Christus, die einzige Ruhe für die Mühseligen und schwer Beladenen

Matthäus 11,28: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben.“

Nichts ist allgemeiner bekannt als unsere Pflichten, die zum Christentum gehören; und trotzdem wie erstaunlich ist es, dass nichts weniger praktiziert wird? Viel davon kommt im Namen und in der Erscheinung vor, aber wenig im Herzen und im Gespräch. In der Tat: Zur Kirche und zum Abendmahl gehen oder ein Christ genannt werden und auf diesen Namen getauft sein; wenn uns das zu Christen macht, glaube ich, dass wir alle einen Anspruch darauf haben. Aber wenn das Christsein aus dem Herzen besteht, dass dort ein inneres Prinzip durch den Glauben gewirkt wird; dass eine Veränderung der gesamten Natur geschehen muss, eine Abkehr vom alten Menschen mit seinen Taten, eine Abwendung von der Sünde weg hin zu Gott, ein Festhalten nur an dem Sohn der Gerechtigkeit; und dass es eine neue Geburt geben muss und dass wir die Geburtsschmerzen erleben; und dass ihr euch mühselig und schwer mit euren Sünden beladen fühlen müsst, bevor ihr nach Befreiung von ihnen sucht; wenn dass alles der Fall ist, wenn Kinder Gottes zu sein so viel beinhaltet, ach! Wie viele begnügen sich mit einer rein äußerlichen Show, mit einem Namen zu leben, während sie tot sind; und wie wenige haben an diesem spirituellen Zustand Anteil, an diesem wahren und lebendigen Namen? Wie wenige sind mühselig und schwer beladen mit ihren Sünden und suchen bei Christus nach Ruhe? Sie sagen auf übliche formale Weise: “Wir haben gesündigt und kennen unsere Schlechtigkeit”; ¹ aber wie wenige fühlen sich als Sünder und werden mental davon so bedrückt, dass sie keine Ruhe und keinen Frieden finden wegen der Last ihrer Sünden und des Gewichts, das auf ihr Gemüt gefallen ist und drückt?

Unter diesen Lasten, diesen schweren Lasten, wissen sie nicht, was sie tun sollen, um Ruhe zu finden. Sie versuchen es mit Werken, sie gehen zu einem Pastor, und er fordert sie auf, zu lesen, zu beten und zu meditieren und das Abendmahl zu nehmen. So gehen sie weg und lesen und beten und meditieren fast ohne Unterlass und vernachlässigen nie das Abendmahl, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Nun, wenn die arme Seele dies alles getan hat, findet sie immer noch keine Erleichterung, da ist noch keine Entlastung. Nun, was sollen sie dann tun? Sie können nicht still unter der Last liegenbleiben und sie können sie auch nicht loswerden. O was muss die belastete Seele tun! Nun noch einmal zum Geistlichen gehen und ihm den Fall schildern und was sie unternommen hat und dass es nicht besser wird. Nun, fragt er, hast du den Armen Almosen gegeben? Warum, nein. Dann geh und tu das, und du wirst Ruhe finden. So wird der arme Sünder von Pflicht zu Pflicht gedrängt und findet dennoch keine Ruhe: Alles ist innerlich unangenehm und unruhig und in der Seele bleibt keine Ruhe. Und wenn man alle religiösen Pflichten erfüllen und über tausend Gebetshandbücher lesen würde, nichts davon würde der Seele etwas Ruhe bringen.

Nichts wird es tun, bis sie zum Herrn Jesus Christus geht, denn dort ist die einzig wahre Ruhe; das ist die Ruhe, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit. ² Weder deine eigenen Werke noch deine Anstrengungen machen den Unterschied: Nein, wenn Christus in eure Seelen kommt, entlastet er euch, ohne Bezug zu euren vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Werken.

Meine Brüder, aus den Worten, die ich vorgelesen habe, werde ich

Erstens: Euch zeigen, wer die Mühseligen und schwer Beladenen sind.
Zweitens: Untersuchen, was es bedeutet, zu Christus zu kommen und
Drittens: Euch abschließend ermahnen, die Einladung des Herrn Jesus Christus anzunehmen, zu ihm zu kommen, mit der Versicherung, dass ihr Ruhe finden werdet.

Zuerst werde ich euch zeigen, wer die Mühseligen und schwer Beladenen sind.

Und hier wird es notwendig sein, zunächst darüber nachzudenken, wer diese nicht sind; und dann zu überlegen, wer diese wirklich sind.

Diejenigen, die sich selbst für gut genug halten und sich freuen, dass sie nicht so schlecht sind wie andere, diese sind nicht mühselig oder schwer beladen.

Nein, diese Pharisäer sind nicht derart beunruhigt; sie lachen und scherzen über diejenigen, die davon reden, ihre Sünden zu spüren, und denken, dass es keinen Anlass gibt, so viel Lärm um die Religion zu machen: Warum sollte man allzu gerecht sein und sich selbst zugrunde richten? ³ Sie denken es reicht, wenn sie es gut meinen und ihre Gebete, wie sie es nennen, aufsagen; aber es ist möglich, dass sie zwar Gebete aufsagen, ja, Tausende von Gebeten, und dabei die ganze Zeit doch nur die Opfer der Toren bringen. ⁴ Sie mögen Gott „Vater“ nennen und das jeden Tag, was nur ein Verspotten Gottes ist und ein Darbringen von fremdem Feuer vor ihm; ⁵ und es wäre nur gerecht für ihn, es ihnen dafür heimzuzahlen, wie er es mit Nadab und Abihu getan hat, sie zu vernichten, sie vom Angesicht der Erde auszurotten; aber er wartet darauf, gnädig zu sein, und ist willig, noch ein wenig länger geduldig zu sein, ob ihr ihm irgendetwas darbringen werdet, das mehr ist als der Sauerteig eines äußerlichen Bekenntnisses, was überhaupt nicht das ist, was der Herr verlangt; nein, er will das Herz; und wenn ihr ihn damit nicht ehrt, achtet er nicht auf eure Münder, während ihr das andere fern von ihm haltet. ⁶ Ihr mögt euer ganzes Leben lang eure Gebete aufsagen und doch werdet ihr vielleicht nie ein einziges Gebet richtig beten; wenn ihr euch also selbst schmeichelt, dass ihr gut genug seid und dass ihr euch in einem Zustand der Erlösung befindet, betrügt ihr nur eure eigenen Seelen und beschleunigt eure eigene Zerstörung. Kommt zu ihm, nicht als jemand, der gut genug ist, sondern als ein abscheulicher Sünder, als ein armer, blinder, nackter und elender ⁷ Mensch, und dann wird Jesus Mitleid haben.

O ihr Pharisäer, welche Frucht bringt ihr? ⁸ Warum, ihr seid moralische, kultivierte Geschöpfe; ihr bemüht euch, ihr tut, was ihr könnt, und so soll Jesus den Rest erledigen. Ihr haltet euch selbst für gute, vernünftige und kultivierte Wesen und dass es zu altmodisch sei, zu beten; es ist nicht kultiviert genug: Vielleicht habt ihr einige Gebete gelesen, wusstet aber nicht, wie man aus tiefstem Herzen betet; nein, auf keinen Fall: dann wäre man doch tatsächlich allzu gerecht. ⁹

Aber wenn ihr euch einmal dessen bewusst geworden seid, dass ihr verloren seid, verdammte Geschöpfe, und seht, wie die Hölle aufklafft, bereit dazu, euch aufzunehmen, sobald Gott nur den Faden des Lebens durchschneidet, dann würdet ihr inständig zum Herrn schreien, euch anzunehmen, euch die Tür der Barmherzigkeit zu öffnen; euer Innerstes würde dann verändert sein, ihr würdest euch nicht mehr mit euren Fähigkeiten und guten Absichten schmeicheln. Nein, ihr würdet sehen, wie unfähig ihr seid und nicht dazu in der Lage, euch selbst zu retten; dass ihr zu nichts taugt und keinen freien Willen habt; zu nichts taugt außer zur ewigen Verdammnis und kein freier Wille außer dem, Böses zu tun; und dass ihr das Gute, das ihr wollt, nicht tut; sondern das Böse, das ihr nicht wollt, das tut ihr. ¹⁰ Er kennt die geheime Absicht eines jeden Herzens; und das ist eine Freude für euch, meine lieben Brüder, die mit dem Ziel hergekommen sind, ihn zu treffen, selbst wenn es auf einem Feld ist. Und wie manche mich auch für einen Trottel und Schwärmer halten mögen, einer, der euch nur methodistisch verrückt machen will; sie mögen ihre Beschimpfungen gegen mich ausstoßen, doch Christus weiß alles; er nimmt es zur Kenntnis, und ich werde es ihm überlassen, meine Sache zu vertreten, denn er ist ein gnädiger Meister: Die Rache ist sein, er will vergelten. ¹¹ Mögen sie mich beschimpfen; lasst sie mich aus ihren Synagogen ausstoßen ¹² und meinen Namen schmähen; ¹³ ich werde ihnen nicht antworten, indem ich ihnen vergelte oder Böses gegen sie rede: Nein, das ist nicht der Geist Christi, sondern Sanftmut, Geduld, Langmut, Freundlichkeit usw.

Ihr Pharisäer, die ihr trachtet, eure eigene Gerechtigkeit aufzurichten; ¹⁴ ihr, die ihr zu vornehm seid, dem Herrn Jesus Christus in Aufrichtigkeit und Wahrheit nachzufolgen; ein wenig Show, ein wenig äußerliche Werke; die ihr ein moralisches, bürgerliches und anständiges Leben führt, Christus wird euch am großen Tag nicht kennen, sondern zu euch sagen: O ihr Pharisäer, gab es in eurer Liebe einen Platz für mich? Ach! Ihr seid voller Zorn und Bosheit und Eigensinn; dennoch habt ihr so getan, als würdet ihr mich lieben und mir dienen und mein Volk sein. Doch ich verachte euch. Ich, der ich Gott bin und das Geheimnis aller Herzen kenne. Ich, der ich die Wahrheit selbst bin, der treue und wahrhaftige Zeuge, ¹⁵ sage zu euch: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ ¹⁶ Gütiger Gott! Und müssen diese diskreten, feinen Geschöpfe, die nie jemandem Schaden zugefügt haben, aber ein so bürgerliches, anständiges Leben führten, die Rache des ewigen Feuers ertragen? Können ihre gerechten Seelen nicht gerettet werden? Wo müssen dann die Sünder und Gottlosen erscheinen? Wo wirst du, oh Sabbatbrecher, erscheinen, der du am Tag des Herrn dein Vergnügen, deine Erholung genießt, der sich weigert, das Wort Gottes zu hören, der du nicht in die Kirche kommen willst, um dich im Weg des Herrn unterweisen ¹⁷ zu lassen?

Wo werdet ihr erscheinen, ihr Unzüchtigen und Ehebrecher und dergleichen dieser Generation? Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten ¹⁸ und sie verdammen. Dann werdet ihr diese nicht Jugendsünden nennen: Nein, sondern ihr werdet die Felsen und die Berge anrufen, damit sie auf euch fallen, um euch vor dem Angesicht und dem Zorn des Herrn zu verbergen. ¹⁹ Wo wirst du erscheinen, oh Mensch, der Freude daran hat, sich über die Sünde lustig zu machen, der jeden Tadel verachtet, der seine Scherze treibt, wie ein Wahnsinniger, der feurige und todbringende Pfeile abschießt? ²⁰ Wo wirst du, oh Mensch, erscheinen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, gegen die Kinder des Allerhöchsten zu predigen? Der du Methoden erfindest, um den Fortschritt des Evangeliums aufzuhalten, und deine äußerste Macht einsetzt, um zu verhindern, dass es gepredigt wird; der gegen die Jünger Christi böse Vorwürfe erhebt und sie Verrückte, Narren, Schismatiker und eine Horde Gesindel nennt? Du, oh Mensch, mit all deiner Bildung, wirst ganz sicher den Richterstuhl Christi sehen, wenn auch vielleicht zutiefst gegen deinen Willen; um von ihm ins ewige Feuer geworfen zu werden, einen Ort, der für den Teufel und seine Engel bereitet wurde. Eine Feuerstätte ist hergerichtet, entzündet durch den Zorn eines rächenden Gottes, ²¹ die Tag und Nacht in Ewigkeit nicht erlöschen wird. ²² Der Teufel sehnt sich danach, dich in seinen höllischen Armen zu umarmen, wenn das Urteil gesprochen ist und du für immer die Last deiner Sünde tragen musst: Dann gibt es keine Erlösung; der Tag der Gnade ist vorbei; die Tür der Hoffnung ist verschlossen; es wird keine Barmherzigkeit mehr angeboten, aber du musst für immer von Gott ausgeschlossen sein. O wer kann bei ewiger Glut leben! ²³

Wie auch immer ihr euch die Hölle vielleicht vorstellt, es handelt es sich dabei nicht um ein gemaltes Feuer; es ist kein Märchen, um die Menschen zu verunsichern: Dann, dann wirst du die Kraft des allmächtigen Arms spüren. Wenn du sein goldenes Zepter nicht ergreifst, ²⁴wird er dich mit seinem eisernen Stab zerschmettern. ²⁵ O ihr Pharisäer, die ihr jetzt so gut seid, so viel besser als andere, wie werdet ihr vor Christus bestehen, wenn er als Richter in seine Herrlichkeit gekleidet sein wird? Ihr Arianer mögt jetzt seine Göttlichkeit verneinen; dann werdet ihr den Beweis dafür erhalten; er wird euch zeigen, dass er alle Macht im Himmel und auf Erden hat; ²⁶ dass er König der Könige und Herr der Herren ²⁷ war; dass er der starke Gott war, der ewige Vater; ²⁸ und diese Macht, die er hat, wird er ausüben, um euch zu keinem anderen Zweck zu bewahren, als euch für immer zu bestrafen. So werdet ihr, die ihr euch jetzt damit zufriedengebt, gut genug zu sein, die ihr hier nicht mühselig und schwer beladen seid mit dem Empfinden eurer Sünden, im Jenseits mühselig und schwer beladen sein mit dem Empfinden eurer Strafe.

Diejenigen, meine Brüder, sind nicht mühselig und schwer beladen mit dem Empfinden ihrer Sünden, die sich an den Vergnügungen der Zeit erfreuen und den sündigen Ablenkungen des Lebens nachlaufen.

Jetzt können sie Bälle und Versammlungen, Spielhäuser und Pferderennen besuchen; sie denken nicht an ihre Sünden; sie wissen nicht, was es heißt, über die Sünde zu weinen oder sich unter die gewaltige Hand Gottes zu demütigen. ²⁹ Sie können ihre Sorgen weglachen und ihre Sorgen wegsingen und diese melancholischen Gedanken vertreiben: Sie sind zu modern, um traurige Gedanken zu hegen; das Gerede über Tod und Gericht ist ihnen lästig, weil es ihre Heiterkeit dämpft; sie könnten es nicht ertragen, an ihre Sünde und Gefahr zu denken; sie könnten nicht ins Theater gehen und an die Hölle denken; sie könnten nicht gut gelaunt zu einer Party gehen und an ihre Gefahr denken; sie könnten nicht in Frieden zu einem Ball oder einer Versammlung gehen, wenn sie an ihre Sünden denken würden.

Und so ist der Beweis erbracht, dass diese nicht mühselig und schwer beladen sind. Denn wenn sie nicht über ihre Sünden nachdenken, werden sie niemals mühselig und schwer beladen sein. Aber am Tag des Gerichts wird alles vorbei sein; sie werden alle ihre fleischlichen Freuden verlieren, all ihr Vergnügen, all ihre Heiterkeit werden für immer verschwunden sein. Sie werden dann zum Lachen sprechen: Du bist närrisch!, und zur Freude: Was machst du? ³⁰ Ihre fröhliche Arroganz und witzigen Scherze über das arme, verachtete Volk Gottes haben dann ein Ende. Ihre Heiterkeit war nur wie das Knistern der Dornen unter dem Topf; ³¹ eine Zeit lang loderte es und machte einen ziemlichen Lärm dabei, aber bald war es verschwunden und wird nie wieder zurückkehren.

Jetzt denken sie, wenn sie fasten oder beten und meditieren und klagen würden, dass sei nur allzu gerecht und sie würden sich damit nur selbst verderben; ³² ihr Leben wäre unter ständiger Belastung, und es würde sie verrückt machen. Ach, meine Brüder, was für ein Elend muss das Leben sein, wenn es keine angenehmen Tage mehr gibt, keine Bälle und Spiele mehr, keine Karten oder Würfel, diese Verschwendungen von kostbarer Zeit, keine Pferderennen und Hahnenkämpfe, von denen noch nie Gutes gekommen ist, es sei denn, man möchte es so nennen, wenn man die Geschöpfe Gottes, des Allmächtigen, missbraucht und sie zu einem Zweck nutzt, für den er sie nie vorgesehen hat. Wie elend wird euer Leben sein, wenn alle eure Freuden vorbei sind, wenn alle eure Vergnügungen Vergangenheit sind und es keine Heiterkeit und keinen Zeitvertreib mehr gibt? Glaubt ihr, es gibt ein fröhliches Herz in der Hölle? Einen angenehmen Anblick? Oder scherzen, spotten, fluchen? Jetzt ist eine Predigt lästig; das Angebot der Erlösung durch das Blut Jesu Christi wird als Schwärmerei bezeichnet; aber dann werdet ihr, wenn es in eurer Macht stehen würde, Tausende von Welten für eine Gabe der Gnade, für ein Angebot der Barmherzigkeit geben, das ihr jetzt so sehr verachtet.

Jetzt seid ihr eurer Zerstreuungen wegen weder mühselig, noch seid ihr schwer beladen mit den Sünden, von denen sie begleitet werden; aber dann werdet ihr wegen eurer Strafe und der damit verbundenen Verschlimmerung mühselig sein. Eure Karten und Würfel, eure Falken und Hunde und Boccia und eure angenehmen Sportarten werden dann vorbei sein. Mit welcher Freude werdet ihr euch an eure Sportarten und Freizeitaktivitäten erinnern? Ich möchte nicht, dass ihr mich missversteht und sagt: Ich predige euch nur Tod und Verdammnis. Ich zeige euch nur, was die Folge sein wird, wenn ihr diesen sündigen Vergnügungen weiterhin nachgeht. Und wenn der Teufel euch nicht nach einer halben Predigt davontreibt, werde ich euch zeigen, wie ihr diese Gefahren vermeiden könnt, die ich jetzt als die Auswirkung von Sünde predige, die nicht bereut wird. Ich erwähne das, damit ihr euch nicht vom Teufel vertreiben lasst. Aber seid nicht beleidigt, wenn ich euch auf noch mehr der Schrecken aufmerksam mache, die es mit sich bringen wird, wenn ihr diesen angenehmen und angesagten Vergnügungen des gegenwärtigen Zeitalters folgt und nicht mühselig werdet und schwer beladen mit dem Bewusstsein eurer Sünden.

Die Trunkenbolde, welche Freude am übermäßigen Weintrinken haben, welche bitteren Trankgetränke werden sie statt Wein und Bier trinken? Dann wird auch die Hitze der Lust nachlassen; sie werden die Spottlieder der Zecher ³³ nicht mehr singen; nicht mehr ihre Zeit damit verbringen, ihren Geliebten den Hof zu machen, mit lasziven Reden, mit Liebesliedern, mit mutwilligen Affären, mit tierischen Schweinereien: Nein, das ist alles vorbei; und einander ins Gesicht zu schauen wird einem nur einen Stich ins Herz versetzen. Dann werden sie sich wünschen, dass sie zusammen gebetet hätten, statt dass sie zusammen gesündigt hätten; religiöse Versammlungen besucht hätten; sich gegenseitig zur Liebe und zur Heiligkeit angespornt und sich bemüht hätten, einander vom Bösen der Sünde zu überzeugen und wie abscheulich sie sind zum Zorn Gottes; und die Notwendigkeit, mit einem Sinn dafür mühselig und schwer beladen zu sein; damit sie der Strafe, die sie erleiden, weil sie den sündigen und modischen Ablenkungen zur Zeit ihrer Generation folgten, hätten entkommen können. Da sie aber gegen Gott selbst gesündigt haben, wird kein Geringerer als Gott sie für ihre Vergehen strafen: Er hat diese Qualen für seine Feinde vorbereitet; sein fortwährender Zorn wird sie immer noch verschlingen; sein Atem des Grimms wird den Schwefelstrom entzünden; ³⁴ sein Zorn wird eine ständige Belastung für ihre Seelen sein. Wehe dem, der in die Hände des Allmächtigen fällt! ³⁵

Also sind diejenigen nicht mühselig und schwer mit ihren Sünden beladen, die den angesagten und modischen Vergnügungen unserer Zeit nachlaufen können.

Zweitens werde ich euch zeigen, was es heißt, mühselig und schwer mit Sünden beladen zu sein.

Man könnte von euch sagen, meine Brüder, dass ihr mühselig und schwer beladen seid:

Wenn euch eure Sünden schwerfallen und ihr sie mit Kummer und Sorgen begeht.

Du, der du zu einem Bewusstsein für deine Sünden erwacht bist, der sieht, wie abscheulich und beleidigend sie Gott gegenüber sind und der sie bereitwillig meiden würde; der sich dafür hasst, sie begangen zu haben; wenn du so überführt von der Sünde bist, wenn du die Schrecken des Gesetzes siehst und dich vor seinen Urteilen fürchtest; dann könnte man von dir sagen, dass du mühselig wegen deiner Sünden bist. Und oh, wie schrecklich erscheinen sie, wenn zum ersten Mal dein Bewusstsein dafür geweckt wird; wenn du nichts anderes siehst als den Zorn Gottes, der bereit ist, über dich zu kommen, und du Angst vor seinen Gerichten hast! O welch eine Last ist dann deine Sünde für dich! Dann spürst du das schwere Gewicht und die unerträglichen Bürden. ³⁶

Wenn ihr unter der Last eurer Sünden schreien müsst und nicht wisst, was ihr tun sollt, um Erleichterung zu finden.

Wenn das bei euch der Fall ist, dann seid ihr wegen eurer Sünden mühselig. Es bedeutet nicht, dass einen plötzlich eine Müdigkeit befällt. Nein, es ist die ständige Last eurer Seele, es ist euer Kummer und eure Sorge, dass ihr nicht leben könnt, ohne Gott zu beleidigen und gegen ihn zu sündigen; und diese Sünden sind so zahlreich und so groß, dass ihr fürchtet, dass sie euch nicht vergeben werden.

Zweitens komme ich jetzt darauf, euch zu zeigen, was es bedeutet, zu Christus zu kommen.

Es geht nicht darum, meine Brüder, mit euren eigenen Werken zu kommen: Nein, ihr müsst in völliger Abhängigkeit vom Herrn Jesus Christus kommen und auf ihn schauen als den Herrn, der gestorben ist, um Sünder zu retten. Geht zu ihm und sagt ihm, dass ihr verloren seid, elende Sünder, und dass ihr nichts als die Hölle verdient; und wenn ihr so aus euch selbst heraus zum Herrn Jesus Christus geht, in völliger Abhängigkeit vom Herrn Jesus Christus, dann werdet ihr finden, dass er euch retten kann und will. Er freut sich, wenn er sieht, wie Sünder mit einem Bewusstsein ihrer eigenen Unwürdigkeit zu ihm kommen; und wenn ihr Fall am gefährlichsten und am aussichtslosesten erscheint, dann greift der Herr in seiner Barmherzigkeit ein und schenkt euch seine Gnade; er legt seinen Geist in euer Inneres, nimmt das steinerne Herz aus eurem Fleisch weg und gibt euch ein fleischernes Herz. ³⁷ Stelle dich also nicht gegen den Herrn, sondern gehe zu ihm, nicht aus eigener Kraft, sondern in der Kraft Jesu Christi.

Und das bringt mich drittens dazu, über die Ermahnung nachzudenken, die Christus euch allen gibt, ob hoch oder niedrig, reich oder arm, einer wie der andere, zu ihm zu kommen, damit ihr Ruhe habt.

Und wenn Jesus Christus euch Ruhe schenkt, könnt ihr sicher sein, dass es tatsächlich Ruhe ist; es wird eine solche Ruhe sein, wie eure Seele sie sich wünscht. Es wird eine Ruhe sein, welche die Welt weder geben noch nehmen kann. O kommt alle heute Abend und ihr werdet Ruhe finden: Jesus Christus hat es versprochen. Hier ist eine freundliche Einladung, und lasst euch nicht durch ein wenig Regen davon abhalten, davon zu hören; bedenkt nur, was der Teufel und die verdammten Geister geben würden, um das Angebot der Barmherzigkeit zu erhalten und Christus anzunehmen, damit sie von den Qualen befreit würden, unter denen sie für immer leiden müssen. Oder wie angenehm würde ihnen dieser Regen sein, um ihre ausgedörrten Zungen zu kühlen; ³⁸ aber beides wird ihnen verweigert, während euch Barmherzigkeit angeboten wird; kostenlose und reiche Barmherzigkeit, zu Christus zu kommen. Hier ist Nahrung für eure Seelen, und der Regen soll die Früchte der Erde hervorbringen, als Nahrung für eure Körper. Hier herrscht Gnade über Gnade.

Erlaubt mir euch zu bitten, zu Christus zu kommen, und er wird euch Ruhe geben; ihr werdet Ruhe für eure Seelen finden. Oh ihr, meine mühseligen, belasteten Brüder, geht nur auf diese Weise zu Christus, und auch wenn ihr mühselig zu ihm geht, werdet ihr Ruhe finden, bevor ihr von ihm zurückkommt. Lasst nichts anderes als den Herrn Jesus Christus eure Ruhe sein; denn wo auch immer ihr sucht, ihr werdet enttäuscht sein; aber wenn ihr nur den Herrn Jesus Christus sucht, werdet ihr dort die Fülle von allem finden, was eure mühseligen Seelen begehren. Geht heute Abend zu ihm; hier ist eine Einladung an euch alle, die mühselige Seelen sind. Er ruft euch nicht, ihr Pharisäer; nein, nur euch mühselige Sünder; und gewiss werdet ihr ihm nicht fernbleiben, sondern seine Einladung annehmen; zögert es nicht hinaus. Ein Moment kann gefährlich sein: Der Tod könnte dich plötzlich wegholen. Du weißt nicht, ob nicht ein Schlaganfall dich von der Zeit in die Ewigkeit treiben kann; steht deshalb nicht still, bis ihr etwas mitzubringen habt. Kommt in all euren Lumpen, in all eurer Schmutzigkeit, in all euren Nöten, und ihr werdet bald Jesus Christus finden, der bereit ist, euch zu helfen und euch zu entlasten; er liebt euch sowohl in euren Lumpen als auch in euren besten Gewändern; er achtet nicht auf eure Kleidung; nein, kommt nur zu ihm, dann werdet ihr bald Ruhe für eure Seelen finden.

Was sagt ihr? Soll ich meinem Meister sagen, dass ihr zu ihm kommen und ihn zu seinen eigenen Bedingungen akzeptieren werdet? Lasst mich, meine Brüder, euch flehentlich bitten, Jesus ohne eure eigene Gerechtigkeit anzunehmen; denn wenn ihr erwartet, irgendetwas von euch mit Christus zu vermischen, baut ihr auf einem sandigen Fundament; ³⁹ aber wenn ihr Christus als eure Ruhe annehmt, wird er das für euch sein. Lasst mich euch bitten, auf diesem Felsen der Ewigkeit zu bauen. ⁴⁰ O meine Brüder, denkt an die gnädige Einladung „Kommt her zu mir“; ⁴¹ zu Jesus Christus. Er ist es, der dich ruft; und willst du nicht mitgehen? ⁴²

Kommt, kommt zu ihm. Wenn eure Seelen nicht unsterblich wären und ihr nicht in Gefahr wärt, sie zu verlieren, würde ich nicht so zu euch sprechen; aber die Liebe zu euren Seelen zwingt mich, zu sprechen: Ja das würde mich sogar dazu zwingen, für immer zu euch zu sprechen. Kommt also im Glauben und ergreift den Herrn Jesus; obwohl er im Himmel ist, ruft er euch jetzt. Kommt alle Trunkenbolde, Flucher, Sabbatbrecher, Ehebrecher, Unzüchtige; kommt alle Spötter, Huren, Diebe und Mörder, und Jesus Christus wird euch retten. Er wird dir Ruhe geben, wenn du deiner Sünden überdrüssig bist. O komm und ergreife ihn. Hätte ich eure Seelen weniger geliebt, würde ich vielleicht weniger sprechen; aber die Liebe Gottes, die sich in meinem Herzen ausbreitet, wird mir nicht erlauben, euch zu verlassen, bis ich sehe, ob ihr zu Christus kommen werdet oder nicht. O um dein Leben, nimm ihn auf, aus Angst, dass er dich nie mehr ruft. Siehe, der Bräutigam kommt! es kann sein, dass in dieser Nacht das Geschrei erschallt. ⁴³ Und würdet ihr es hören, wenn ihr sicher wärt, vor dem Morgengrauen zu sterben? Gott gebe ihr werdet beginnen zu leben, so dass ihr, wenn der König des Schreckens ⁴⁴ kommt, nichts anderes zu tun habt, als eure Seelen in die Hände eines treuen Erlösers zu übergeben.

Nun gebührt Gott, dem Vater, Gott, dem Sohn, und Gott, dem Heiligen Geist, alle Ehre, Lobpreis, Herrschaft und Macht von nun an und für immer. Amen, Amen.

Fussnoten

1
Allgemeines Gebetsbuch der Anglikanischen Kirche
2
2.Joh 1,2
3
Pred 7,16
4
Pred 4,17
5
3Mo 10,1
6
Jes 29,13
7
Offb 3,17
8
Joh 15,16
9
Pred 7,16
10
Röm 7,18
11
5Mo 32,35
12
Joh 16,2
13
Lk 6,22
14
Röm 10,3
15
Offb 3,14
16
Mt 25,41
17
Apg 18,25
18
Heb 13,4
19
Offb 6,16
20
Spr 26,18
21
Jes 30,33; Nah 1,2
22
Jes 34,10
23
Jes 33,14
24
Est 5,2
25
Ps 2,9
26
Mt 28,18
27
Offb 19,16
28
Jes 9,6
29
1Petr 5,6
30
Pred 2,2
31
Pred 7,6
32
Pred 7,16
33
Ps 69,13
34
Jes 30,33
35
Hebr 10,31
36
Mt 23,4
37
Hes 36,26-27
38
Lk 16,24
39
Mt 7,26
40
Mt 16,18
41
Mt 11,28
42
1Mo 24,58
43
Mt 25,6
44
Hi 18,14