrer Macht stünde, auch Mord schnauben würden. 100Apg 9,1
Nun hat ihn unser Herr, wie wir wissen, grosszügig durch seine Gnade daran gehindert (und oh, dass er die Verfolger dieser Generation auf diese Weise wirkungsvoll rufen würde) und ihn durch ein Licht vom Himmel zu Boden geschlagen. Gleichzeitig traf er ihn durch seinen Geist ins Herz, überzeugte ihn von der Sünde und ließ ihn ausrufen: „Wer bist du, Herr?“ Christus antwortet: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Da wurde ihm sofort der Glaube geschenkt, und siehe, Saulus ruft sofort: „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ Und das gilt auch für jede arme Seele, die mit ganzem Herzen an den Herrn Jesus glaubt. Er wird immer fragen: Herr, was soll ich für dich tun? Herr, was willst du, dass ich tun soll? Nicht um sich zu rechtfertigen, sondern nur um die Aufrichtigkeit seiner Liebe und Dankbarkeit gegenüber seinem über alles barmherzigen Hohepriester 101Heb 2,17 zu beweisen, der ihn wie ein Brandscheit aus dem Feuer herausgerissen hat. 102Sach 3,2
Vielleicht schmeicheln sich viele selbstgerechte Menschen unter euch selbst, dass ihr nicht so böse seid wie Zachäus oder Saulus, und dass ihr daher eine größere Eignung zur Erlösung habt als sie. Aber wenn ihr so denkt, schätzt ihr euch tatsächlich höher ein, als ihr denken solltet: Denn von Natur aus sind wir alle gleich, alle verfehlen gleichermaßen die Herrlichkeit Gottes, 103Röm 3,23 alle sind gleichermaßen tot in Übertretungen und Sünden, 104Eph 2,1 und es benötigt das Wirken derselben allmächtigen Kraft, um einen der nüchternsten, gutmütigsten und moralischsten Menschen, die hier anwesend sind, zu bekehren, wie sie bei der Bekehrung des Zöllners Zachäus oder des berüchtigten Verfolgers Saulus nötig war. Und wenn es euch möglich wäre, in den höchsten Himmel aufzusteigen und die Geister der vollendeten Gerechten 105Heb 12,23 zu befragen, würden sie euch meiner Meinung nach erzählen, dass diese Lehre von Gott stammt. Aber umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort. 1062Petr 1,19 Meine Brüder, das Wort ist dir nahe; 107Röm 10,8 erforscht die Schriften; 108Joh 5,39 bittet Gott, dass er euch willig macht, gerettet zu werden am Tag seiner Macht. 109Ps 110,3 Denn nicht Fleisch und Blut, sondern der Geist Jesu Christi allein kann euch diese Dinge offenbaren. 110Mt 16,17
Viertens und letztens: Was denkt ihr davon, dass Jesus Christus in euch gebildet wird? Denn die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. 111Röm 8,30 Obwohl er uns unheilig findet, lässt er uns doch nicht so zurück. Von einem wahren Christen kann man korrekterweise weniger sagen, dass er lebt, als vielmehr, dass Jesus Christus in ihm lebt. 112Gal 2,20 Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. 113Röm 8,14
Wie ich bereits zuvor bemerkt habe, sage ich es euch noch einmal: Der Glaube, den wir predigen, ist kein toter, sondern ein lebendiger, aktiver Glaube, der in der Seele gewirkt wird und durch die Kraft des Heiligen Geistes eine gründliche Veränderung im ganzen Menschen bewirkt. Und wenn Christus nicht so in euch ist, könnt ihr zwar den oben genannten Grundsätzen treu bleiben, gute Wünsche hegen und beständig auf die Mittel der Gnade achten; dennoch befindet ihr euch nach der Meinung des heiligen Paulus außerhalb des Zustands der Erlösung. „Erkennt ihr an euch selbst nicht (sagt der Apostel zu den Korinthern, einer Gemeinde, berühmt für ihre Gaben mehr als jede andere unter dem Himmel), dass Jesus Christus in euch ist (durch seinen Geist)? Wenn nicht, dann wäret ihr ja nicht bewährt.“ 1142Kor 13,5
Denn Christus ist nicht nur gekommen, um uns von der Schuld sondern auch von der Macht unserer Sünden zu retten; und bis er das nicht getan hat, können wir, wie sehr er auch für andere ein Retter sein mag, keine Gewissheit auf die begründete Hoffnung haben, dass er uns gerettet hat; denn dadurch, dass wir seinen gesegneten Geist in unsere Herzen aufnehmen und spüren, wie er mit unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind, 115Röm 8,16 können wir die Bescheinigung erhalten, dass wir versiegelt worden sind für den Tag der Erlösung. 116Eph 4,30
Das ist ein großes Geheimnis; aber ich spreche von Christus und der neuen Geburt. Wundert ihr euch nicht, wenn ich euch frage, was ihr davon denkt, dass Christus in euch geformt wird? Denn entweder muss Gott seine Natur ändern oder wir unsere. Denn so wie wir alle in Adam geistig sterben, müssen alle, die von Christus wirksam gerettet werden, in Christus geistig lebendig gemacht werden. 1171Kor 15,22 Sein einziges Ziel darin, dass er gestorben ist und wieder auferstanden ist und jetzt im Himmel für uns Fürbitte tut, besteht darin, uns vom Elend unserer gefallenen Natur zu erlösen und durch den Einsatz seines gesegneten Geistes uns tüchtig zu machen, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht. 118Kol 1,12 Niemand außer denen, die hier so durch seine Gnade verändert werden, werden im Jenseits mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. 119Kol 3,4
Erforscht euch selbst, meine Brüder, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst; und denkt nicht, dass es genügt, in eurem Glaubensbekenntnis zu sagen: „Ich glaube an Jesus Christus;“ das sagen viele, die nicht glauben, die verwerflich sind und sich noch im Zustand des Todes befinden. Ihr missbraucht den Namen Gottes, 1202Mo 20,7 wenn ihr ihn Vater nennt, und eure Gebete werden zur Sünde, es sei denn, ihr glaubt an Christus, damit euer Leben mit ihm in Gott verborgen ist 121Kol 3,3 und ihr Leben und Nahrung von ihm empfangt wie die Reben vom Weinstock. 122Joh 15,5
Ich weiß, dass die Männer dieser Generation tatsächlich leugnen, dass es so etwas wie Christus in sich zu spüren geben sollte; aber ach! In was für einen schrecklichen Zustand würde es uns versetzen, sogar in den Zustand der verlassenen Heiden, die, wie uns der heilige Paulus sagt, „abgestumpft sind.“ 123Eph 4,19 Der Apostel betet, dass die Kolosser erfüllt werden mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, 124Kol 1,9 oder man könnte sagen, geistlicher Empfindsamkeit. Und im Amt für den Besuch der Kranken betet der Geistliche, dass der Herr den Kranken erkennen und fühlen lassen möge, dass kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben ist, 125Apg 4,12 in dem wir und durch den wir Gesundheit und Rettung empfangen können, als nur der Name unseres Herrn Jesus. Denn es gibt ein geistiges, genauso wie ein körperliches Empfinden; und obwohl das nicht auf sinnliche Weise mit uns kommuniziert wird, so wie äußere Objekte unsere Sinne beeinflussen, ist es doch so real wie jede sinnliche oder sichtbare Empfindung und kann von der Seele genauso wahrhaftig gefühlt und wahrgenommen werden, wie jeder äußere Eindruck vom Körper gespürt werden kann. Alle, die aus Gott wiedergeboren sind, wissen, dass ich nicht lüge.
Was denkt ihr, meine Herren, hat Naaman gefühlt, als er von seiner Lepra geheilt wurde? Spürte die Frau die Kraft, die von Jesus Christus ausging, als sie den Saum seines Gewandes berührte und von ihrem blutigen Leiden geheilt wurde? So gewiss wirst du, oh Gläubiger, es fühlen, wenn Jesus Christus in deinem Herzen wohnt. Ich bete zu Gott, dass Er euch alle das kennen und empfinden lässt, bevor ihr von hier fortgeht.
O meine Brüder, mein Herz öffnet sich euch gegenüber. Ich vertraue darauf, dass ich etwas von dieser verborgenen, aber kraftvollen Gegenwart Christi spüre, während ich zu euch predige. Tatsächlich ist es süß, es ist überaus angenehm. Das Schlimmste was ich euch wünsche, die ohne Grund meine Feinde sind, besteht darin, dass ihr das Gleiche empfindet. Glaubt mir, auch wenn es für meine Seele die Hölle wäre, wieder zum natürlichen Zustand zurückzukehren, würde ich dennoch gerne für eine kurze Zeit mit euch tauschen, damit ihr wisst, was es bedeutet, wenn Christus durch Glauben in euren Herzen wohnt. Wendet euch nicht ab; lasst euch nicht vom Teufel vertreiben; habt keine Angst davor, überführt zu werden; denkt nicht schlechter über die Lehre, weil sie ausserhalb der Kirchenmauern gepredigt wird. Unser Herr hat in den Tagen seines Fleisches auf einem Berg, in einem Boot und auf einem Feld gepredigt; und ich bin davon überzeugt, dass viele seine gnädige Anwesenheit hier gespürt haben. Wahrlich: Wir reden, was wir wissen. 126Joh 3,11 Lehnt das Reich Gottes nicht ab; seid so weise, unser Zeugnis anzunehmen. Ich kann euch nicht gehen lassen, ich werde euch nicht gehen lassen; bleibt ein wenig, lasst uns miteinander rechten. 127Jes 1,18 Wie gering ihr auch eure Seelen schätzen mögt, ich weiß, dass unser Herr ihnen einen unaussprechlichen Wert beimisst. Er hielt sie seines kostbarsten Blutes für würdig. Ich flehe euch daher an, ihr Sünder, versöhnt euch mit Gott. Ich hoffe, ihr habt keine Angst davor, begnadigt zu sein in dem Geliebten. 128Eph 1,6 Siehe, er ruft euch; siehe, er hält euch zurück und folgt euch mit seiner Barmherzigkeit und hat seine Knechte auf die Landstrassen und an die Zäune ausgesandt, um euch zu nötigen, hereinzukommen. 129Lk 14,23 Denkt also daran, dass zu dieser Stunde an diesem Tag, in diesem Jahr, an diesem Ort euch allen gesagt wurde, was ihr von Jesus Christus denken solltet. Wenn ihr jetzt zugrunde geht, wirdesnicht aus Mangel an Erkenntnis 130Hos 4,6 sein: Ich bin rein von euer aller Blut. 131Apg 20,26 Ihr könnt nicht sagen, dass ich euch Verdammnis gepredigt habe; ihr könnt nicht sagen, dass ich wie die gesetzlichen Prediger von euch verlangt habe, Ziegel ohne Stroh herzustellen. 1322Mo 5,16 Ich habe euch nicht geboten, erst Heilige aus euch selbst zu machen und dann zu Gott zu kommen; sondern ich habe euch die Erlösung zu so günstigen Konditionen angeboten, wie ihr nur wünschen könnt. Ich habe euch die ganze Weisheit Christi, die ganze Gerechtigkeit Christi, die ganze Heiligung und ewige Erlösung Christi 1331Kor 1,30 angeboten, wenn ihr nur an ihn glauben wollt. Wenn ihr sagt, ihr könnt nicht glauben, so sagt ihr richtig; denn der Glaube ist wie jeder andere Segen eine Gabe Gottes; 134Eph 2,8 aber dann warte auf Gott, und wer weiß, ob er sich nicht über dich erbarmt? Warum denken wir nicht liebevollere Gedanken von Christus? Oder glaubst du, dass er sich über andere erbarmen wird und nicht über dich? Aber seid ihr nicht Sünder? Und ist Jesus Christus nicht in die Welt gekommen, um Sünder zu retten? 1351Tim 1,15 Wenn du sagst, dass du der größte Sünder bist, antworte ich, dass das kein Hindernis für deine Errettung sein wird, und das wird es in der Tat nicht sein, wenn du ihn im Glauben ergreifst. Lest die Evangelisten und seht, wie freundlich er sich gegenüber seinen Jüngern verhielt, die ihn im Stich gelassen und ihn verleugnet hatten: „Geht hin, verkündet meinen Brüdern;“ 136Mt 28,10 sagt er. Er sagte nicht: „Geht hin, verkündet diesen Verrätern;“ sondern: Geht hin, verkündet meinen Brüdern im Allgemeinen und dem armen Petrus im Besonderen: „dass ich auferstanden bin.“ Oh, tröste sein armes, niedergeschlagenes Herz, sag ihm, dass ich mit ihm versöhnt bin; bitte ihn, nicht mehr so bitterlich zu weinen; denn obwohl er mich dreimal mit Flüchen verleugnete, bin ich für seine Sünden gestorben und bin ich für seine Rechtfertigung auferstanden: Ich vergebe ihm alles aus freien Stücken. So langsam zum Zorn 137Jak 1,19 und von solch großer Güte war unser allbarmherziger Hohepriester. Und glaubt ihr, dass er seine Natur geändert hat und die armen Sünder vergisst, jetzt da er zur Rechten Gottes erhöht ist?
Nein, er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit 138Heb 13,8 und sitzt dort, nur um für uns Fürbitte zu tun. Kommt denn, ihr Huren, kommt, ihr Zöllner, kommt, ihr erbärmlichsten der Sünder, kommt und glaubt an Jesus Christus. 139Mt 21,31 Auch wenn die ganze Welt euch verachtet und verstößt, wird er es dennoch nicht ablehnen, euch aufzunehmen. O erstaunliche, oh unendlich sich herablassende Liebe! Er wird sich nicht schämen, sogar euch seine Brüder zu nennen. Wie wollt ihr entkommen, wenn ihr solch ein herrliches Angebot zum Heil ausschlagt? Was würden die verdammten Geister, die jetzt im Gefängnis der Hölle sind, dafür geben, wenn Christus ihren Seelen so großzügig angeboten würde? Und warum schlagen wir nicht unsere Augen in Qualen auf? 140Lk 16,23 Wagt es irgendjemand aus dieser großen Schar zu sagen, dass er die Verdammnis nicht verdient? Wenn nicht, warum werden wir dann zurückgelassen und andere vom Tod genommen? 141Mt 24,40 Was ist das anderes als ein Beispiel der geschenkten Gnade von Gott und ein Zeichen seines guten Willens uns gegenüber? Möge Gottes Güte uns zur Buße führen! O lasst im Himmel Freude darüber sein, dass einige von euch Buße tun! 142Lk 15,7 Obwohl wir uns auf einem Feld befinden, bin ich überzeugt, dass die gesegneten Engel jetzt um uns herum schweben und sich danach sehnen, „wie ein Hirsch nach den Wasserbächen lechzt,“ 143Ps 42,2 bei eurer Bekehrung eine Hymne zu singen. Gesegnet sei Gott, ich hoffe, dass ihre Freude erfüllt wird. Unter uns herrscht eine schreckliche Stille. Ich habe die gute Hoffnung, dass keins der Worte, die der Herr mich heute in eure Ohren sprechen ließ, auf die Erde gefallen ist. 1441Sam 3,19 Eure Tränen und eure große Aufmerksamkeit sind ein Beweis dafür, dass der Herr, Gott, wirklich unter uns ist. Kommt, ihr Pharisäer, kommt und seht, trotz eures satanischen grimmigen Zorns erringt sich der Herr Jesus den Sieg. Und Brüder, ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, 145Röm 9,1 wenn eine von euren Seelen heute durch den Segen Gottes dazu gebracht wird, heilbringend von Jesus Christus zu denken, wäre es mir egal, wenn es meinen Feinden erlaubt wäre, mich ins Gefängnis zu bringen und meine Füße fest in den Stock zu setzen, nachdem ich diese Predigt gehalten habe. Brüder, mein Herzenswunsch und mein Gebet zu Gott sind, dass ihr gerettet werdet. Aus diesem Grund folge ich meinem Meister hinaus außerhalb des Lagers. 146Heb 13,13 Es ist mir egal, wie viel von seiner heiligen Schande ich ertrage, damit einige von euch von den Fehlern ihres Weges bekehrt werden. Ich freue mich, ja, und ich werde mich freuen. Ihr Menschen, ihr Teufel, tut euer Schlimmstes: Der Herr, der gesandt hat, wird mich unterstützen. Und wenn der Christus, unser Leben, und den ich jetzt gepredigt habe, offenbar werden wird, werde auch ich zusammen mit seinen verachteten Kleinen mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. 147Kol 3,4 Und dann, was werdet ihr dann von Christus denken? Ich weiß, was ihr von ihm denken werdet. Ihr werdet von ihm denken als hervorragend unter Zehntausenden. 148Hld 5,10 Ihr werdet von ihm denken und fühlen als einem gerechten und die Sünde rächenden Richter. Lasst euch also überreden, ihn zu küssen, damit er nicht zornig wird 149Ps 2,12 und ihr für immer aus der Gegenwart des Herrn verbannt werdet. Siehe, ich komme zu euch, wie der Engel zu Lot kam. Flieht, flieht, um euer Leben! Eile, verweile nicht länger in deinem geistigen Sodom, sonst wirst du für immer zerstört. Zweifellos gibt es unter euch viele, die mich vielleicht nicht mehr achten, als Lots Schwiegersöhne ihn achteten.
Ich bin überzeugt, dass ich einigen von euch wie jemand vorkomme, der spöttisch ist; aber ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht; so gewiss, wie Feuer und Schwefel vom Herrn vom Himmel regnen gelassen wurden, um Sodom und Gomorra zu zerstören, so gewiss werden am großen Tag die Schalen des Zornes Gottes auf euch ausgegossen werden. 150Offb 16,1 Wenn ihr nicht ernsthaft vom Evangelium des Herrn Jesus Christus denkt und entsprechend danach handelt. Siehe, ich habe es euch schon einmal gesagt; und ich bete zu Gott, dass ihr alle, die ihr Gott vergesst, ernsthaft über das Gesagte nachdenken werdet, damit er nicht hinwegrafft, und keiner rettet! 151Ps 50,22
Fussnoten
- 1Joh 1, 16
- 2Röm 9,5
- 3Apg 10,38
- 4Mk 12,37
- 5Joh 7,12
- 6Joh 7,46
- 7Joh 7,12
- 8Mt 12,24
- 9Mk 3,21
- 101Tim 3,16
- 11Mt 23,2
- 12Mk 12,38
- 13Lk 6,22
- 14Joh 10,13
- 15Mt 5,11
- 16Mt 21,25
- 17Mt 6,22
- 18Apg 2,33
- 191Kor 1,13
- 20Offb 7,9
- 21Heb 12,2
- 221Joh 2,16
- 23Joh 4,24
- 24Röm 10,4
- 252Joh 1,7
- 26Apg 4,12
- 27Mt 22,42
- 28Mt 16,18
- 29Offb 2,9
- 30Mt 7,15
- 311Joh 3,12
- 32Joh 1,29
- 33Joh 1,1
- 34Phil 2,6
- 35Kol 2,9
- 36Joh 8,58
- 37Joh 10,30
- 38Mk 1,24
- 39Jak 2,19
- 402Petr 2,4
- 411Mo 1,26
- 421Tim 3,16
- 43Jes 9,5
- 441Mo 3,15
- 45Nizänisches Glaubensbekenntnis
- 46Jes 40,28
- 47Jes 9,5
- 48Dan 7,9
- 49Gal 4,4
- 50Heb 10,5
- 511Petr 1,12
- 52Heb 12,29
- 53Gal 2,20
- 54Röm 10,3
- 55Offb 20,10
- 56Jes 64,5
- 57Jes 1,13
- 581Joh 4,19
- 59Lk 18,13
- 60Lk 5,32
- 61Mt 5,3
- 62Röm 6,14
- 63Gal 6,16
- 64Eph 2,9
- 651Kor 1,30
- 662Kor 5,21
- 671Joh 1,7
- 68Apg 2,39
- 69Apg 16,31
- 70Ps 119,142
- 71Offb 10,6
- 72Apg 17,11
- 73Hab 2,2
- 74Mk 8,18
- 75Joh 3,10
- 76Mt 11,28
- 77Lk 2,10
- 78Sach 13,1
- 79Sach 12,10
- 80Joh 5,24
- 81Gal 1,8
- 821Kor 1,21
- 83Heb 6,4-5
- 845Mo 32,2
- 85Röm 6,1
- 862Kor 9,8
- 87Eph 2,8-10
- 88Mk 1,12
- 89Joh 10,27
- 901Mo 4,4
- 91Röm 14,23
- 92Röm 3,28
- 93Jak 2,21
- 94Röm 4,3
- 951 Joh 1,7
- 96Gal 3,26
- 97Jak 2,18
- 98Röm 10,10
- 99Lk 19,8
- 100Apg 9,1
- 101Heb 2,17
- 102Sach 3,2
- 103Röm 3,23
- 104Eph 2,1
- 105Heb 12,23
- 1062Petr 1,19
- 107Röm 10,8
- 108Joh 5,39
- 109Ps 110,3
- 110Mt 16,17
- 111Röm 8,30
- 112Gal 2,20
- 113Röm 8,14
- 1142Kor 13,5
- 115Röm 8,16
- 116Eph 4,30
- 1171Kor 15,22
- 118Kol 1,12
- 119Kol 3,4
- 1202Mo 20,7
- 121Kol 3,3
- 122Joh 15,5
- 123Eph 4,19
- 124Kol 1,9
- 125Apg 4,12
- 126Joh 3,11
- 127Jes 1,18
- 128Eph 1,6
- 129Lk 14,23
- 130Hos 4,6
- 131Apg 20,26
- 1322Mo 5,16
- 1331Kor 1,30
- 134Eph 2,8
- 1351Tim 1,15
- 136Mt 28,10
- 137Jak 1,19
- 138Heb 13,8
- 139Mt 21,31
- 140Lk 16,23
- 141Mt 24,40
- 142Lk 15,7
- 143Ps 42,2
- 1441Sam 3,19
- 145Röm 9,1
- 146Heb 13,13
- 147Kol 3,4
- 148Hld 5,10
- 149Ps 2,12
- 150Offb 16,1
- 151Ps 50,22